Ihr Hund beißt in die Leine – was hat das zu bedeuten?
Erfahren Sie, warum Hunde in die Leine beißen und wie Sie dieses Verhalten verstehen und korrigieren können
Hunde kommunizieren auf ihre ganz eigene Weise mit uns. Einige ihrer Verhaltensweisen können jedoch verwirrend oder besorgniserregend sein, zum Beispiel, wenn Ihr Hund in die Leine beißt. Das kann allerdings ganz verschiedene Gründe haben. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Hunde in ihre Leine beißen, und erhalten Tipps, um das Verhalten Ihres Hundes besser zu verstehen und darauf reagieren zu können.
Spiel, Frust, Angst, Gewohnheit: Hunde beißen aus ganz verschiedenen Gründen in die Leine
Die Leine ist Teil der Kommunikation von Mensch und Hund. Sie verbindet beide Lebewesen ganz direkt. Daher ist es wichtig, das Verhalten Ihres Hundes an der Leine genau zu beobachten und zu verstehen. Je nach dem Grund für das Verhalten Ihres vierbeinigen Lieblings gibt es unterschiedliche Ansätze, um Ihrem Hund zu helfen und das Leinen-Beißen abzutrainieren.
1. Spiel
Das Beißen in die Leine kann ein Anzeichen dafür sein, dass Ihr Hund mit der Leine spielen möchte. Hunde haben von Natur aus ein besonders ausgeprägtes Spielverhalten. Sie neigen dazu, Dinge im Maul zu tragen und damit zu spielen. Manche Hunde entspannt es zudem, auf der Leine zu kauen. Spielt Ihr Hund jedoch immer wieder wild oder beißt in die Leine, um sie zu zerreißen, sollten Sie das Spiel beenden und lieber ein alternatives Spielzeug anbieten.
3 schnelle Tipps für den Spaziergang – so hört Ihr Hund auf, in die Leine zu beißen
- Lassen Sie die Leine fallen. Geben Sie Ihrem Hund Zeit, sich zu beruhigen. Laufen Sie erst weiter, wenn auch er die Leine losgelassen hat.
- Bieten Sie Ihrem Hund etwas Alternatives an, worauf er herumkauen und das er im Maul tragen kann. Durch Ablenkung wird die Leine uninteressant und Sie können den Spaziergang fortsetzen.
- Trainieren Sie zusammen spezielle Abbruchsignale. Durch zuvor erlernte Kommandos wie „Stopp“ oder „Lass es“ setzen Sie Grenzen. Sie machen Ihrem Hund klar, dass sein Verhalten für Sie nicht in Ordnung ist.
2. Frust
Beißt Ihr Hund in die Leine, kann auch Frustration die Ursache sein. Zum Beispiel wenn er in eine andere Richtung gehen möchte als Sie und deshalb an der Leine zieht. Das löst Frust bei Ihnen und Ihrem Hund aus. Durch das Beißen in die Leine sucht Ihr Hund dann einen Ausweg aus seiner Lage und versucht mit Ihnen zu kommunizieren. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dem Hund beizubringen, dass Sie den Weg vorgeben und das Zerren an der Leine nichts bringt. So lässt sich Frustration auf beiden Seiten vermeiden.
Ein verbreiteter Irrglaube ist, dass Hunde, die in ihre Leine beißen, feindselig sind. In den meisten Fällen ist das Beißen kein aggressives Verhalten, sondern ein Ausdruck für Frustration, Langeweile oder Unsicherheit. Daher ist es wichtig, nicht vorschnell das Verhalten eines Hundes abzutun. Lernen Sie stattdessen, es richtig zu interpretieren.
Versuchen Sie trotzdem das unerwünschte Verhalten zu verhindern
Wenn Sie das Beißen in die Leine als unerwünschtes Verhalten empfinden, gibt es verschiedene Trainingsansätze, die Sie ausprobieren können. Trainieren Sie doch beispielsweise das Kommando „Lass es“. Hierbei sollte der Hund:
- die Leine ohne weitere Aufforderung loslassen und
- das Schnappen nach ihr unterlassen.
Auch das Laufen an einer kurzen Leine kann die Aufmerksamkeit beim Spaziergang wieder mehr auf Sie lenken und dem Hund stärker signalisieren, dass er in Ihrer Nähe bleiben und auf Sie hören sollte.
3. Angst
In Ausnahmefällen beißen Hunde in die Leine, wenn sie Angst haben. Dann fühlen sie sich unsicher und nutzen das Beißen in die Leine als Kontrolle und Schutz. Wenn Ihr Hund ängstlich wirkt, ist es wichtig, ihn zu beruhigen und ihm ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Unterstützen Sie Ihren Hund also durch positive Verstärkungen – und eine Prise Geduld.
Verstehen Sie die Ursache und unterstützen Sie Ihren Hund
Aber Achtung! Manche Hunde nutzen das Schnappen nach der Leine zum Stressabbau. Ist der Hund gestresst, da er gerne schneller gehen würde, und wird er durch die Leine zurückgehalten? Um ein Schnappen nach der Leine zu vermeiden und Ihren Hund zu beruhigen, sollten Sie die Abbruchsignale „Langsam” und „Warte“ stärker trainieren. So geben Sie Ihrem Tier ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit.
Wichtig: Vermeiden Sie unbedingt Bestrafungen oder lautes Schreien, wenn Ihr Hund wieder mal nach seiner Leine schnappt. Das verstärkt nur die Frustration Ihres Hundes und verhindert leider nicht das Beißen.
4. Gewohnheit
Für manche Hunde ist das Beißen in die Leine einfach eine Angewohnheit, die sie als Routine brauchen. Es ist eine harmlose Angewohnheit, die sie schon immer haben. Ermutigen Sie Ihren Hund durch alternative Spielangebote, wie zum Beispiel ein mitgebrachtes Lieblingsspielzeug, bei der nächsten Gassi-Runde, das Verhalten zu ändern. Bieten Sie abwechselnd Ablenkungsmöglichkeiten an, um Ihren Hund davon abzuhalten, in die Leine zu beißen.
Beobachten Sie das Verhalten Ihres Hundes
Beißt Ihr Hund in die Leine, kann das eine recht anstrengende Angewohnheit sein, die beim gemeinsamen Spaziergang stört. Doch gibt es erst mal keinen Grund zur Sorge. Beobachten Sie zunächst das Verhalten Ihres Hundes genau. Versuchen Sie die Ursachen zu verstehen. Vielleicht spielt Ihr Hund gerne überschwänglich und besonders mit der Leine. In diesem Fall könnten Sie das Schnappen nach der Leine durch einfache Ablenkungsmanöver abtrainieren.
Wenn Hunde in die Leine beißen: Alles eine Frage der Geduld
Geben Sie sich und Ihrem Hund etwas Zeit. Mit etwas Geduld können Sie das Beißen in die Leine effektiv reduzieren oder sogar ganz unterbinden. Denken Sie dabei immer daran: Eine positive Verstärkung ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Wenn Sie Ihrem Hund Schritt für Schritt zeigen, was er alternativ zum Schnappen tun soll, erlernt er schnell und ohne Strafen diese Alternativen. Es ist wichtig, dass Sie konsequent bleiben und Ihr Hund regelmäßig trainiert wird. Er braucht Zeit, um neue Beschäftigungen zu erlernen und alte Gewohnheiten zu verlieren.