Mit dem Hund im Restaurant – was ist erlaubt?
Verhaltensweisen, Rücksichtnahme auf andere Gäste und die gesetzliche Lage
Für viele Hundehalter ist der Hund ein wichtiger Teil ihres Alltags. Er begleitet sie auf Schritt und Tritt. Ob bei einer kurzen Kaffeepause oder während eines gemütlichen Dinners mit Freunden – der Hund gehört selbstverständlich dazu. Doch nicht immer ist er in Restaurants oder Cafés gern gesehen. Hier erfahren Sie, wie der Gastronomie-Besuch für Hund und Halter zu einem schönen Erlebnis wird und wie Sie sich und Ihren Hund optimal darauf vorbereiten.
6 Tipps zur Vorbereitung für den Besuch mit Hund im Restaurant
Ein Restaurantbesuch kann für viele Hunde aufregend und ungewohnt sein. Damit sich Ihr Hund trotz der vielen neuen Eindrücke ruhig verhält, können Sie ihn auch schon vor dem eigentlichen Besuch darauf vorbereiten.
1. Wählen Sie ein hundefreundliches Lokal: Bevor Sie ein Restaurant oder Café betreten, sollten Sie sichergehen, dass in dem Lokal Hunde erlaubt sind. Hierfür können Sie vorab anrufen oder vor Ort nachfragen. Achten Sie aber auch auf die Bedürfnisse Ihres Hundes. Restaurants mit Selbstbedienung oder Buffet können für ihn durch das viele Aufstehen und Umherlaufen zum Beispiel einen großen Unruhefaktor darstellen.
2. Lasten Sie Ihren Hund richtig aus: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund vor dem Restaurantbesuch ordentlich ausgelastet ist. Zum Beispiel durch Gassigehen oder gemeinsames Spielen. So kann er sich während des Besuchs entspannen und wird nicht unruhig.
3. Lassen Sie den Hund sein Geschäft verrichten: Insbesondere Welpen neigen dazu, bei Aufregung Wasser zu lassen. Um unangenehme Missgeschicke oder störende Pipi-Pausen mit Ihrem Hund während des Essens zu vermeiden, sollte Ihr Hund seine Blase am besten direkt vor dem Restaurantbesuch leeren.
4. Erziehen Sie Ihren Hund: Es ist wichtig, dass Ihr Hund grundlegende Kommandos wie „Platz“ befolgt und auf Sie hört. Ihr Hund steht fremden Menschen oder Situationen eher ängstlich oder aggressiv gegenüber? Dann sollten Sie das Verhalten Ihres Hundes trainieren. Bei kleinen Hunden kann es zum Beispiel sinnvoll sein, zunächst eine Tasche mitzunehmen, in der der Hund sitzen kann. Das reduziert seine Angst. Die beste Sitzgelegenheit dafür ist eine Bank, dann kann der Halter direkt neben dem Hund sitzen.
5. Füttern Sie Ihren Hund: Ein gesättigter Hund ist in der Regel zufriedener und ruhiger. Außerdem vermeiden Sie auf diesem Wege, dass er während des Besuchs um Essen bettelt.
6. Gewöhnen Sie Ihren Hund an den Restaurantbesuch: Je früher Sie Ihren Hund an den Besuch von Restaurants oder Cafés gewöhnen, desto leichter fällt ihm der Aufenthalt. Starten Sie hiermit am besten schon im Welpenalter, indem Sie die Besuche zunächst kurz halten und dann stetig länger werden lassen. Probieren Sie hierbei auch verschiedene Restaurants und Sitzmöglichkeiten aus: zum Beispiel in der Stadt, auf dem Land, draußen, drinnen, in größeren und kleineren Betrieben.
Was sagt der Gesetzgeber zu der Mitnahme von Hunden in Restaurants?
In Deutschland sind Hunde in der Gastronomie grundsätzlich erlaubt – solange sie sich wie andere Gäste auch im Gastraum des Lokals aufhalten. Bereiche mit offenen Lebensmitteln wie Küchen, Lagerräume oder Theken sind für sie aus hygienischen Gründen tabu. Deshalb sind Hunde in Markthallen, in denen die Speisen direkt vor Ort zubereitet werden, in der Regel nicht erlaubt.
Ob Hunde in einem Restaurant geduldet werden, darf der jeweilige Betreiber entscheiden. Er kann außerdem Kriterien festlegen, welche Arten von Hunden geduldet werden, oder zum Beispiel eine Leinenpflicht veranlassen. Ausgenommen davon sind regional geltende Hundeverordnungen, die beispielsweise das Tragen eines Maulkorbs von bestimmten Rassen vorschreiben, sowie Assistenz- bzw. Begleithunde. Letzteren darf der Zutritt zu einem Lokal nicht verweigert werden.
Mit dem Hund im Restaurant: So verhalten Sie sich richtig
Die Platzwahl ist entscheidend, denn …
… manche Plätze sind mehr und andere weniger gut für Hunde geeignet. Achten Sie also darauf, wo Sie sich hinsetzen, wenn Sie Ihren Hund dabeihaben. Ein ruhiger Tisch am Rande des Getümmels oder in einer Ecke, vielleicht mit einer Eckbank, ist oft eine gute Wahl. Hier hat ihr Hund genug Platz, um sich auszustrecken, und versperrt anderen Gästen oder dem Servicepersonal nicht den Weg. So läuft er außerdem nicht Gefahr, dass ihm jemand aus Versehen auf die Pfoten oder den Schwanz tritt. Sichern Sie seine Leine, binden Sie diese jedoch lieber nicht an einem Stuhl- oder Tischbein fest. Sollte der Hund plötzlich aufspringen und losrennen, nimmt er im Zweifelsfall auch die Tischdeko und Ihr Abendessen mit.
Vermeiden Sie es am besten auch, sich an den Nebentisch eines anderen Hundehalters zu setzen. Sollten sich die Hunde nicht verstehen, kann es schnell unangenehm werden. Oder andersherum: Die Hunde verstehen sich prächtig und wollen lieber miteinander toben, als ruhig an ihren Tischen auszuharren. In beiden Fällen eine ungünstige Situation, die Sie mit einer überlegten Platzwahl einfach vermeiden können.
Tipp: Wenn Sie vorab einen Tisch reservieren, geben Sie auch an, dass Sie Ihren Hund mitbringen und wie groß er in etwa ist.
Lassen Sie Ihren Hund unterwegs trinken und machen Sie es ihm so gemütlich wie möglich
Nehmen Sie eine Decke für Ihren Hund mit, die er mit seinem Ruheplatz von zu Hause verbindet. So fällt es ihm leichter, sich zu entspannen, und er versteht sofort, wo sein Platz ist. Im Idealfall haben Sie neben einer Flasche Wasser auch einen eigenen Napf für Ihren Hund dabei. Denn ihr Hund freut sich sicherlich über einen leckeren Trinksnack. Viele Restaurants bieten zwar auch Wasser für Hunde an, doch es ist aus hygienischen Gründen nicht empfehlenswert für Ihren Hund, sich einen Wassernapf mit anderen Hunden zu teilen. Durch ihren Speichel können sich Krankheiten übertragen.
Belohnen Sie Ihren Hund mit Leckerlis und Snacks, wenn er sich richtig verhält
Viele neue Eindrücke, Gerüche und leckeres Essen – manchmal fällt es Ihrem Hund gar nicht so leicht, diesen Verlockungen im Restaurant zu widerstehen. Verhält er sich ruhig und bleibt trotzdem auf seinem Platz liegen, belohnen Sie ihn dafür. Zum Beispiel mit einem leckeren Snack oder einem Leckerli. Achten Sie dabei am besten darauf, dass das Leckerli nicht stark riecht und Ihr Hund beim Verzehr keine lauten Geräusche von sich gibt. Kausnacks sind in diesem Fall eine gute Wahl, da sie den Hund länger beschäftigen und ihn das Kauen beruhigt.
Nehmen Sie Rücksicht auf andere Gäste
Sie kennen und lieben Ihren Hund, doch nicht jeder Mensch fühlt sich in der Nähe von Hunden wohl. Das kann zum Beispiel an bestimmten Ängsten oder Allergien liegen. Daher ist es wichtig, dass Sie während Ihres Besuches rücksichtsvoll mit anderen Gästen umgehen. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund sich ruhig verhält, niemanden anbellt und nicht auf Tische und Stühle springt. Dann wird der Restaurantbesuch mit Ihrem Hund schnell zu einer gemütlichen Routine – und für alle Beteiligten eine ganz entspannte Angelegenheit.