Reisen mit Hund – so klappt es stressfrei

Was Sie bei der Reiseplanung beachten sollten und was zur Ausrüstung gehört

Viele Hundebesitzer nehmen ihren vierbeinigen Begleiter mit in den Urlaub. Mit der richtigen Vorbereitung ist das gut möglich. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vorbereitungen das Reisen mit Hund noch entspannter machen.

Hunde sind unsere treuen Begleiter im Alltag und immer dabei. Kein Wunder also, dass viele Menschen ihre Hunde auch in den Urlaub mitnehmen möchten. Ob sich das umsetzen lässt, hängt ganz von der Art des Urlaubs ab. Flugreisen in ferne Länder mit extremen klimatischen Verhältnissen eignen sich nicht so gut dafür, dass Sie Ihren Hund mitnehmen. Und auch ein Strandurlaub mit Hund ist in vielen Ländern nicht ideal. Bei Städtereisen kommt es darauf an, was Sie vorhaben, denn in Museen und Geschäften haben Hunde in der Regel keinen Zutritt. Machen Sie einen Urlaub, in den Sie Ihren Hund nicht mitnehmen können, so sollten Sie rechtzeitig daran denken, jemanden zu finden, der den Hund betreut. 

Planen Sie jedoch einen Urlaub, bei dem Ihr Hund Sie begleitet, dann sollten Sie die folgenden Hinweise beachten:

  • Bereiten Sie sich vor: Lassen Sie alle nötigen Impfungen vornehmen und besorgen Sie die nötige Ausrüstung für die Reise.
  • Planen Sie, mit welchem Verkehrsmittel Sie die Reise machen: Auto, Bahn oder Flugzeug.
  • Suchen Sie eine passende Unterkunft aus, die auch die Bedürfnisse Ihres Hundes berücksichtigt.

 

Das sollten Sie bei der Unterkunft für Ihre Reise mit Hund beachten

Eine Frau arbeitet an einem Laptop und zwischen ihren Armen taucht ein Hundekopf auf.

Ob Sie ein Hotelzimmer, eine Ferienwohnung oder eine Parzelle auf dem Campingplatz suchen – bei der Auswahl der Unterkunft für den Urlaub lohnt es sich, auf spezielle Angebote für Hundebesitzer zu achten. So gehen Sie sicher, dass Ihr Hund willkommen ist und die Mitarbeiter darauf eingestellt sind. Manche Hotels und auch Ferienwohnungen bieten spezielle Aktivitäten für Hunde an: von geführten Hundewanderungen über eingezäunte Auslaufplätze mit Sportprogramm bis hin zu Physiotherapie und Wellness für Hunde reicht das Angebot. Manche Hotels bieten Hundebetreuung oder einen Gassigeh-Service an.

Damit der Aufenthalt im Hotel oder in der Ferienwohnung stressfrei und angenehm verläuft, hilft es, die folgenden Dinge zu beachten:

  • Führen Sie Ihren Hund in den öffentlichen Bereichen wie Fluren oder Lobbys des Hotels immer an der Leine.
  • Bleibt Ihr Hund nicht gern in fremder Umgebung allein, nehmen Sie ihn lieber mit auf Ihre Wege. Sonst kann es zu Beschwerden von anderen Gästen kommen, die sich durch sein Bellen oder Jaulen gestört fühlen.
  • Bäume, Sträucher und Blumenbeete bei der Unterkunft sind für Hunde absolut tabu. Planen Sie stattdessen immer eine ausgiebige Gassirunde ein.
  • Nehmen Sie eigene Handtücher zum Säubern der Hundepfoten mit – die Hotelhandtücher sind dafür nicht vorgesehen.
  • Ihr Hund schläft bei Ihnen im Bett? Dann denken Sie daran, Decken oder Laken für den Hund mitzunehmen – auch wenn Hunde in der Unterkunft ausdrücklich gestattet sind.

Reisen mit dem Hund im Auto

Hund sitzt in einem geöffneten Kofferraum.

Bei einer Reise mit dem Hund ist der eigene PKW besonders unkompliziert. Sie haben Ihren Hund schon daran gewöhnt, mit Ihnen Auto zu fahren, er hat seinen Platz und freut sich sogar auf die Tour? Dann sollte auch die Fahrt in den Urlaub klappen, selbst wenn Sie dabei ein paar Stunden länger unterwegs sind als gewöhnlich. Bei weiten Fahrten und speziell auf Landstraßen und Autobahnen sollten Sie allerdings immer darauf achten, Ihren Hund sorgfältig anzuschnallen oder in einer Transportbox sicher unterzubringen. Dafür gibt es spezielle Anschnallgurte und Transportboxen im Handel. Übrigens: Sie sind sogar gesetzlich verpflichtet, Ihren Hund auf Autofahrten zu sichern, sodass er den Fahrer während der Fahrt nicht ablenkt und stört. Ohne eine entsprechende Sicherung müssen Sie mit einem Bußgeld in Höhe von 30 Euro rechnen. Vor allem geht es aber um die Sicherheit der Fahrzeuginsassen und Ihres Hundes. Bei einer Vollbremsung darf der Hund natürlich nicht durch die Fahrerkabine geschleudert werden. Sichern Sie Ihren Hund daher entweder mit speziellen Zusatzgurten für Hunde, die in das bestehende Gurtsystem geklickt werden, oder verwenden Sie eine dafür vorgesehene Transportbox. Dies dient der Sicherheit Ihres Hundes.

Wichtig: Lassen Sie Ihren Hund niemals alleine im Auto zurück. Besonders große Hitze ist für das Wohlergehen von Hunden sehr gefährlich. Viel zu oft lassen Hundehalter ihre Tiere bei sommerlichen Temperaturen im Auto. Oft geht dies aber tödlich aus. Die Temperatur im Innenraum des Autos kann nämlich schnell auf über 50 Grad Celsius ansteigen. Schon eine vermeintlich kurze Zeit, die der Hund allein im Auto verbringt, kann deshalb zu lang sein. Auch bei Minusgraden sollten Sie Ihren Hund nicht allein im Auto lassen. Die Temperaturen sind unangenehm für das Tier und es kann sich erkälten.

Achten Sie auf Pausen und viel Bewegung bei Autoreisen mit Hund

Für Ihren Hund ist das lange Stillsitzen mindestens genauso anstrengend wie für Sie. Es ist deshalb empfehlenswert, regelmäßig und spätestens alle zwei Stunden eine Pause zu machen. Geben Sie während der Pause ausreichend Wasser zu trinken, gehen Sie eine kleine Gassirunde und sorgen Sie auch dafür, dass der Hund sich beispielsweise bei einem kleinen Spiel ein wenig bewegen kann. So hält er auch längere Touren gut durch.

 

Reisen mit Hund in der Bahn

Mit dem Hund per Bahn in den Urlaub zu fahren, ist vergleichsweise entspannt, weil der Hund sich immer ein bisschen bewegen kann. Die DB hat eine Informationsseite für Reisen mit Hunden und anderen Haustieren erstellt. Wichtig zu wissen: Ist der Hund größer als eine Hauskatze, braucht er ein eigenes Ticket. Das Ticket für Ihren Hund lässt sich nicht als Online- oder Handy-Ticket buchen. Kaufen Sie es daher vor Fahrtbeginn bei einem DB-Reisezentrum oder einem DB-Automaten oder bestellen Sie es online und lassen Sie es zu sich nach Hause schicken.

Eine Sitzplatzreservierung ist nicht nötig, da Ihr Hund immer vor, unter oder neben Ihrem Sitz liegen muss. Achten Sie darauf, dass der Hund dabei so sitzt, dass er nicht getreten wird und nicht zum Hindernis für Mitreisende wird. Hunde, die nicht in einer Transportbox reisen, müssen angeleint sein und einen Maulkorb tragen, es sei denn, es handelt sich um Blinden- oder Begleithunde.

Damit Ihr Hund während der Bahnfahrt entspannt ist, sollten Sie vor Reiseantritt unbedingt eine Gassirunde mit ihm gehen, denn die kurzen Halts an den Bahnhöfen reichen oft nicht, um auszusteigen und den Bahnhof zu verlassen, damit der Hund sein Geschäft machen kann.

 

Reisen mit Hund im Flugzeug

Ein Hund sitzt in einer Transporttasche.

Einige Airlines transportieren generell keine Hunde. Manche Airlines lassen kleine Hunde mit in der Kabine fliegen, während dies bei anderen nicht gestattet ist. Auch die Preise für die Mitnahme eines Hundes variieren stark. Informieren Sie sich daher unbedingt vor dem Buchen über die aktuellen Bedingungen. Erlaubt die Fluggesellschaft, dass Ihr Hund während des Flugs bei Ihnen am Platz ist, brauchen Sie auf jeden Fall eine gut verschließbare Transporttasche. Größere Hunde müssen immer im Frachtraum in einer Transportbox fliegen. Ein Flug ist immer eine große Belastung für den Hund. Überlegen Sie daher, ob Sie Ihren Hund wirklich mitnehmen wollen.

Wenn Sie in den Kurzurlaub fliegen, freut sich Ihr Hund eher über eine Betreuung zu Hause

Bei kurzen Urlauben ist es meist besser, Nachbarn oder Verwandte zu fragen oder einen Tiersitter zu beauftragen, sich um ihren Hund zu kümmern, während Sie im Urlaub sind. Oder Sie hören sich nach einer guten Hundepension um, in der die Tiere intensiv betreut werden. Aktivitäten wie Ballspiele, Apportieren, Spaziergänge oder Schwimmen und das Treffen anderer Hunde sorgen dafür, dass die Urlaubszeit auch für Ihren Hund ein Erlebnis wird.

Für Assistenzhunde (das sind Blinden-, Signal-, Diabetikerwarn- oder Epilepsiehunde) gelten gesonderte Bestimmungen beim Fliegen. Üblicherweise dürfen sie mit dem Fluggast in der Kabine reisen. In einigen Ländern gelten jedoch für Assistenzhunde spezielle Einreisebestimmungen. Informieren Sie sich daher im Vorfeld umfassend. Die meisten Airlines akzeptieren nur eine begrenzte Anzahl an Hunden auf Flügen. Melden Sie Ihren Hund daher frühzeitig an, am besten schon während der Buchung.

Das gehört in die Reiseausrüstung für Ihren Hund

Im Urlaub braucht der Hund ähnliche Dinge wie zu Hause, die Sie deshalb einpacken sollten:

  • Ohne Wassernapf sowie einen Fressnapf geht es nicht im Urlaub und Sie sollten auf jeden Fall ein Set davon einpacken. Im Tierfachgeschäft oder online gibt es  auch spezielle faltbare Reisenäpfe aus Silikon und Kunststoff. Besonders praktisch: Sie lassen sich mit einem Deckel verschließen. Damit ist das Portionieren und der Transport des Futters besonders einfach. Denken Sie auch an eine Bürste zum Abwaschen des Hundegeschirrs.
  • Ist Ihr Hund daran gewöhnt, mit auf dem Sofa zu sitzen, sollten Sie für den Urlaub eine Decke einpacken, die Sie unterlegen können. Das schont die Polstermöbel des Hotels oder der Ferienwohnung und Ihre Nerven.
  • Leinen und im Winter Blinkies brauchen Sie ebenfalls, so wie Sie es von zu Hause gewöhnt sind. Tipp: Informieren Sie sich über die Regeln zum Anleinen. In manchen Städten und auch in ländlichen Gebieten gilt eine strenge Anleinpflicht. 
  • Für kleine Hunde sollten Sie an eine Transporttasche oder einen Rucksack denken. So können Sie Ihren Hund zwischenzeitlich tragen, wenn er auf längeren Touren oder Wanderungen ermüdet. Sehr kleine Hunde fühlen sich im Straßengewühl großer Städte in der Transporttasche sicherer. Tipp: Gewöhnen Sie Ihren Hund schon vor dem Urlaub daran, in der Tasche transportiert zu werden, damit es vor Ort dann reibungslos und stressfrei klappt. Außerdem gewöhnen Sie sich so selbst an das zusätzliche Gewicht und können die Länge der Touren realistischer einplanen.
  • In manchen Städten gibt es eine Maulkorbpflicht – ebenso (wie erwähnt) in den Zügen der DB. Gewöhnen Sie den Hund vorher daran.
  • Sind Sie mit dem Auto unterwegs, denken Sie an eine Transportsicherung: Anschnallgurte oder eine Transportbox.

Das ist wichtig für Reisen mit dem Hund ins EU-Ausland

Hunde brauchen bei der Einreise ins EU-Ausland einen gültigen EU-Heimtierausweis. Außerdem müssen sie gechippt sein. Bis 2011 war auch eine Tätowierung ausreichend. Hunde, die bis zum 3. Juli 2011 tätowiert wurden, brauchen daher nicht gechippt zu werden.

Hunde ab einem Alter von 21 Tagen benötigen außerdem eine gültige Tollwutimpfung.

Tipp: Die Einreisebestimmungen können sich ändern. Vor der Reise sollten Sie sich daher unbedingt über die aktuellen Bestimmungen informieren – entweder online oder bei der zuständigen Botschaft des Reiselandes.

Und dann: Viel Spaß im gemeinsamen Urlaub!

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