Die richtige Futtermenge für Ihren Hund – so klappt’s mit der Portionierung!

Zu viel, zu wenig? Wie viel Futter benötigt Ihr Hund am Tag?

Sie ist eine Wissenschaft für sich – die passende Futtermenge für Ihren Hund. Trockenfutter, Feuchtfutter, Snacks, Selbstgekochtes – wie viel ist genug, damit Ihr Hund ausreichend Energie bekommt, aber nicht zu dick wird? Wenn Sie eine Faustregel oder eine Pauschalrechnung für die Futtermenge Ihres Hundes erwarten – die haben wir für Sie. Wir erklären Ihnen aber auch, warum die Ergebnisse dieser Formel aus unserer Sicht nicht das Nonplusultra sind und warum Sie lieber auf Ihren gesunden Menschenverstand hören sollten.

Wie berechne ich die Futtermenge für meinen Hund?

Zu viel, zu wenig? Hat mein Hund Hunger, ist er krank? Oder bettelt er einfach nur, weil es so köstlich riecht? Zur richtigen Futtermenge gibt es viele Fragen. Und: Wenn ich einmal die passende Futtermenge gefunden habe, gilt sie dann immer? Natürlich nicht. Wie viel Futter Ihr Hund benötigt, hängt von vielen Faktoren ab. Denn jeder Hund verarbeitet Energie anders. Unter anderem spielen dabei die Rasse, das Alter und der Hormonhaushalt Ihres Hundes eine große Rolle.

Gehen Sie also folgende Fragen durch und berücksichtigen Sie die Antworten bei der Futtermenge für Ihren Hund.

  • Wie alt ist mein Hund?
  • Von welcher Rasse stammt er ab?
  • Ist er gesund oder hat er Krankheiten?
  • Wie aktiv ist mein Hund?
  • Wie viele Stunden schläft mein Hund?
  • Wie regelmäßig und wie oft frisst mein Hund am Tag?
  • Liegen stressige Situationen vor (Umzug, OP) oder befindet sich Ihr Hund zurzeit in hormonellen Ausnahmesituationen?
  • Wie verläuft der Alltag Ihres Hundes? Ist er viel alleine oder begleitet er Sie zur Arbeit und ist damit wesentlich mehr Reizen ausgesetzt?

So viel zu der Lebenssituation Ihres Hundes. Das ist allerdings nur die Hälfte der Antwort. Eine wichtige Aussage bezüglich der Futtermenge für Ihren Hund betrifft den Kaloriengehalt des Futters. 


Je höher der Kaloriengehalt, desto geringer sollte die Futtermenge ausfallen.


Aus unserer Sicht spielen all diese Faktoren bei der Beantwortung der Frage „wie viel Futter?“ eine Rolle. Das macht das Thema sehr komplex, liefert aber auch individuelle Ergebnisse für Ihren Hund. Es geht also vor allem darum, Ihren gesunden Menschenverstand bei der Fütterung zu befragen. Sieht Ihr Hund zu dünn aus, füttern Sie mehr, ist er zu voluminös, reduzieren Sie als Erstes die Snacks.

"Wir sind der Meinung, dass die richtige Auswahl der passenden Futtermenge hauptsächlich mit klarem Menschenverstand zu tun hat."

Matthias Kießling, Qualitätsmanagement bei Finnern

Natürlich können Sie auch Ihren Tierarzt befragen oder einen Ernährungsberater hinzuziehen. Das sollten Sie vor allem tun, wenn Ihr Hund übermäßig schnell an Gewicht verliert oder zunimmt – Sie sollten in diesem Fall eine Krankheit ausschließen lassen. Wir sprechen in diesem Artikel im Zusammenhang mit Hundefutter immer von Alleinfutter. Ergänzungsfuttermittel sind z.B. Snacks oder gleichen einen Mangel aus, decken aber nicht den vollen Nährstoffbedarf Ihres Hundes. 

Terrier läuft über eine Wiese und hat seinen Fressnapf im Maul.

Was Sie über Futtermengen-Empfehlungen auf dem Etikett wissen sollten

Hundefutter enthält auf der Verpackung gesetzlich vorgeschriebene Angaben zu den Inhaltsstoffen. In der Regel wird auch eine Empfehlung zur richtigen Dosierung des Futters angegeben. Unseriöse Deklarationen, können Sie selbst aufspüren. Werden Futtermengen-Angaben einfach verdoppelt, zeugt das von wenig Hundeverstand. Zum Beispiel: 10 kg schwerer Hund benötigt 535 Kalorien pro Tag und ein 20 kg schwerer Hund benötigt 1070 Kalorien pro Tag - das ist nicht richtig! Je größer der Hund, desto weniger Energie braucht er im Verhältnis. „Richtig ist: 10 kg = 535 Kalorien, 20 kg = 900 Kalorien!“, erklärt Matthias Kießling, Qualitätsmanager bei Finnern. Allerdings sind das Richtwerte und können nur als grobe Einschätzung gelten!

Die Tücke mit dem Nass- und Trockenfutter

Trockenfutter wirkt leicht, hat aber drei-viermal so viel Kalorien wie Nassfutter. Denn Trockenfutter ist nichts anderes als ein Konzentrat, aus dem die Feuchtigkeit gepresst wurde. Von daher hat Trockenfutter eine Tücke. Die Menge sieht nach wenig aus, liefert aber viel mehr Energie als die gleiche Menge Feuchtfutter. Zum Vergleich:

Auf 100 Gramm Feuchtfutter entfallen 100 Kalorien. 100 Gramm Trockenfutter enthalten dagegen 380 Kalorien. 

Der kleine Snack für Zwischendurch zählt mit!

Snacks sind für Hunde wie Schokolade oder andere Leckereien für uns Menschen. Sie sind eine Süßigkeit, die viel Protein und viel Phosphor enthält – zu viel davon kann die Nieren Ihres Hundes schädigen. Deshalb gilt bei der Fütterung von Snacks: maximal 10 Prozent des Tagesbedarfs Ihres Hundes sollte durch Snacks gedeckt werden!

Hund frisst aus der Hand einer Frau.

In den meisten Fällen stehen keine Kalorienwerte auf den Verpackungen. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass lediglich fünf Angaben für den Verbraucher erkenntlich sein müssen: 1. Protein, 2. Fett, 3. Rohfaser, 4. Rohasche, 5. Feuchtegehalt.

Für die Berechnung der Kalorien benötigen wir den Protein- und den Fettgehalt und auch den Kohlenhydratgehalt. Aber die Kohlenhydrate sind auf dem Etikett nicht genannt! Man kann aber mit der Differenz zu 100% Inhalt rechnen - diese Differenz entspricht in etwa dem Kohlenhydratgehalt.

Klarer wird das anhand eines Beispiels - Rinti Kennerfleisch Huhn 400g-Dose:

Hier werden 11,0% Rohprotein angegeben, 8,0% Fett, 0,6% Rohfaser, 2,5% Rohasche und 77,0% Feuchtegehalt:

11,0% + 8,0% + 0,6% + 2,5% + 77,0% = 99,1%

Differenz zu 100% - 99,1% = 0,9% Kohlenhydrate

Mit diesen Werten kann man jetzt die Kalorien berechnen. Als Grundlage ziehen wir dafür die Kalorien heran, die für Hunde pro Gramm angegeben werden (dies ist aber eine vereinfachte Formel - die "offiziellen" Berechnungsformeln berücksichtigen auch die Verdaulichkeit und wie viel Energie vom Hund tatsächlich verwertet werden kann): 

1 g Protein enthält =  ca. 3,5 kcal

1 g Fett enthält = ca. 9 kcal

1 g Kohlenhydrat enthält = ca. 3,5 kcal


Unser Kennerfleisch enthält 11 g Protein:

11g Protein x 3,5 = 38,5 kcal

8g Fett x 9 = 72 kcal

0,9 g Kohlenhydrate x 3,5 = 3,15 kcal

Gesamt pro 100 Gramm = ca. 114 Kalorien. Laut rinti.de 100 g: 115 kcal (metabolisierende Energie)

Für Rockys Kalorienbedarf von 828 kcal/Tag würde das bedeuten, dass er ca. 723 Gramm Kennerfleisch pro Tag benötigt, wenn nicht noch Snacks und Trockenfutter dazu kommen.

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