Ihr Hund muss abnehmen? So geht’s

Kennen Sie diese Unterhaltung? „Ihr Hund hat aber auch ganz schön was auf den Rippen.“ „Ach, das gehört auch ein bisschen zu seinem Charakter. Der war noch nie schlank.“ Und schon ist das Dicksein des Hundes legitim und irgendwie auch gar nicht mehr so schlimm – ist halt so. Dabei ist das Problem ernst. Fast die Hälfte aller Hunde sind übergewichtig oder leiden sogar unter Adipositas. Warum das so ist und wie Sie erkennen, ob Ihr Hund abnehmen muss, haben wir Ihnen in diesem Artikel zusammengefasst. Allerdings reicht das Erkennen alleine nicht aus, damit sich etwas ändert – auf die richtige Umsetzung kommt es an, denn es gibt klare Dos und Don’ts für die Diät Ihres Hund. 

Woran Sie erkennen, dass Ihr Hund abnehmen muss

Die Einstufungen nach dem Body Condition Score:
  • BCS 1 – mager/dürr: kaum bemuskelt, die Rippen, die Rückenwirbel und weitere Knochen stehen hervor, sind klar zu sehen und über den Rippen ist kein Fett zu ertasten. Die Taille ist eingefallen. Ihr Hund ist sehr mager/dürr. 
  • BCS 2 – Untergewicht: Die Taille ist von oben gut erkennbar. Das Fett über den Rippen ist fühlbar, Rippen und Rückenwirbel sind bei kurzem Fell zu sehen. Ihr Hund ist schlank bis dünn.
  • BCS 3 – Idealgewicht: Die Rippen sind tast- und zählbar, aber nicht sichtbar. Die Taille hinter den Rippen ist von oben und seitlich gut erkennbar. Der Brustkorb ist deutlich breiter als die Körpermitte. Ihr Hund hat Idealgewicht.
  • BCS 4 – Übergewicht: Über den Rippen liegt eine dickere Fettschicht. Sie sind zwar noch leicht fühlbar, aber nicht mehr klar zu zählen. Von oben sieht der Hund aus wie eine Wurst. Eine leichte Taille ist mit Mühe erkennbar. Ihr Hund hat Übergewicht.
  • BCS 5 – adipös: Es befinden sich deutliche Fettdepots im Lendenbereich und am Schwanzansatz. Die Rippen und das Rückgrat sind nicht mehr zu ertasten. Eine Taille ist nicht mehr zu erkennen und der Bauchumfang ist vergrößert. Ihr Hund ist fettleibig.

Ursachen: Warum ist Ihr Hund zu dick und muss abnehmen?

Ein Mops liegt auf einer Decke.

So schreibt Claudia Rade in ihrem Buch „Compliance bei Reduktionsdiäten – so macht der Besitzer mit“: „Viele Besitzer kennen gar keine anderen Mittel, mit ihrem Tier in Kontakt zu treten, ihm ihre Zuneigung zu zeigen und es zu belohnen, als die Gabe von Futter. Bietet man diesen Menschen keine Alternativen an, ist das Scheitern einer Reduktionsdiät vorprogrammiert, da sie fürchten, die positive Beziehung zu ihrem Tier zu gefährden, wenn sie ihrem Schützling die Nahrung verweigern und eingespielte Futterrituale nicht mehr einhalten.” Machen Sie sich also bewusst, dass Sie Ihrem Hund etwas Gutes tun, wenn Sie ihn gesund abnehmen lassen. Alternativen zu Leckerlis und Belohnungen über Futter sind zum Beispiel Streicheleinheiten oder Spiele.

Zu wenig Bewegung ist einer der Hauptgründe für zu viel Speck auf den Rippen 

„Alexander German vom Institut für Altersforschung und chronische Erkrankungen der Universität Liverpool hat in einer Studie mit 11.154 Hunden, von denen 16% (1.801) als übergewichtig klassifiziert wurden, anhand von Fragebögen der Halter die Häufigkeit und Dauer täglicher Gassigänge ermittelt (German 2017). Das Ergebnis war ein klarer Zusammenhang zwischen Gewichtszunahme und weniger und/oder kürzeren Spaziergängen. Etwas banaler ausgedrückt: Ist Herrchen oder Frauchen ein Faulpelz, ist es auch der Hund.“ Auszug aus dem Artikel „Ein Fress-Gen beim Hund?” von Dr. Hans Mosser. Den vollständigen Artikel finden Sie im Hundemagazin WUFF 10/2018.

Ein Berner Sennenhund läuft durch den Schnee.
Dickes und langes Fell kann täuschen. Wuchtige Erscheinungen wie der Berner Sennenhund zum Beispiel können unter ihrem dichten Fellkleid dünner sein, als sie wirken.

Die Dos and Don’ts für ein gesundes Abnehmen Ihres Hundes

     Und die Dinge, die Sie nicht tun sollten:

  • Lassen Sie Ihren Hund nicht hungern. 
  • Kein billiges Hundefutter verfüttern. Achten Sie auf Qualität! Studien zeigen, dass übergewichtige Hunde in der Vergangenheit oft mit minderwertigem Futter versorgt worden sind. 
  • Vermeiden Sie Sprünge. Ihr Hund muss erst wieder ausreichend Muskeln aufbauen, um seine Bänder und Sehnen zu stabilisieren. 

Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme und Entzündungen – was Übergewicht bei Ihrem Hund für Folgen haben kann und wie Sie mit Produkten wie RINTI Canine Gewicht dagegen vorgehen

Diese Hunderassen neigen besonders zu Übergewicht

Beagle, Labrador, Golden Retriever, Mops, Flat-coated Retriever, Cavalier King Charles Spaniel, Cockerspaniel, Schweizer und Berner Sennenhund, Dackel, Rottweiler und Cairn Terrier setzen leichter Fett an. Ganz anders als zum Beispiel der Windhund. Er ist ein guter Futterverwerter.

Unbeschwert das Hundeleben genießen – so profitiert Ihr Hund, wenn er abnimmt!

Die Vorteile sind klar und in Summe unendlich viele: Hat Ihr Hund sein Idealgewicht erreicht, verbessern sich nicht nur seine Bewegungsabläufe, auch Atemwegsprobleme und Arthrosen können geheilt werden. Der Stoffwechsel Ihres Hundes wird sich deutlich verbessern, dadurch wird er mehr Vitalität und Lebensfreude entwickeln. Sie erweisen Ihrem Hund also einen echten Liebes- und Lebensdienst, wenn Sie seine Pfunde zum Schmelzen bringen. Wir wünschen viel Erfolg dabei und einen energiereichen Start in ein unbeschwertes Hundeleben.

Ein Hund hält einen Stock im Maul und steht in einer Nebellandschaft.
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