Mischlingshunde – liebenswerte Individualisten
Was Mischlingshunde besonders macht und wie sie sich von Rassehunden unterscheiden
Es gibt viele Vorurteile gegenüber Mischlingshunden, obwohl sie bei vielen Menschen sehr beliebt sind und auch den Rassehunden vorgezogen werden. Auf der anderen Seite hält sich hartnäckig der Mythos, dass Mischlingshunde gesünder sind als Rassehunde. Jeder Mischling ist einzigartig. Aber wie genau unterscheiden sie sich von reinrassigen Hunden? Was Sie wissen müssen.
Mischlinge vereinen in sich mehrere Rassen – und damit auch viele Charaktereigenschaften, Aussehensmerkmale und Gene, die sie zu besonderen Individuen machen.
Wie unterscheiden sich Mischlingshunde von reinrassigen Tieren?
Reinrassige Hunde werden gezielt gezüchtet. Dabei werden nur Hunde gepaart, die zur gleichen Rasse gehören, wodurch Aussehen und Charaktereigenschaften vorhersehbar sind. Bevor sie zur Zucht zugelassen werden, lassen viele Züchter die Hunde erst auf Krankheiten und Verhalten untersuchen. Mischlingshunde auf der anderen Seite sind sehr vielseitig und in ihrem Aussehen und Charakter eher unvorhersehbar. Bei Mischlingen treffen mindestens zwei verschiedene Hunderassen aufeinander, und wenn die Eltern selbst Mischlingshunde sind, wird es noch spannender. Dadurch sind Mischlingshunde sozusagen Wundertüten. Mischlingshunde können die positiven – aber auch die weniger begehrten – Merkmale mehrerer Rassen kombinieren. Durch diese neuen Kombinationsmöglichkeiten entstehen manchmal sogar neue und begehrte Rassen. Letztendlich bleibt es aber ungewiss, welches Merkmal zum Vorschein kommt.
Hunde lassen sich nicht nach Wünschen der Halter „designen“. Auch wenn man ruhige und freundliche Rassen kreuzt, können weniger wünschenswerte Merkmale auftreten.
Hybride Hunderassen
Hybride Hunderassen sind eine besondere Form von Mischlingshunden:
- Sie sind Mischlinge von reinrassigen Eltern.
- Der Pudel ist dabei der beliebteste Kreuzungspartner.
- In der 1. Generation sind sie oft gesünder als ihre reinrassigen Eltern. Der Effekt schwächt sich mit fortschreitenden Generationen zunehmend ab.
Das Aussehen und der Charakter von Hybridhunderassen sind vorhersehbarer als bei Mischlingshunden, da die Ausgangsrassen bekannt sind.
Der Mythos: Mischlingshunde sind gesünder als Rassehunde
Mischlingshunden wird oft nachgesagt, dass sie gesünder und weniger anfällig für Krankheiten sind. Die Aussage stimmt jedoch nicht ganz. Aufgrund eines kleineren und weniger vielfältigen Genpools sind Rassehunde oft anfälliger für Erbkrankheiten als Mischlingshunde. Verantwortungsvolle Züchter halten sich deswegen an strenge Zucht-Richtlinien. Tiere, die miteinander gepaart werden, dürfen beispielsweise nicht eng miteinander verwandt sein. Dadurch wird verhindert, dass sich der Genpool weiter verkleinert.
In der ersten Generation der Mischlingshunde ist der Genpool am vielfältigsten. Dadurch sind sie weniger anfällig für Erbkrankheiten und etwas robuster als reinrassige Hunde. Merkmale – seien es Erkrankungen, Aussehensmerkmale oder Charakterzüge – können durch dominante Gene ausgeglichen werden. Welches Gen das dominantere ist, lässt sich allerdings nicht vorhersagen. Bei der Merkmalsausprägung wird zwischen zwei verschiedenen Trägertypen unterschieden:
Anlagenträger haben zwar das Gen – beispielsweise für gewelltes Fell – das Merkmal ist aber nicht sichtbar. Bei Merkmalsträgern ist das Gen vorhanden und sichtbar. Der Hund hat also gewelltes Fell.
Warum sich das spätere Aussehen und der Charakter von Mischlingen nur schwer am Welpen ablesen lässt
Bei bekannten Hunderassen können Sie die spätere Pfotengröße, Fellart und -farbe mit ziemlicher Sicherheit vorhersagen. Bei Mischlingen ist das nicht so einfach. Dadurch, dass häufig viele verschiedene Rassen in einem Mischlingshund vereint werden, ist eine genaue Vorhersage schwierig, denn je nach Kreuzung der Rassen schlägt mal das eine und mal das andere Merkmal durch. Durch diese bunten Kreuzungen entstehen jedes Mal andere interessante Individualisten.
Der Trend zum Mischlingshund führt zu illegalem Welpenhandel
Mischlingshunde sind aufgrund ihrer Vielfältigkeit und ihres individuellen Aussehens sehr beliebt. Auch wegen des Mythos, dass Mischlingshunde robuster sind als Rassehunde, wurden in den letzten Jahren immer mehr Mischlingshunde verkauft. Dieser enorme Anstieg hat für einen regen Handel der Welpen gesorgt. Dieser Handel kann zahlreiche Tierleben bedrohen, da einige Verkäufer nur den Gewinn und nicht das Wohlergehen der Tiere im Blick haben. Wenn Sie Interesse an einem neuen Familienmitglied haben, wenden Sie sich an vertrauenswürdige Institutionen wie zum Beispiel einem Tierheim. Tierheime sind Orte, an denen die unterschiedlichsten Tiere zusammenkommen. Hier werden Tiere abgegeben, wenn Halter*innen überfordert sind oder sie auf der Straße gefunden wurden. Hunde aus dem Tierheim haben eine einprägsame Geschichte. Viele Hunde brauchen etwas länger, um Ihnen zu vertrauen und Nähe zuzulassen. Manchmal jedoch sind diese Hunde aber auch schon älter und sozialisiert,weswegen sie sich schneller in eine Familie einfügen.
Beim Hundekauf über das Internet ist Vorsicht geboten! Kaufen Sie keine Hunde, ohne sich vorher genau informiert zu haben. Telefonieren Sie mit dem Verkäufer und schauen Sie sich sowohl den Ort, an dem die Tiere gehalten werden, als auch die Tiere selbst genau an. Wenn alles sauber ist und vertrauenswürdig wirkt – die Welpen gesund, zutraulich und offen wirken – können Sie einen Kauf in Betracht ziehen.
Mischlingshunde sind häufig preisgünstiger als Rassehunde, da ihre Vorfahren unbekannt sind. Wenn sich mehrere Rassen treffen, wird das Ergebnis – also der Welpe – ein liebenswerter Individualist. Es ist ungewiss, wie der Welpe einmal aussehen wird, wenn er erwachsen ist, und welche Wesensmerkmale er hat. Vielleicht ist aber eben gerade das die Besonderheit und der Grund, warum Mischlinge so beliebt sind.