Wandern mit Hund im Harz – so klappt die XXL-Runde

Hanna Busch und Ihre Hündin Malouna wandern gemeinsam 1.000 Kilometer durch den Harz

Eine Frau, eine Hündin, 2 Monate und insgesamt 1.000 Kilometer – Projektentwicklerin Hanna Busch und ihre Hündin Malouna sind gemeinsam unterwegs auf einer ganz großen Tour. Die beiden wandern in Etappen durch den Harz und sammeln dabei die insgesamt 222 Stempel für ihre Harzer Wandernadel. Gleichzeitig laufen sie mit jedem Kilometer für einen guten Zweck. Im Interview erzählt Hanna Busch, wie sie die Wanderung geplant hat und warum ihr tägliches Training die Vorbereitung einfacher machte.

Hanna Busch in Wanderkleidung sitzt neben ihrem Hund auf einer Schlosstreppe.
Foto: Ben Kruse
Hanna Busch und Malouna – ein aktives Team

Projektentwicklerin Hanna Busch (32) hat viele Jahre international gearbeitet. Sie ist mit Hunden groß geworden und auch die Magyar-Vizsla-Hündin Malouna (5) wuchs zunächst im Haushalt ihrer Mutter auf. Mit ihrem aktuellen Wanderprojekt tut das sportliche Team gleichzeitig Gutes: Die Harzer Wandernadel GmbH spendet unter dem Motto #GutesBewegen 1 Euro für jeden gelaufenen Kilometer zur Wiederaufforstung im Harz.

Wege entstehen, wenn wir sie gehen – so steht es über deinem Instagram-Kanal. Wie kamst du auf die Idee, 1.000 Kilometer durch den Harz zu wandern?

Ich bin gebürtige Göttingerin. In den letzten Jahren habe ich viel Zeit an vielen anderen Orten verbracht, an denen so eine Tour genauso gut hätte stattfinden können. Wegen meiner Familie bin ich jetzt aber wieder hier in der Gegend gelandet. Und hier hat sich dann dieses Projekt mit der Harzer Wandernadel ganz wunderbar ergeben.

Ich glaube, der Harz hat mich ausgesucht, genau wie ich ihn ausgesucht habe ...

Mir gefällt die Herausforderung, auf ein Ziel hinzuarbeiten. Durch die Stempelaktion ist es mehr, als einfach eine Strecke im Gebirge abzuwandern. Ich muss die Etappen entsprechend planen und wirklich jeden einzelnen Stempel einsammeln, um Wanderkaiserin zu werden. Das macht sehr viel Spaß! Die Spendenaktion ist daneben ein zusätzlicher Anreiz: Für jeden gelaufenen Kilometer spendet die Harzer Wandernadel GmbH einen Euro für die Wiederaufforstung des Harzes. So wird aus der Wanderung mit meiner Hündin ein echtes Projekt.

Wie hast du mit deiner Hündin für eure Wanderung trainiert?

Wir mussten für diese Wanderung nicht zusätzlich trainieren, denn ich laufe ohnehin jeden Tag 20 Kilometer oder mehr. Normalerweise ist Malouna bei allen Läufen bis zu 25 Kilometern dabei. Wenn wir dann nach einer Tour zu Hause ankommen, dreht sie noch mal richtig auf. Ich merke zwar, dass sie müde ist, und ich bin ja selbst auch erschöpft. Malouna hat dann trotzdem noch die Energie, mit einem Stöckchen durch den Garten zu springen. Solange sie das macht, überfordert sie das Laufen nicht, denke ich mir. Bei längeren Strecken versuche ich allerdings, sie vorher anderswo unterzubringen.

Wie klappt es mit dem Tempo beim Wandern?

Beim Tempo ist Malouna sehr auf mich fixiert und bleibt eng bei mir.

Es hilft sicherlich, dass Malouna eine gute Grundauslastung hat.

Ich kenne es von anderen Hunden, dass diese gerade am Anfang einer Tour losrennen wie eine Rakete. Das macht Malouna nicht, sie ist immer sehr ausgeglichen. Im Moment herrscht Leinenpflichtda halte ich sie gerne relativ nah bei mir. So läuft es sich auf Dauer besser.

 

Wie hast du die Wanderung mit deiner Hündin geplant?

Wir haben intensiv Kartenmaterial und andere Unterlagen zur Harzer Wandernadel studiert. Es empfiehlt sich, die Route auch mit ortskundigen Wanderern zu besprechen, das habe ich auch getan. Dadurch bekommt man wichtige Tipps.

Mein Ziel ist es, alle 222 Stempel einzusammeln, die für die Harzer Wandernadel erforderlich sind. Daher haben wir die Routen um die Stempelkästen geplant. Wegen der Pandemie haben wir ein stationäres Quartier und machen von da aus Tagesrunden. Morgens fahren wir zum Startpunkt der Runde und kommen dorthin auch zurück. Ein festes Quartier, an dem auch das Futter für den Hund lagert, macht die Planung natürlich einfacher.

 

Hanna Busch in Wanderkleidung mit Hund vor einem Harzer Stempelkasten.
Foto: Ben Kruse
Wie fütterst du auf der Wanderung?

Vor der Tour habe ich begonnen, zusätzlich zu füttern, damit Malouna an Gewicht zulegt. Ich habe den Eindruck, dass sie dadurch mehr Muskeln aufgebaut hat. Seit sie bei mir lebt, frisst sie eigentlich immer abends. Das behalten wir auf der Tour so bei.

Malouna weiß, dass es bei mir morgens immer irgendwo hingeht.

Sie ist dann ganz aufgeregt und will nichts verpassen. Da hat sie dann gar keine Zeit, ans Fressen zu denken. Ich nehme natürlich ein paar Snacks für sie mit, füttere aber abends. Da kann sie in Ruhe fressen.

Ist während der Wanderung mehr Pfotenpflege angesagt?

Nein, da reicht die normale Pfotenpflege völlig aus. Malouna ist ans Laufen ja gewöhnt. Wir laufen ohnehin täglich im Schnitt etwa 22 Kilometer am Tag. Auf Asphalt zu laufen, wäre vielleicht etwas anderes, aber hier auf den Wanderwegen geht es gut. Durch die Wanderung hat sie keine Beschwerden, deshalb ist keine besondere Pflege nötig.

 

Was bewirkt die Wanderung beim Verhältnis von Hund und Halter?

Ich lerne Malouna jetzt noch einmal ganz anders kennen und sie mich auch. Das berührt mich sehr. Manchmal sehe ich sie und frage mich: „Was ist denn jetzt gerade mit ihr?“ Dann merke ich, die Frage müsste lauten: „Was ist denn jetzt eigentlich mit mir gerade?“ Wir lernen sehr viel auf so einer langen Wanderung, es ist eben eine besondere Beziehung.

 

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