Welpenschule und Hundeausbildung
Warum die Hundeausbildung so wichtig ist – mit einer Checkliste für die richtige Hundeschule!
Neue Gerüche, neue Geräusche, neue Umgebungen: Nach und nach entdeckt der Welpe die Welt. Um ihn, andere Tiere und Menschen zu schützen und ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten, lehren Sie ihn Gehorsam und Manieren. Und das von Beginn an, denn vor allem in der sogenannten Prägungsphase lernt ihr Hund besonders leicht und schnell. Die Entwicklung heranwachsender Hunde ist sehr wichtig, denn es ist eine Zeit, in der Vertrauen aufgebaut und die Beziehung zu Ihrem Hund vertieft wird. Je mehr Vertrauen Sie sich gegenseitig entgegenbringen, desto mehr lernen Sie voneinander.
Weil die Erziehung eines Hundes nicht einfach ist, gerade wenn Sie Ihren ersten Hund zu Hause haben, kann professionelle Hilfe von einem Hundetrainer sehr nützlich sein.
Was ist eine Welpenschule und welches Ziel hat sie?
In der Welpenschule lernen die Welpen und Junghunde den Umgang mit ihrem sozialen Umfeld, Gehorsam und Manieren und Grundkommandos. Sofern sie alle nötigen Impfungen erhalten haben, können Welpen, die älter als acht Wochen sind, bereits teilnehmen. Ein qualifizierter Hundetrainer steht dem Halter beratend zur Seite. Ihr Hund gewöhnt sich so an andere Hunde und lernt die wichtigsten Kommandos.
Ziele der Welpenschule:
- Sie und Ihr Hund entwickeln eine festere Bindung zueinander.
- In der Begegnung und im Spiel erweitert Ihr Welpe seine sozialen Fähigkeiten und lernt, mit anderen Hunden entspannt und angemessen zu kommunizieren.
- Ihr Welpe ist gehorsam, beherrscht die Grundkommandos und lernt die Beißhemmung.
- Durch die Konfrontation mit verschiedenen Umweltreizen ist Ihr Welpe anschließend angstfreier und selbstbewusster.
Was versteht man unter Beißhemmung bei Hunden?
Wie stark ein Hund beim Spiel zubeißen darf, weiß er zunächst nicht. Er muss erst lernen, seine Beißintensität zu kontrollieren. Deshalb müssen Sie als Hundehalter klare Anweisungen geben. Wenn der Welpe beim Spiel etwas zu stark beißt, signalisieren Sie ihm das mit einem kurzen Laut, wie zum Beispiel „Aua!”, und beenden sofort das Spiel. So lernt Ihr Welpe, wie fest er zubeißen darf, ohne Ihnen (oder anderen) zu schaden. Beißhemmung ist die Fähigkeit zur Kontrolle der Beißintensität.
Was kostet die Welpenschule?
Die Kosten variieren von 10 € bis 25 € pro Stunde im Gemeinschaftstraining. Oft werden auch Pakete, Monats- oder Zehnerkarten angeboten, welche preisgünstiger sind. Sollten Sie Einzelunterricht bevorzugen, müssen Sie eher mit einem Stundensatz von 50 € bis 100 € rechnen.
Wie finde und erkenne ich eine gute Welpenschule?
Hundeschulen gibt es mittlerweile viele und so fällt es umso schwerer, sich für die richtige zu entscheiden. Fragen Sie deshalb andere Hundebesitzer auf Ihren Spaziergängen oder fragen Sie in Ihrem Bekanntenkreis, beim Hundefriseur oder Ihrem Tierarzt nach. Meistens haben diese eine klare Empfehlung. Und falls nicht, haben wir hier eine Liste mit den wichtigsten Punkten erstellt.
Checkliste für eine gute Welpenschule:
- Die Hundetrainer sollten eine Zertifizierung und Erfahrung haben („Erteilung einer Erlaubnis nach § 11 Tierschutzgesetz“)
- Das Training sollte in kleinen Gruppen von maximal 5 bis 6 Welpen stattfinden.
- Die Tiere sollten auf einem gleichen Entwicklungsstand sein und unterschiedliche Rassen haben.
- Welpen und Junghunde werden nicht gemischt.
- In einer verantwortungsvollen Hundeschule sollten Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten nicht im normalen Kurs sein. Sie bekommen individuelles Training.
- Die Kurse sollten zudem gut strukturiert sein. Neben Spieleinheiten sind auch Trainingseinheiten mit dem Halter und die Konfrontation mit verschiedenen Umweltreizen wichtig.
Nach der Welpenschule beginnt die Hundeausbildung
Mit 4 bis 5 Monaten wird aus Ihrem Welpen ein Junghund. Ob Sie weiterhin eine Schule besuchen oder nicht, ist Ihnen überlassen. Fest steht, dass Ihr Hund auch in Zukunft weiter Zeit in Anspruch nimmt. Zeit, in der Sie mit ihm trainieren müssen. Ein paar Übungen am Tag reichen schon. Es geht nicht darum, wie viel Sie lehren, sondern was Sie lehren. Das hält nicht nur den Geist fit, sondern baut Vertrauen auf und vertieft die Beziehung zu Ihrem Hund. Der Weg in die Hundeschule ist in vieler Hinsicht einfacher. Es gibt geregelte Zeiten und Sie haben einen Hundetrainer zur Seite, der Fehlverhalten schnell erkennt und Ihnen sehr hilfreiche Tricks und Übungen zeigt. Außerdem hat Ihr Hund die Möglichkeit, mit Artgenossen zu spielen.
Ziel der Hundeausbildung ist die Kontrolle: Sie ist der Eckpfeiler jeder Ausbildung
Hunde reagieren impulsiv auf Reize wie Gerüche, andere Hunde, Menschen, Futter, oder ein wild umherspringendes Eichhörnchen. Trotz dieser Reize ist es wichtig, dass Ihr Hund auf Sie hört und Sie die Kontrolle haben. Und das geht nur mit Training. Hunde lernen bei konsequenter Erziehung sehr gut. Manche Hunde, wie zum Beispiel Blindenhunde oder Jagdhunde, lassen sich von Umweltreizen überhaupt nicht mehr ablenken.
Wenn Sie mit Ihrem Hund Zeit verbringen und ihn richtig trainieren, werden Sie nicht nur einen gut ausgebildeten Hund haben, sondern auch einen besten Freund. Jemand, der Ihnen vertraut, Sie liebt und der für Sie da sein wird – ein Leben lang.