Im Zusammenleben mit Ihrem Hund brauchen Sie eindeutige Signale für die Kommunikation. Wenn Sie Kommandos wie Sitz, Platz, Okay und andere trainieren, weiß Ihr Hund genau, was Sie von ihm wollen. Erfahren Sie hier, welches die wichtigsten Hundekommandos sind.
„Sitz!“ oder „Platz!“ – diese Kommandos kennen selbst Menschen, die nie einen Hund hatten. Die Kommandos sind so bekannt, dass die meisten sie auch gegenüber fremden Hunden gebrauchen. Solche kurzen Wörter sind in der Hundeerziehung sinnvoll, weil sie dem Hund eine unmissverständliche Anweisung geben. Deshalb hat sich eine Art Vokabelliste der gängigsten Kommandos etabliert, die für Hunde eingesetzt werden. Ihr Hund versteht zwar nicht den Sinn der Wörter, aber durch ihren Klang und Ihre Stimme lernt er schnell, einzelne Wörter zuzuordnen.
Die Stimmlage und Art, wie Sie das Wort aussprechen, zeigt Ihrem Hund, wie dringlich das Kommando ist.
Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Kommandos stets im selben Tonfall geben. Sprechen Sie die Wörter deutlich aus und betonen Sie dabei Zischlaute wie etwa die Endung des Kommandos Sitz. Dies hilft Ihrem Hund, die Wörter auseinanderzuhalten. Damit Ihr Hund auf Kommandos hört, müssen diese zunächst gründlich trainiert werden. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Sie bereits mit dem Welpen eine Welpenschule und anschließend ein Hundetraining besuchen. Hier lernen Sie, wie Sie Ihren Hund anleiten können, damit er auf Kommandos hört und sich nicht ablenken lässt. Ganz wichtig: Benutzen Sie immer dieselben Kommandos für eine bestimmte Situation. Nur so kann Ihr Hund die Wörter richtig zuordnen.
Die häufigsten Hundekommandos und wofür sie gut sind
Es gibt einige bewährte Kommandos für häufige Situationen, die Ihr Hund kennen sollte. Dies sind die wichtigsten Grundkommandos:
Sitz – Ihr Hund setzt sich hin
Dieses Kommando ist wichtig, damit Ihr Hund sich ruhig hinsetzt, bis Sie ihm das Kommando zum Aufstehen geben. Bei diesem Kommando weiß Ihr Hund, dass er nicht umherlaufen soll. Um es zu trainieren, halten Sie einen Gegenstand oder ein Leckerli direkt über den Kopf des Hundes. Damit er es weiterhin sehen kann, muss Ihr Hund sich hinsetzen. In genau dem Augenblick, in dem er sich setzt, geben Sie das Kommando Sitz. Belohnen Sie Ihren Hund, wenn er sitzen bleibt. Am Anfang ist noch nicht wichtig, wie lange Ihr Hund sitzen bleibt. Es zählt die Tat. Belohnen Sie auch schon Ansätze, die Ihr Hund macht – damit lenken Sie ihn in die richtige Richtung. Nach einiger Zeit wird er das Wort Sitz mit der entsprechenden Bewegung in Zusammenhang bringen und sich setzen. Ist das Kommando etabliert, können Sie Ihre Anforderung steigern und die Zeit, in der Ihr Hund sitzen bleiben soll, verlängern.
Platz – Ihr Hund legt sich auf den Boden
Auf das Kommando Platz hin soll sich Ihr Hund auf den Boden legen und dort so lange warten, bis Sie das Kommando wieder aufheben. Zunächst wird Ihr Hund nur eine kurze Zeit so liegen, nach und nach können Sie die Zeitspanne jedoch verlängern. Ihr Hund sollte lernen, geduldig zu liegen, ohne zu bellen oder zu jaulen.
Bleib – Ihr Hund bleibt an der Stelle, während Sie sich von ihm entfernen
Das Bleib-Signal werden die meisten Hundehalter automatisch mit dem entsprechenden Handsignal verbinden: eine erhobene Hand, deren Handfläche eine Abstandswarnung zum Hund zeigt.
Das Handzeichen ist ein Mittel der nonverbalen Kommunikation und verstärkt das gesprochene Kommando.
Dieses Signal ist sehr wichtig, wenn Sie möchten, dass Ihr Hund an einer Stelle bleibt, während Sie sich weiterbewegen.
Nein – zeigt ein absolutes Verbot an
Das Nein-Kommando bedeutet ein unbedingtes Verbot. Sie signalisieren Ihrem Hund damit, dass das, was er gerade tut oder vorhat, von Ihnen nicht toleriert wird. Sprechen Sie das kurze Kommando mit einer bestimmten Stimme. Ihr Hund sollte auf das Kommando Nein hin sofort seine Handlung unterbrechen. Das Kommando ist nicht ganz so leicht zu trainieren wie andere Kommandos, weil Sie erst darauf warten müssen, dass Ihr Hund von sich aus etwas tut, was er nicht darf. Sie können aber zum Beispiel einen Snack in der Hand halten, den Ihr Hund nicht nehmen soll. Versucht er es dennoch, sagen Sie laut Nein. Hört er auf, schaut Sie an und wartet ab, belohnen Sie ihn mit einem Snack aus der anderen Hand.
Fordern Sie Ihren Hund auf keinen Fall dazu auf, etwas zu tun, was Sie dann verbieten – dies verwirrt ihn.
Durch das Nein-Kommando unterbrechen Sie Ihren Hund bei dem, was er tut. Hört er während der Trainingsphase noch nicht auf das Kommando, nehmen Sie Körperkontakt auf und berühren Ihren Hund beispielsweise leicht an der Schulter. Lässt er daraufhin ab, loben Sie ihn. Wichtig ist, dass dieselben Regeln gelten, auch wenn mehrere Menschen sich um Ihren Hund kümmern und beispielsweise mit ihm spazieren gehen. Was heute verboten ist, sollte nicht morgen erlaubt sein. Sprechen Sie sich deshalb mit den anderen Personen, die Ihren Hund betreuen, ab.
Hier – Ihr Hund kommt sofort zu Ihnen
Das Hier-Kommando ist äußerst wichtig, denn Ihr Hund lernt, sofort mit dem aufzuhören, was er tut, und zu Ihnen zu kommen. Das kann in gefährlichen Situationen sehr wichtig sein und hilft, Ihren Hund außer Gefahr zu bringen. Außerdem ist es wichtig, wenn Sie auf andere Spaziergänger treffen und möchten, dass Ihr Hund sofort zu Ihnen kommt.
Aus – Ihr Hund lässt sofort alles, was er im Maul hat, fallen
Dieses Kommando ist wichtig, wenn Sie mit Ihrem Hund Apportier-Spiele spielen. Ihr Hund lässt dann auf dieses Kommando hin fallen, was er gerade im Maul trägt – und Sie können es erneut werfen. Es ist aber auch ein wichtiges Kommando, das lebensrettend für Ihren Hund sein kann. Nimmt Ihr Hund beispielsweise einen Giftköder oder Schokolade ins Maul, rettet ihm das Aus-Kommando das Leben.