Die Vorfreude ist groß: Ein Welpe zieht bei Ihnen ein! Ein Lebewesen in Ihre Familie aufzunehmen, ist eine wunderschöne Sache, aber auch eine weitreichende Entscheidung. Damit Sie sich und Ihr Umfeld optimal auf das neue Familienmitglied vorbereiten können, haben wir die Antworten auf die wichtigsten Fragen vorab.
Welcher Welpe passt zu mir?
Wer sich schon einmal im Internet durch Fotos von Hundewelpen geklickt hat, weiß: Einer ist niedlicher als der andere. Wer sich aber langfristig dafür entscheidet, mit einem Hund zusammenzuleben, sollte sich mehr als die Babyfotos anschauen: Die richtige Rasse zu finden ist eine Wissenschaft für sich.
Es geht vor allem darum, über die eigenen Bedürfnisse und die des Hundes nachzudenken – und diese abzugleichen. Sie wohnen auf dem Land, sind sportlich und jeden Tag viel draußen? Eine sportliche Hunderasse wie ein Dalmatiner, ein Dobermann oder Retriever passt zu Ihnen. Sie haben Familie? Ein Labrador, Boxer oder ein Border Collie würde es lieben, ein Teil davon zu werden, sie sind echte Familienhunde. Und manche Hunde eignen sich besonders gut für Anfänger.
Da es aber weit mehr als 300 Hunderassen gibt, ist diese Entscheidung ebenso wichtig wie schwierig. Hilfreich sind Tests im Internet, die mit vielen spezifischen Fragen Ihre Bedürfnisse analysieren und so die richtige Rasse für Sie finden. Einen Test gibt es beispielsweise hier oder hier.
Rüde oder Hündin?
Auch sollten Sie sich überlegen, ob Sie lieber einen Rüden oder eine Hündin haben möchten. Rüden sind im Allgemeinen etwas größer und kräftiger gebaut als Hündinnen. Es ist aber auch eine Wesensfrage: Hündinnen sind oftmals folgsamer, Rüden dafür etwas eigenwilliger. Hündinnen sind ca. zweimal im Jahr läufig und in der Zeit etwas anspruchsvoller, Rüden sind das ganze Jahr geschlechtsreif und können etwas schwieriger sein, wenn sie auf läufige Hündinnen treffen. Ob Rüde oder Hündin: Beides hat Vor- und Nachteile!
Beachten Sie unbedingt den individuellen Charakter des Hundes. Fragen Sie den Züchter, welchen Charakter welcher Welpe hat, um eine bessere Entscheidung treffen zu können.
Woher kommt der Welpe, der bei mir einzieht?
Im Kern geht es um die Frage: Tierheim, Züchter – oder doch von privat? Dies ist auch abhängig davon, wie viel Geld Sie investieren wollen und können, wie sicher Sie sich schon in der Wahl der Rasse sind oder ob Sie auch einen älteren Hund nehmen würden. Eine kurze Einführung:
Ein Welpe vom Züchter
Wer unbedingt einen noch jungen Hund möchte und genaue Vorstellungen hat, welche Rasse und welches Geschlecht es sein soll, der sollte sich an einen Züchter wenden. Es ist empfehlenswert, sich im Internet vorher zu informieren, ob es Züchter in der Nähe gibt. So können Sie ihren zukünftigen Welpen und die Elterntiere schon kennenlernen und auch immer mal wieder besuchen.
Eine kleine Anleitung für die Züchterwahl
- Was für einen Eindruck macht der Züchter? Stellt er Ihnen Fragen? Gute Züchter wollen das Beste für ihre Welpen und gehen sicher, dass Sie das auch wollen.
- Wie sind die Hunde untergebracht, ist es sauber, bekommen sie Auslauf?
- Fordern Sie mehrere Besuchstermine ein und lassen Sie sich nicht zu schnellen Entscheidungen drängen.
- Bestehen Sie darauf, die Mutter der Welpen sehen zu können, und klären Sie die Herkunft des Welpen ab.
- Wenn der Preis extrem unter dem üblichen Marktwert ist, seien Sie misstrauisch (bei Rassehunden sollte er nicht unter 600 Euro liegen).
- Die Welpen wirken krank oder verhalten sich auffällig? Ein guter Züchter würde keine kranken Tiere verkaufen.
- Achten Sie darauf, dass Sie einen Welpen-Kaufvertrag bekommen.
- Ihr neuer Welpe sollte einen Impfschutz haben (Impfausweis).
Einen Welpen beim Züchter zu kaufen kostet häufig mehr. Dafür dürfen diese nur züchten, wenn sie von einem zuständigen Dachverband eine Zucht-Lizenz erhalten. Dieser garantiert, dass die Tiere artgerecht gezüchtet und die Gesundheit und das Wesen der Elterntiere kontrolliert werden. Was ein guter Züchter macht, lesen Sie in diesem Artikel.
Vorsicht bei Vermehrerhunden
Vermehrer werden Organisationen genannt, die Hündinnen und Rüden unter unwürdigen Bedingungen halten – mit dem Zweck, möglichst viele Welpen zu produzieren. So ist die Hündin oft so häufig trächtig, bis sie an Erschöpfung stirbt. Die Nachkommen sind häufig krank.
Um dieses Geschäft nicht zu unterstützen, ist es wichtig, dass Sie sich vor einem Kauf ausreichend informieren und genau hinschauen. Besonders sehr günstige Preise und das Angebot von verschiedenen Rassen sind Kriterien, bei denen Sie hellhörig werden sollten
Ein Welpe aus dem Tierheim
Einen Welpen aus dem Tierheim zu adoptieren, ist eine wunderbare Sache. Meist sind diese voller Tiere, die ausgesetzt wurden und darauf warten, endlich wieder Teil einer Familie sein zu können. Um richtig informiert in die Situation zu gehen und eine gute Wahl zu treffen, gibt es hier Tipps zur Adoption aus dem Tierheim.
Ein Welpe von privat
Wenn Sie überlegen, einen Hund von jemandem privat zu kaufen, beachten Sie die gleiche Liste wie die der Züchter. Und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl! Wenn Sie den Eindruck haben, dass jemand seine Tiere schlecht behandelt oder sie gedankenlos weggibt – Finger weg. Oder Sie sehen jemanden, der sich liebevoll um die Tiere kümmert, sie kaum aus der Hand geben mag und Ihnen viele Fragen stellt? Das sind gute Zeichen. Bestehen Sie aber immer auf einem Vertrag.
- Anschaffungskosten (Welpe vom Züchter) zwischen 600 und 1.600 Euro
- Futter (pro Monat) ca. 30 bis 60 Euro
- Hundesteuer (pro Jahr) zwischen 25 und 150 Euro
- Kosten für die Hundeschule in der Gruppe um 25 Euro pro Stunde, Einzelstunden kosten bis zu 100 Euro
- Gesundheitskosten (Entwurmung, Tierarzt, Impfungen) pro Jahr ca. 100 Euro
- weitere Kosten für Haftpflichtversicherung, Leinen und Halsbänder, Spielzeug, Näpfe etc.
Im Schnitt sollten Sie mit ca. 100 Euro an laufenden Kosten pro Monat für ihren Hund rechnen. Die Kosten variieren natürlich stark je nach Größe, Rasse und Gesundheit des Hundes und hängen davon ab, welches Futter Ihr neuer Hund mag, verträgt und wie viel er frisst. Besonders am Anfang des Zusammenlebens werden die Kosten durch Hundeschule und Neuanschaffungen etwas mehr sein. Im höheren Alter kann auch mal eine Operation nötig sein, die eventuell in den vierstelligen Bereich gehen kann. Dies sollten Sie einkalkulieren. Überlegen Sie daher, ob eine Krankenversicherung sinnvoll für Ihren Hund ist.
Wie viel Zeit brauche ich, wenn ein Welpe einzieht?
Ein extrem wichtiger Faktor: die Zeit! Besonders am Anfang braucht der kleine Welpe sehr viel Aufmerksamkeit. Nehmen Sie sich im Idealfall vier Wochen Urlaub, um den Welpen an Sie zu gewöhnen – und mit ihm zu üben, seine Geschäfte draußen zu verrichten. Bis ein Welpe stubenrein ist, braucht es Geduld. Alle paar Stunden muss er raus (auch nachts), um stubenrein zu werden. Um Ihrem Welpen erste Verhaltensregeln in seiner neuen Familie beizubringen, heißt es üben, üben, üben. Das kann auch mal einen ganzen Tag beanspruchen. Ein erwachsener Hund braucht ca. zwei Stunden für kurze und lange Spaziergänge über den Tag verteilt.
Regelmäßig Zeit miteinander verbringen
Schätzen Sie für sich realistisch ein, ob Sie in den nächsten 10 bis 15 Jahren jeden Tag Zeit mit Ihrem Hund verbringen können und wollen. Seien Sie sich bewusst, dass Sie jemand Neues in Ihr Leben lassen, der Aufmerksamkeit, Geduld und vor allem Zeit von Ihnen braucht. Sind Sie bereit, dies zu geben, werden Sie mindestens genauso viel aus der Beziehung zurückbekommen!
Pro Woche:
Eine extra Stunde pro Woche für Fellpflege, Besorgungen oder Arztbesuche für Ihren Hund können Sie im Schnitt einplanen.
Wo bleibt mein Hund, wenn ich mal nicht da bin?
Sie sind im Urlaub, es gibt einen familiären Notfall oder Sie müssen beruflich länger verreisen? Es ist wichtig, schon vorher zu klären, wer nach dem Hund schaut. Entweder gibt es Familie oder Freunde, die sich im Zweifelsfalle problemlos ein paar Tage um den Hund kümmern können. Oder aber Sie informieren sich schon vorab über Hundepensionen und damit verbundene Kosten. Sie können natürlich auch mit Ihrem Hund reisen, wenn Sie ein paar Dinge beachten.
Endlich kann es losgehen – Ihr Welpe zieht ein!
Sie haben sich informiert, gekümmert, vorbereitet – und nun endlich einen kleinen Welpen zu Haus! Genießen Sie diese erste Zeit des Kennenlernens, sie ist wunderschön. Es passiert viel in kurzer Zeit und alle müssen sich an die neue Situation gewöhnen. Eine Hundeschule ist empfehlenswert, da das Lernen in der Gruppe einfacher ist und Sie Unterstützung bekommen. Achten Sie auf eine altersgerechte Ernährung für Ihren Welpen. Damit bereiten Sie Ihrem Hund einen gesunden und schönen Start in sein neues Leben!