Charakter von Hunden – was bestimmt ihn?

Welche Rolle Hunderasse, Erziehung und Gewohnheiten spielen

Jeder Hund entwickelt seine eigene Persönlichkeit und einen unverwechselbaren Charakter. Dabei spielt die Rasse eine ebenso wichtige Rolle wie Erlebnisse im Leben des Hundes sowie die Gewohnheiten des Hundehalters. Aber was ist mit problematischen Verhaltensweisen – gehören sie auch zum Charakter des Hundes? Und kann man sie ändern? Erfahren Sie in diesem Artikel mehr darüber, was den Charakter von Hunden ausmacht.

Haben Sie Ihren Hund aus dem Tierheim aufgenommen und aus den dort lebenden Hunden denjenigen ausgewählt, der Ihnen besonders symphatisch war? Oder haben Sie ganz bewusst einen Hund einer bestimmten Rasse ausgesucht, weil das Aussehen und die Rassebeschreibung passend für Sie klang?

Als Ihr Hund bei Ihnen einzog, haben Sie jedenfalls seine individuellen Charaktereigenschaften erst so richtig kennengelernt. Sie können den Charakter Ihres Hundes sicherlich genau beschreiben: „Völlig unerschrocken – ein echter Draufgänger!“ Oder: „Ein ganz entspannter Zeitgenosse, den bringt nichts aus der Ruhe!“ Oder auch: „Meine Hündin ist oft ängstlich und nervös, ohne dass ich weiß warum.“

 

Das bestimmt den Charakter von Hunden

Jeder Hund hat eine individuelle Persönlichkeit und auch Hunde derselben Rasse sind sich charakterlich nicht immer ähnlich. Denn der Charakter von Hunden wird von verschiedenen Dingen beeinflusst. Dazu gehören:

 

  • Die Hunderasse – sie bestimmt einen grundsätzlichen Teil des Charakters 

Wenn Sie einen Hund aufnehmen möchten, ist es hilfreich, sich mit den Charakterzügen verschiedener Hunderassen zu beschäftigen. Informieren Sie sich, welche Hunderassen eher ruhig oder aktiv sind, verspielt oder stoisch – oder sogar stur. Manche Eigenschaften passen vielleicht besser zu Ihren eigenen Lebensgewohnheiten als andere. Ein Teil des Charakters ist von Geburt an durch die Hunderasse festgelegt. So gelten Schäferhunde, Rottweiler oder Dobermänner als mutige Hunde, während Golden Retriever meistens besonders unkompliziert sind. Dackel sind oft eigensinnig und Berner Sennenhunde oder Labradore gelten als besonders kinderfreundlich.


Die Hunderasse bestimmt einen Teil des Charakters.

 

 

Schäferhundwelpe trainiert.
  • Erziehung prägt vorhandene Charaktereigenschaften bei Hunden weiter aus

Die Rasse gibt den Rahmen vor, doch mit der Erziehung Ihres Hundes können Sie seine Eigenschaften fördern und weiter ausprägen. Schon die erste Umgebung im Welpenalter hat großen Einfluss auf den Charakter von Hunden. Der Welpe lernt mit anderen Hunden auszukommen und bildet seine sozialen Fähigkeiten aus, insbesondere, wenn der Wurf aus mehreren Welpen bestand. Der Züchter sollte in dieser Zeit schon einiges mit seinen Welpen unternehmen, um sie auf das weitere Leben vorzubereiten (Staubsaugergeräusche, Auto fahren). Zwischen der achten und zwölften Lebenswoche kommt der Welpe dann meist in sein neues Zuhause. Hier beginnt die Sozialisierungsphase, in der er lernt, sich in seiner zukünftigen Umgebung einzuleben. Weiter geht es mit der Hundeschule. Hier lernen Hunde beispielsweise durch Geduld ihre Impulse zu kontrollieren. So gewöhnen sie sich daran, fremden Hunden entspannt entgegenzutreten.

Wahrscheinlich haben Sie sofort, nachdem der Hund bei Ihnen einzog, mit der Erziehung begonnen. Ganz gleich, ob Sie auch eine Welpenschule besuchen, einen Hundetrainingskurs belegen oder allein mit Ihrem Hund Runden durch den Park drehen – Sie möchten, dass der Hund Kommandos lernt, um sich in bestimmter Weise zu verhalten. Damit erreichen Sie als Hundebesitzer, dass das Zusammenleben von Familie und Hund harmonisch wird und der Hund auf ein Kommando hin Dinge ausführt. Bei Welpen klappt dies sehr schnell und sie prägen dadurch vorhandene Charaktereigenschaften weiter aus.

  • Gewohnheiten des Besitzers beeinflussen das Verhalten des Hundes

Weil Hunde sehr stark auf ihre Halter bezogen sind, haben diese einen großen Einfluss auf den Charakter des Hundes. Manchmal ist das, was wie ein feststehender Charakterzug aussieht, nur die Reaktion auf das Verhalten der Hundebesitzer.

Im folgenden Video können Sie zwei Hunde erleben, die ein für ihre Halter problematisches Verhalten zeigen. Hundecoach Andreas Ohligschläger analysiert die Situation, forscht nach den Ursachen und arbeitet mit den Hundebesitzern an einer Lösung. In kurzer Zeit ändert sich das Verhalten der beiden Hunde. Die vorher ängstlichen Hunde fassen Zutrauen und entspannen sich sichtlich. Das Video zeigt sehr anschaulich, welchen Einfluss die Verhaltensweisen der Hundebesitzer auf den Hundecharakter haben.

Zum Schutz Ihrer Persönlichkeitssphäre ist die Verknüpfung mit dem Video-Streaming-Dienst deaktiviert. Per Klick aktivieren Sie die Verknüpfung. Wenn Sie das Video laden, akzeptieren damit Sie die Datenschutzrichtlinien des Video-Streaming-Dienstes. Weitere Informationen zu den Datenschutzrichtlinien des Video-Streaming-Dienstes finden Sie hier: Google - Privacy & Terms

Kann man den Charakter von Hunden ändern?

Ist der Hund grundsätzlich ängstlich, aggressiv oder ungehorsam, müssen Hundebesitzer etwas unternehmen. Sonst gibt es immer öfter Probleme mit anderen Hunden oder mit Menschen. Es kann dann sinnvoll sein, sich professionelle Hilfe zu holen. Ein Tiertrainer kann Sie beispielsweise dabei unterstützen, dass Ihr Hund 

  • Ängste abbaut,
  • Vertrauen aufbaut,
  • größeres Selbstvertrauen bekommt,
  • durch Erfolgserlebnisse gestärkt wird.

Wie sich das Alter auf den Charakter Ihres Hundes auswirken kann

Ein alter Hund liegt entspannt auf seiner Hundedecke.

Im Laufe der Jahre verändert sich Ihr Hund nicht nur äußerlich. Auch der Charakter scheint sich oft zu ändern, ähnlich wie bei uns Menschen. Oft liegt es daran, dass mit zunehmendem Alter die Sinne vieler Hunde nachlassen. Sie können dann nicht mehr so gut sehen, hören und riechen wie vorher. Hierdurch verändert sich auch ihr Verhalten.

Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Hund nicht mehr „so gut hört“, stimmt das vielleicht im ganz wörtlichen Sinne. Einige Hunde entwickeln regelrechte Marotten. Im Alter werden Hunde außerdem generell ruhiger und haben ein größeres Schlafbedürfnis.


Der natürliche Alterungsprozess beeinflusst den Charakter des Hundes.

Aus dem quirligen, wilden Welpen wird so im Laufe der Jahre ein ruhiger Hund. Alte Hunde können aber auch aggressiv werden . Das kann daran liegen, dass sie ihre Umgebung nicht mehr einschätzen können. Oft sind auch Schmerzen der Grund für Aggression. Altersbedingte Gelenkschmerzen können die Ursache sein. In jedem Fall ist es sinnvoll, regelmäßig mit dem Hund zum Tierarzt zu gehen. So können Sie abklären, welche Ursachen hinter problematischen Charaktereigenschaften stecken und was die Veränderungen verursacht.

Teilen Sie diesen Artikel mit Ihren Freunden & Bekannten:

Weitere Artikel der aktuellen Ausgabe