Ein Hundejahr entspricht sieben Menschenjahren, so hört man immer wieder. Schneller als gedacht ist der Hund dann alt. Erfahren Sie in diesem Artikel, was Sie beachten sollten, wenn Ihr Hund alt wird – damit es zu einer glücklichen Zeit für Mensch und Hund wird.
Wenn Ihr Hund bereits als Welpe zu Ihnen gekommen ist, haben Sie viele schöne Zeiten miteinander erlebt: Sommerurlaube, Herbstspaziergänge bei stürmischem Wetter und manchen Jahreswechsel. Doch irgendwann ist es nicht mehr zu übersehen, dass der Hund älter ist. Ihr Hund hat gelernt, als Mitglied Ihrer Familie zu leben und ist deutlich ruhiger als damals in seiner Welpenzeit. Vielleicht sind Sie überrascht, wie schnell die Zeit vergangen ist. Nun beginnt eine neue Phase mit Ihrem Hundesenior, die auch sehr schön sein kann.
Wie alt wird ein Hund?
Die natürliche Lebenserwartung von Hunden liegt zwischen zehn und fünfzehn Jahren. Das gilt sowohl für Rüden als auch Hündinnen. Einen Unterschied macht es allerdings, wie groß der Hund ist.
Je kleiner die Hunderasse, desto länger ist ihre durchschnittliche Lebenserwartung.
Im Einzelfall kann die Lebenserwartung von Hunden aber auch deutlich länger als fünfzehn Jahre sein. 2016 starb beispielsweise die australische Kelpie-Hündin Maggie im stolzen Alter von 30 Jahren. Maggie geht damit als ältester Hund der Welt ins Guinnessbuch der Rekorde ein.
Als Faustregel hört man oft, dass ein Hundejahr sieben Menschenjahren entspricht. Dies ist jedoch nur ein Richtwert. Welpen kleiner Hunderassen entwickeln sich anders als große. Sie sind schneller ausgewachsen und haben insgesamt eine längere Lebenserwartung als Hunde großer Hunderassen. Die Umrechnung von 1:7 ist daher nur ein grober Näherungswert.
Die Anzeichen, dass der Hund alt wird
Nicht jedem Hund sieht man sein Alter an und manche Hunde werden erst spät grau. Andere Hunde haben schon früh graues Fell. Neben äußerlichen Anzeichen sind es vor allem die Schnelligkeit und Bewegungslust, die im Alter abnehmen und zeigen, dass der Hund altert.
Dies sind mögliche Anzeichen, dass Ihr Hund alt wird:
- Graue und weiße Haare im Fell.
- Das Fell glänzt weniger.
- Die Augen werden trüb und glanzlos.
- Der Hund bewegt sich langsamer.
- Der Körper ist weniger muskulös.
- Der Hund hat Zahnprobleme, die auch das Fressen erschweren.
- Die Verdauung wird langsamer – der Hund verträgt keine großen Futterportionen mehr.
- Der Hund wird schwerhörig.
So unterstützen Sie Ihren alten Hund
Manche Veränderungen bedeuten Einschränkungen für den Hund, auf die Sie Rücksicht nehmen sollten. Ein alter Hund begleitet Sie beispielsweise nicht mehr mit derselben Energie auf Spaziergängen – er geht jetzt ein ruhigeres Tempo. Stellen Sie sich auf das Alter und Tempo des Hundes ein, dann machen die gemeinsamen Unternehmungen weiterhin Spaß und Sie vermeiden Enttäuschungen. Gleichzeitig können Sie neue Spiele ins Programm aufnehmen. So bleibt Ihr Hund mit Spaß dabei.
Überfordern Sie Ihren alten Hund nicht
Früher waren lange Fahrradtouren oder Bergwanderungen die größte Freude für Ihren Hund? Wenn er jetzt nicht mehr so gut mitkommt oder nach einer Tour sehr erschöpft ist, ist es Zeit, das Tempo zu drosseln und die Ausflüge weniger sportlich zu gestalten.
Auch dass Ihr Hund morgens beim Aufstehen steife Gelenke hat, ist eine typische Alterserscheinung. Der Gelenkknorpel ist weniger elastisch und belastbar und so kann sich eine Arthrose in den Gelenken des Hundes entwickeln. Dies führt dazu, dass er sich nicht mehr so geschmeidig bewegen kann und vielleicht auch Schmerzen hat. Dann sollten Sie Ihren Hund auf keinen Fall überfordern.
Lassen Sie Ihren Hund regelmäßig vom Tierarzt untersuchen, wenn er älter wird. Dieser berät Sie zu allen Fragen der Ernährung und Bewegung.
Unterfordern Sie Ihren alten Hund nicht
Trotzdem sollten Sie beide unbedingt weiterhin regelmäßig in Bewegung bleiben. Das unterstützt Ihren Hund dabei, seine Muskeln zu stärken und gleichzeitig Fett abzubauen. Damit wirken Sie Übergewicht entgegen. Außerdem hilft regelmäßiger Sport dabei, dass alle Gelenke beweglich bleiben.
Viele Hunde, die unter Arthrose leiden, profitieren von Aquatraining. Dabei läuft der Hund auf einem Unterwasserlaufband. Er bewegt alle Gelenke, beansprucht seine Muskeln – alles, ohne durch das eigene Körpergewicht belastet zu werden. Auch nach Operationen, bei denen der Hund gezielt Muskeln aufbauen soll, ist Aquatraining sehr empfehlenswert.
Passen Sie das Futter ans Alter Ihres Hundes an
Etwa ab dem siebten Lebensjahr ist der Hund ein Senior. Der Stoffwechsel verändert sich bei Hunden im Laufe der Zeit. Das Futter sollte jetzt an den neuen Nährstoffbedarf des Hundekörpers angepasst werden. Weil Hunde sich im Alter weniger bewegen, sollten sie auch weniger Kalorien zu sich nehmen. Achten Sie daher auf eine ans Alter angepasste Kalorienzufuhr. Für Hundesenioren ist eine altersgerechte Ernährung daher wichtig, damit Ihr Hund kein futterbedingtes Übergewicht entwickelt.
Gleichzeitig sollten Sie vermeiden, dass sich die Muskeln Ihres Hundes zu stark zurückbilden. Deshalb ist eine Zufuhr von Eiweißen wichtig. Genauso wie es Welpenfutter gibt, gibt es Seniorenfutter. Mit Senior Futter geben Sie Ihrem Hund genau das, was er im Alter braucht.
Wiegen Sie Ihren älteren Hund regelmäßig, um eine Gewichtszunahme oder -abnahme zu erkennen
Tipp: Vielen Hunden sieht man es an, wenn sie zunehmen. Doch weil Sie Ihren Hund jeden Tag sehen, fällt es Ihnen vielleicht zunächst gar nicht auf. Es ist deshalb empfehlenswert, Ihren Hund regelmäßig zu wiegen und das Gewicht zu notieren. So können Sie schnell reagieren und die Futtermenge anpassen.
Auch ältere Hunde lassen sich mit Geduld erziehen
Ein junger Hund lässt sich besonders gut erziehen und lernt mit Sicherheit alle Hundekommandos, die Sie ihm konsequent beibringen. Doch auch ältere Hunde können noch lernen – und sogar nachlernen, was sie bisher verpasst haben. Es hängt von der vorherigen Erziehung ab, was der Hund schon kann, und manche Hundebesitzer legen wenig Wert auf eine konsequente Erziehung. Sind Sie schon ein erfahrener Hundehalter, so kommen Sie wahrscheinlich auch mit einem älteren Hund gut zurecht. Ansonsten kann es sich lohnen, mit Ihrem Hund einen Hundetrainer aufzusuchen. Auf diese Weise bekommen Sie viele Tipps und Tricks, wie Sie mit Ihrem Hund trainieren können.
Die liebenswerten Seiten eines älteren Hundes
Junge Hunde sind oft ein bisschen wild und ungestüm – und sie brauchen viel Aufmerksamkeit. Doch wenn Sie Ihren Hund gut erziehen und er auf Kommandos hört, kommen Sie damit gut zurecht. Ein älterer Hund ist dagegen ruhiger, läuft nicht mehr so schnell und ist insgesamt weniger aufgeregt. Ältere Hunde können wohltuende Ruhepole sein. Sie gehen ruhiger durchs Leben – und legen öfter mal ein Nickerchen ein. Wenn Sie Erfahrung mit Hunden haben und einen Hund aufnehmen möchten, lohnt es sich deshalb, darüber nachzudenken, ob nicht auch ein älterer Hund gut zu Ihnen passen könnte. Der Vorteil: Sie können beispielsweise einen Hund aufnehmen, der aus dem Tierheim kommt.
Manche ältere Hunde entwickeln Marotten
Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter und seine Persönlichkeit. Je nach Hunderasse haben sie rassespezifische Eigenschaften und entwickeln ihren Charakter durch die Erfahrungen, die sie machen. Genau wie bei Menschen entwickeln sich auch bei Hunden mit dem Alter Gewohnheiten und Charakterzüge, die zu regelrechten Marotten werden können. Am besten, Sie messen dem nicht zu viel Bedeutung bei – das gehört eben zu einem langen Hundeleben dazu.
Alter Hund – das ist jetzt besonders wichtig
Die folgenden Punkte sind deshalb besonders wichtig für ein langes, glückliches Hundeleben:
- Unternehmen Sie weiterhin Spaziergänge für regelmäßige Bewegung.
- Vermeiden Sie, dass Ihr alter Hund dick wird.
- Bieten Sie immer neue Herausforderungen und Lernerfolge.
- Denken Sie an tägliche Kuscheleinheiten.
- Setzen Sie schöne Highlights im Tagesablauf, die gegen Langeweile helfen.
- Zahnpflege ist jetzt besonders wichtig.
- Füttern Sie Ihren Hund altersgerecht.