„Mama, Papa, ich möchte einen Hund haben!“ Wenn Sie Kinder haben, haben Sie diesen Satz bestimmt schon mal gehört. Hunde können die kindliche Entwicklung in vielen Bereichen fördern und eine Bereicherung für das Leben sein. Doch die Anschaffung eines Familienhundes sollte gut durchdacht werden. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Rassen geeignet sind, worauf Sie bei der Auswahl eines Familienhundes achten müssen und welche Fähigkeiten Ihr Hund erlernen sollte.
Die Qual der Wahl – das sind die beliebtesten Familienhunde
Nicht jede Hunderasse ist familientauglich. Neben Job, Kindern und dem Haushalt bleibt nur sehr selten Zeit für tägliche mehrstündige Spaziergänge. Hunde mit einem überdurchschnittlich ausgeprägten Bewegungsdrang sind deshalb eher ungeeignet. Der typische Familienhund ist belastbar, ausgeglichen und vor allen Dingen kinderlieb. Es gilt allerdings zu beachten, dass jede Familie einen individuellen Lebensstil hat und Sie sich eine Rasse aussuchen sollten, die charakterlich zu Ihnen passt.
Haben Sie bereits Erfahrungen in der Hundehaltung, können Sie darüber nachdenken, einen Hund aufzunehmen, der etwas mehr Zuwendung braucht. Dabei kommt es natürlich auch darauf an, wie viel Zeit Sie letztendlich dafür aufbringen können. Ein wichtiges Entscheidungskriterium ist auch das Alter Ihrer Kinder, denn einige Rassen sind für ältere Kinder besser geeignet als für Kleinkinder und umgekehrt. Hier finden Sie eine Auswahl an Hunderassen, die oftmals als Familienhunde gehalten werden und sehr beliebt sind.
Diese Hunderassen eignen sich für Familien:
- Beagle – Diese Rasse ist mittelgroß und kann gut von Kindern an der Leine geführt werden. Beagles haben viel Energie und powern sich gerne beim Spielen aus. Das bedeutet allerdings auch, dass Sie bei dieser Rasse sehr viel Zeit für Spaziergänge aufbringen müssen. In der Erziehung sollten Sie möglichst konsequent sein, da in ihnen ein kleiner Jagdinstinkt steckt.
- Golden Retriever – Er kommt gut mit Kindern aus und verbringt gerne Zeit mit der ganzen Familie. Die Rasse wurde ursprünglich als Jagdhund gezüchtet, deshalb sind lange Spaziergänge und Hundesport sehr wichtig.
- Englische Bulldogge – Das lebhafte, freundliche und verspielte Wesen dieser Hunderasse macht sie zum idealen Begleiter für Kinder und Familien. Diese Hunde sind auch mit einem kleinen Spaziergang zufrieden.
- Bichon Frisé – Diese Rasse kann problemlos in der Wohnung gehalten werden und braucht nur überschaubaren Auslauf. Bichon Frisés sind leicht erziehbar, haben ein fröhliches Wesen und geben perfekte Spielgefährten ab.
- Malteser – Der Malteser zeigt stets Interesse an allem, was um ihn herum passiert. Da Hunde dieser Rasse sehr intelligent sind, macht es Freude, sie zu erziehen und mit ihnen zu spielen.
- Berner Sennenhund – Diese Hunde sind treue Seelen, lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und passen sich schnell an ihr Umfeld an. Aufgrund ihrer Größe sind sie für kleine Kinder nicht gut geeignet und brauchen außerdem viel Platz. Ideal ist ein Haus mit Garten, dann kann die Gassirunde ab und zu auch mal etwas kürzer ausfallen.
- Collie – Collies sind sehr gute Begleit- und Familienhunde, denn sie sind sehr menschenbezogen. Sie passen sich gut an, sind aber auch sensibel. Deshalb sollte es um sie herum nicht zu wild werden. Kleinkinder könnten diese Hunde beim Herumtoben schnell überfordern. Collies benötigen viel Auslauf
- Irish Setter – Diese Hunde sind sehr groß und können etwas ungestüm werden, sind aber dennoch sehr freundliche Hunde. Deshalb passen sie besser zu älteren Kindern. Die Fellpflege sollte man allerdings nicht unterschätzen.
Falls die Rassen für Sie keine Rolle spielen und Sie sich trotzdem einen unkomplizierten Vierbeiner wünschen, könnte auch ein Mischling eine gute Wahl sein.
Mischlinge gelten als robuster und leben häufig länger als Rassehunde. Viele Hundebesitzer empfinden auch deren Erziehung als einfacher. Aus diesem Grund werden sie häufig als Familienhunde gewählt.
Bei Mischlingswelpen ist es jedoch schwieriger einzuschätzen, welche Eigenschaften sie entwickeln werden, da oft unklar ist, welche Gene sich durchsetzen werden. Aber keine Sorge: Viele Mischlingshunde vereinen die positiven Eigenschaften ihrer Vorgänger und sind dadurch meist sehr pflegeleicht. Ein weiterer Bonus ist, dass sie beim Erwerb preisgünstiger als ein Rassehund sind. Als familienfreundlicher Mischling gilt zum Beispiel ein Schäferhund-Labrador-Mix. Informieren Sie sich vor der Anschaffung über die Rassen der Eltern und deren Eigenschaften.
Im Tierheim warten viele erwachsene Hunde auf eine neue Familie
Welpen sind oft die beliebtere Wahl, denn neben ihrem niedlichen Aussehen ist es deutlich einfacher für sie, sich in die neue Familie einzufügen. Doch auch ein älterer Hund kann für viel Freude sorgen. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Wenn Sie ein Baby oder Kleinkind haben, könnte sich die zusätzliche Umsorgung eines Welpen als schwierig gestalten, denn dieser braucht genauso viel Aufmerksamkeit wie ein Kind. Das kann schnell in Stress und Überforderung enden, weshalb die Anschaffung eines Welpen eher ratsam ist, wenn das Kind schon etwas älter ist.
Erwachsene Hunde können sich ebenfalls sehr gut in das Familienleben mit Kindern integrieren und bedeuten normalerweise weniger Zeitaufwand als Welpen.
Was Ihr Familienhund (im Umgang mit Kindern) lernen sollte
Auch wenn viele Besitzer beteuern, dass ihr Hund kinderlieb und gutmütig ist, kommt es immer wieder zu gefährlichen Zwischenfällen zwischen Hund und Kleinkind. Um das zu verhindern, sollten Sie folgende Ratschläge beherzigen:
- Bringen Sie Ihrem Hund bei, wie er sich Ihren Kindern gegenüber zu verhalten hat. Hunde brauchen eine Weile, um das Kind kennenzulernen und zu beschnuppern. Wichtig ist, dass Sie den Hund nie mit Babys oder Kleinkindern alleine lassen.
- Stellen Sie so früh wie möglich sicher, dass Ihr Hund die wichtigsten Kommandos beherrscht.
- Richten Sie Tabuzonen für den Familienhund ein. Er sollte keinen Zugang zu Kinderzimmern bekommen, solange die Kinder noch nicht alt genug sind, um mit dem Hund alleine zu sein. Kinderspielzeuge, Kinderdecken u. Ä. sollten für den Hund ebenfalls nicht zugänglich sein.
Am besten suchen Sie sich eine Hundeschule, wo Sie von Profis lernen, wie Sie Ihren Hund erziehen sollten. Doch nicht nur der Hund muss bestimmte Dinge beherrschen: Auch Ihren Kindern müssen Sie beibringen, sich dem Tier gegenüber respektvoll zu verhalten. So kann von Anfang an eine positive Hund-Mensch-Bindung entstehen.
Hunde brauchen viel Ruhe. Welpen ruhen bis zu 20 Stunden am Tag, größere Hunde kommen manchmal schon mit 18 Stunden aus. Wenn Hunde ruhen, schlafen sie aber nicht die ganze Zeit. Es ist wichtig, den Hund in dieser Zeit in Ruhe zu lassen, damit er sich richtig erholen kann. Dazu sollte der Schlafplatz an einem ruhigen Ort im Haus positioniert sein.
Das ist ganz unterschiedlich. Manche Rassen sind sportlicher als andere. Fragen Sie dazu gerne einen Hundetrainer oder Tierarzt. Andere Rassen brauchen zusätzlich viel „Kopfarbeit“. Regelmäßige Spaziergänge sind gesund und wichtig für eine starke Entwicklung des Hundes. Dort lernen sie andere Hunde und neue Freunde kennen und trainieren ihre Instinkte.
Jeder Hund mag etwas anderes besonders gern. Sie können kleine Spielsachen oder Leckerlis verstecken, die der Hund dann suchen muss – oder Sie probieren Apportierspiele. Sie können auch verschiedene Hundespielzeuge ausprobieren und gucken, was Ihr Hund am liebsten mag. Verbringen Sie viel Zeit mit Ihrem Hund. So lernen Sie schnell, was er gerne macht.
Gibt es den perfekten Familienhund?
Familienhunde sind eine wunderbare Ergänzung für das Familienleben – wenn sie passend ausgewählt sind. Sind Kinder ein Teil der Familie, ist es wichtig, dass Ihr Hund gut mit ihnen umgehen kann. Der perfekte Familienhund fällt natürlich nicht vom Himmel, jeder Hund hat seinen ganz individuellen Charakter. Doch mit einer passenden Rasse, wertschätzender Erziehung und Geduld Ihrerseits kann Ihr neues Haustier zum perfekten Familienhund werden.