Wenn ein Hund nicht aufstehen kann, ist das ein Anzeichen, das auf verschiedene Krankheitsbilder hinweisen kann. Äußere Erkrankungen können den Bewegungsumfang eines Hundes stark beeinflussen, aber auch innere Erkrankungen wirken sich deutlich auf die Bewegungsmöglichkeiten aus. Welche Erkrankungen das Aufstehen eines Hundes beeinflussen und wie Sie ihm helfen können, erfahren Sie hier.
Hunde brauchen sowohl viel Bewegung als auch viel Schlaf. Springt Ihr Hund also nicht direkt auf, wenn Sie ihn rufen, ist das nicht immer ein Anzeichen für eine Erkrankung. Manchmal sind Hunde einfach erschöpft und brauchen Ruhe. Wenn Sie allerdings beobachten, dass Ihr Hund versucht aufzustehen, es aber nicht schafft, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Dahinter können sich verschiedene Erkrankungen verstecken.
Das sind die häufigsten Ursachen, warum ein Hund nicht mehr aufstehen kann
Wenn Ihr Hund nicht aufstehen kann, ist das meistens eine Reaktion auf Schmerzen oder stressige Situationen. Die häufigsten Ursachen dafür, dass ein Hund nicht aufstehen kann, sind folgende Krankheiten:
- Verletzungen: Leidet Ihr Hund an einem Bänderriss, Knochenbruch oder schmerzenden Pfoten, kann er sich weigern aufzustehen. Die Bewegungen bereiten ihm ganz einfach Schmerzen.
- Infektion und innere Erkrankung: Viruserkrankungen, Herzprobleme, Parasiten, Tumore oder bakterielle Infektionen wirken sich ebenfalls negativ auf die Bewegungsfreiheit eines Hundes aus, wodurch es manchmal vorkommt, dass er nicht mehr aufstehen kann. Treten weitere Symptome wie hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen oder klebrige Augen auf, sollten Sie beim Tierarzt ein Blutbild machen lassen.
- Chronische Gelenkleiden: Auch Arthrose, Hüftdysplasie und Kniescheibenluxation hindern einen Hund daran, aufzustehen. Oft leiden bereits junge Hunde an Gelenkerkrankungen, Probleme und Schmerzen werden aber häufig erst im Alter akut.
- Übergewicht: Auch wenn ein Hund zu dick ist, fällt ihm das Aufstehen deutlich schwerer. Übergewicht beeinträchtigt nicht nur die Gelenke von Hunden, sondern auch ihre Ausdauer, wodurch schon kleine Bewegungen – wie eben das Aufstehen – zu anstrengend werden.
Weitere Ursachen, warum ein Hund nicht mehr aufstehen kann
Neben unterschiedlichen Erkrankungen können auch andere Faktoren einen Hund daran hindern aufzustehen. Weitere Ursachen können sein:
- Alterserscheinungen: Alte Hunde sind schwächer und wackliger auf den Beinen. Das Aufstehen und Stehenbleiben erfordert viel Kraft, die einige ältere Hunde nicht mehr haben. Sie brauchen mehr Ruhe und bleiben länger liegen. Das fortgeschrittene Alter kann ein Grund dafür sein, dass ein Hund nicht mehr aufstehen kann.
- Dominanzverhalten: Hunde testen besonders in jungen Jahren oder in neuen Familien ihr Durchsetzungsvermögen. Wenn Ihr Hund liegen bleibt, tragen Sie das Futter nicht hinterher. Sonst lernt Ihr Hund, dass Sie tun, was er will, wodurch die nachfolgende Erziehung verkompliziert werden kann.
- Stress: Leiden Hunde an Stress – sei es emotional, hormonell oder situationsbedingt – kann es sein, dass sie liegen bleiben und nicht mehr aufstehen. Häufig ist Stress eine Reaktion auf eine Situation, die Ihrem Hund Angst gemacht hat. Das Liegenbleiben signalisiert, dass er sich dieser Situation nicht noch mal aussetzen möchte.
Ein seltenes Beispiel wäre unter anderem ein Schlaganfall. In dieser Situation sind Hunde körperlich nicht in der Lage, sich hinzustellen. Sie sind wie gelähmt. Auch nach einem Schlaganfall können sie noch stark beeinträchtigt sein, weswegen sie nicht mehr so leicht aufstehen können.
So können Sie Ihrem Hund helfen, wenn er Schwierigkeiten beim Aufstehen hat
Es gibt viele Möglichkeiten, Ihren Hund zu unterstützen, wenn er nicht mehr aufstehen kann. In den meisten Fällen ist ein Besuch beim Tierarzt jedoch unumgänglich. Gerade dann, wenn er sich verletzt hat oder Sie eine anderweitige Erkrankung vermuten. Eine klare Diagnose und richtige Medikamentierung sind oft die beste Lösung.
- Moderate Bewegung: Versuchen Sie es mit Spaziergängen, Wassergymnastik oder auch Schwimmen. Letzteres ist besonders für angeschlagene Gelenke geeignet. Halten Sie die Bewegung im möglichen Rahmen und gestalten Sie das Training abwechslungsreich. Bei den Cavaletti-Übungen bauen Sie einen kleinen Parcour, wodurch Ihr Hund auf unterschiedliche Weise gefordert wird. Hierbei läuft – oder springt – er über sehr niedrige Hindernisse.
Gerade bei Gelenkproblemen ist leichte Bewegung wichtig, um die Muskeln zu trainieren und Fehlhaltungen vorzubeugen.
- Ernährung: Gelenke, Knochen und Muskeln müssen optimal mit Nährstoffen versorgt werden, um richtig funktionieren zu können. Sie können über eine ausgewogene Ernährung oder Spezialfutter einem Fortschreiten von Krankheiten oder Gelenkproblemen entgegenwirken.
- Gewichtsabnahme: Wenn Hunde zu dick sind, werden ihre Gelenke stark beansprucht, wodurch sie in manchen Fällen nicht mehr aufstehen können. Durch eine Gewichtsreduktion lässt sich das Problem einfach beheben und Ihr Hund erhält ein großes Stück Lebensqualität zurück. Achten Sie auf ausreichende Bewegung und Diätfutter.
Als Prävention empfiehlt es sich, einen Hund richtig auszulasten. Probieren Sie gerne Wandern, Radfahren oder Agility-Training aus, um Ihren Hund auf unterschiedliche Weise zu fordern. So bleibt er lange fit und gesund.
Mit diesen Hilfsmitteln können Sie Ihren Hund unterstützen
Manchmal helfen ganz praktische Hilfsmittel Ihrem Hund am schnellsten. Es schadet nicht, wenn Sie sich vorher einmal von einem Tierarzt beraten lassen, was die beste Hilfe für Ihren Hund ist.
- Orthopädisches Hundebett: Hunde können sich im Schlaf verliegen und mit starken Schmerzen aufwachen. Um dem vorzubeugen, empfiehlt sich ein orthopädisches Hundebett. Das Bett passt sich der Körperform und den Bewegungen des Hundes während des Schlafens an, wodurch er am nächsten Tag schmerzfrei und erholt aufstehen kann.
- Ruhezonen: Wenn Stress der Auslöser dafür ist, dass Ihr Hund nicht aufstehen kann, sollten Sie versuchen, die Faktoren zu reduzieren, die sich negativ auf Ihren Hund auswirken. Am besten sind dafür abgegrenzte Ruhezonen im eigenen Haus, in denen der Hund sich geschützt fühlt und sich beruhigen kann, um dann hoffentlich wieder aufstehen zu können.