5 Gründe, warum Ihr Hund Sie ableckt
Liebe, Pflege und Aufmerksamkeit – wenn Ihr Hund Sie abschleckt, kann das verschiedene Gründe haben
Die einen finden es unangebracht, die anderen verstehen es als Zeichen von Zuneigung: Der Hund leckt Hände, Beine oder Gesicht des Halters ab. Dabei kann es ganz verschiedene Gründe haben, warum Ihr Hund Sie ableckt. Hier finden Sie die 5 häufigsten Gründe für das Schlecken Ihres Hundes.
Was Sie in diesem Artikel erwartet:
- Lecken als Zeichen der Zuneigung und sozialen Interaktion
- Instinktive Versorgung von Verletzungen, Säuberung und Pflege durch Lecken
- Lecken aus Unterwürfigkeit und Beschwichtigung
- Lecken als intensive Sinneswahrnehmung
- Lecken als Aufforderung zum Spiel
- Hundespeichel als Krankheitserreger – worauf Sie achten sollten
- So können Sie Ihrem Hund das Lecken abgewöhnen
1. Lecken als Zeichen der Zuneigung und sozialen Interaktion
Hunde sind sehr soziale Tiere: Lecken ist eine soziale Interaktion, die Welpen schon früh von ihrer Mutter lernen. Wenn Ihr Hund Sie abschleckt, zeigt er Ihnen also, dass er Sie gern hat. Wie bei einer Begrüßung üblich, drückt der Vierbeiner also mit dem Abschlecken des Gesichts oder der Hände seine Freude aus. Auch beim Kuscheln kann es zum Lecken kommen, wenn der Hund lange gestreichelt wird. Außerdem markieren Hunde ihr Revier nicht nur, indem sie pinkeln. Auch das Schlecken ist ein Markierverhalten. Ihr Hund zeigt anderen Hunden also, dass Sie sein Halter sind und zu ihm gehören. Auch, wenn Ihr Hund eifersüchtig ist, zeigt er das, indem er Sie abschleckt. Das Lecken ist in der Hundesprache ein Zeichen der Liebe zu Ihnen.
2. Instinktive Versorgung von Verletzungen, Säuberung und Pflege durch Lecken
Auch wenn Hunde sich verletzen, zum Beispiel durch kleine Schnitte, Splitter oder Insektenstiche, lecken sie ihre Wunden. Denn in ihrem Speichel sind Enzyme enthalten, die einige Bakterien in der Wunde abtöten können. Wenn Sie eine offene Wunde haben, ist es also durchaus möglich, dass Ihr Hund diese ablecken will. Ihr Hund kümmert sich um Sie. Doch dabei ist Vorsicht geboten: Durch das Ablecken einer Wunde des Menschen durch den Hund können Krankheiten übertragen werden und die Wunde kann sich entzünden. Hunde pflegen sich außerdem gegenseitig, indem sie sich das Fell putzen. Besonders an Ohren und Gesicht putzen sich die Vierbeiner gern, um ihre Zuneigung auszudrücken. Dieses Sozialverhalten übertragen sie auch gern auf ihre Halter.
3. Lecken aus Unterwürfigkeit und Beschwichtigung
Haben Sie schon mal beobachtet, dass Ihr Hund Sie häufig abschleckt, nachdem Sie mit ihm geschimpft haben? Dann ist das Lecken ein Zeichen dafür, dass er Sie beschwichtigen will. Hunde signalisieren damit, dass sie sich Ihnen unterordnen, und lecken Sie ab, um Ihnen zu zeigen, dass Sie das Sagen haben.
4. Lecken als intensive Sinneswahrnehmung
Hunde nehmen durch das Lecken Geschmacksmoleküle und Gerüche wahr. Wenn Sie etwas gegessen oder ein anderes Tier gestreichelt haben, erschnüffelt Ihr Hund das und leckt auch Ihre Hände ab. Obendrein mögen Hunde den salzigen Geschmack von Schweiß. Aber nicht nur das: Gleichzeitig beruhigt das Lecken Ihren Hund. Durch das Lecken werden beruhigende Endorphine freigesetzt, die den Stress beim Hund abbauen.
5. Lecken als Aufforderung zum Spiel
Ihr Hund leckt Sie ab, wenn er Langeweile hat oder spielen möchte, und schleckt Sie ab, damit Sie ihm die nötige Aufmerksamkeit schenken. Ihr Hund möchte richtig ausgelastet werden. Es ist wichtig, dass Sie richtig auf sein Verhalten reagieren. Denn je nach Ihrer Reaktion verknüpft Ihr Hund das Verhalten mit einer Aufforderung. In diesem Fall wird das Ablecken mit dem Spiel belohnt. Wenn Sie also auf die durch das Schlecken ausgedrückte Einladung eingehen, wird Ihr Hund Sie auch das nächste Mal an Händen und Beinen ablecken, um Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
Hundespeichel als Krankheitserreger – worauf Sie achten sollten
Unabhängig davon, ob Sie das Lecken tolerieren oder nicht, sollten Sie darauf achten, den Speichel Ihres Hundes von Ihren eigenen Schleimhäuten fernzuhalten. Außerdem sollten Sie sich vor dem Essen gründlich die Hände waschen, denn der Speichel kann Krankheiten übertragen. Dabei spielt unter anderem das Bakterium Capnocytophaga canimorsus eine Rolle. Für Ihren Hund ist es in der Maulflora harmlos, für Sie kann es ein Gesundheitsrisiko darstellen. Dann kann der Hundekuss im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung führen. Des Weiteren können Hunde beim Lecken übertragen:
- E.Coli-Bakterien, Clostridien, Campylobacter und Salmonellen, die zu Magen-Darm-Erkrankungen und Harnwegsinfektionen führen können
- Pasteurellose, die sich durch Schwellungen, Rötungen und Schmerzen äußern kann
- Leptospirose, die sich durch Gelbsucht, Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen äußern kann
- Wurmeier, beispielsweise die von Spulwürmern, die die Organe und Nervenbahnen von Menschen schädigen können
Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Ihr Immunsystem geschwächt ist oder Sie Wunden oder Risse in der Haut haben.
Bei Symptomen wie starkem Durchfall, Schmerzen, Schüttelfrost, Fieber oder Gelbsucht sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
Um das Gesundheitsrisiko zu minimieren, können Sie darauf achten, dass Ihr Hund nur an Ihren nicht verletzten Händen leckt, die Sie anschließend gründlich waschen. Grundsätzlich ist es sehr selten, dass gesunde Menschen durch den Hundespeichel erkranken.
So können Sie Ihrem Hund das Lecken abgewöhnen
Viele empfinden das Lecken als unerwünscht. Falls Sie es generell nicht mögen, wenn Ihr Hund Sie ableckt, sollten Sie ihm dieses Verhalten schon im Welpenalter abgewöhnen. Leckt Ihr Hund Sie ab, sollten Sie sich von ihm abwenden und das Lecken ignorieren. Vermeiden Sie den Augenkontakt zu Ihrem Hund und schenken Sie ihm möglichst wenig Aufmerksamkeit. So zeigen Sie ihm, dass Sie sein Verhalten nicht dulden. Da Ihr Hund über das Lecken mit Ihnen kommunizieren möchte, erkennt Ihr Hund, wenn Sie ihm die kalte Schulter zeigen, dass eine Kontaktherstellung so nicht funktioniert. Alternativ können Sie Ihrem Hund ein Hundespielzeug anbieten. Durch ein Kauspielzeug oder einen Knochen wird er abgelenkt und kann sich beschäftigen.
So erwidern Sie die Zuneigung Ihres Hundes
Ihr Hund zeigt Ihnen mit dem Lecken seine Liebe und Zuneigung. Wenn Sie diese erwidern möchten, können Sie Ihren Vierbeiner mit einer ausgiebigen Kuscheleinheit verwöhnen. Das stärkt die Bindung zu Ihrem Hund. Auch ein kleiner Snack kommt bei Ihrem Hund bestimmt gut an.