Den Hund chippen: Kosten und Alternativen
Alles, was Sie über den Mikrochip für Ihren Hund wissen müssen
Der Hunde-Chip macht es einfacher, Ihren Hund wiederzufinden und zu identifizieren – und zwar weltweit. Aber aufgepasst: Die Entscheidung für oder gegen das Chippen gilt für das ganze Hundeleben. In diesem Artikel erfahren Sie, wie das Chippen abläuft, was Sie dabei beachten müssen und erhalten viele weitere Informationen über den kleinen Mikrochip, in dem Großes steckt.
Hunde-Chip: So funktioniert’s
Beim Hunde-Chip handelt es sich um einen RFID-Mikrochip. Der Chip ist ungefähr so groß wie ein Reiskorn und wird vom Tierarzt unter der Haut implantiert. Hier verwächst er mit dem umliegenden Körpergewebe.
Auf dem Chip wird eine 15-stellige Nummer gespeichert, die Ihren Hund kennzeichnet. Ihr Hund ist damit ein Leben lang identifizierbar.
Darüber hinaus enthält der Chip Informationen über das Herkunftsland und den Hersteller. Wenn Sie Ihren Hund suchen oder einen fremden Hund finden, hilft der Chip also, um den Hund wieder zu Ihnen bzw. seinem Besitzer zurückzuführen. Anders als ein GPS-Sender strahlt der Hunde-Chip nicht dauerhaft ein Signal aus. Daher braucht es die Energie eines bestimmten Gerätes, um die Chipnummer auszulesen. Derartige Lesegeräte besitzen
- die Polizei,
- die örtliche Behörde,
- der Tierarzt,
- der Tierschutz,
- das Tierheim.
Als weltweiter Standard ist festgelegt, dass der Chip sich an der linken Halsseite befindet. So ist er leicht zu finden und die Identifizierung kann schneller erfolgen.
Nicht vergessen: Registrieren Sie Ihren gechippten Hund
Da auf dem Chip nur die Chipnummer gespeichert ist, sollten Sie Ihren Hund zusätzlich bei einem Zentralregister anmelden. Das geht beispielsweise kostenlos online über das Angebot des Deutschen Tierschutzbundes FINDEFIX oder das Haustierzentralregister TASSO. Es gibt aber auch kostenpflichtige Angebote wie das der Internationalen Zentralen Tierregistrierung (IFTA). Sie setzen auf digitale Lösungen und legen großen Wert auf Einfachheit und schnelle Anpassung der Daten. Dadurch kann die Rückvermittlung Ihres Hundes beschleunigt werden.
Halten Sie folgende Daten bereit, wenn Sie Ihren Hund registrieren:
- Transponder/Chipnummer: Diese finden Sie im EU-Heimtierpass Ihres Hundes.
- Angaben zu Ihrem Hund: Rasse, Rufname, Geschlecht, Geburtsdatum, Fellfarbe.
- Angaben zum Hundehalter: Name, Adresse, aktuelle Telefonnummer und gegebenenfalls die E-Mail-Adresse.
- Zweite Kontaktadresse und Telefonnummer für den Notfall: beispielsweise von Familienmitgliedern oder Freunden.
- Gegebenenfalls können Sie weitere Angaben ergänzen, wie besondere Fellzeichnungen, Krankheiten und weitere Merkmale Ihres Hundes.
Tipp: Lassen Sie sich nach der Registrierung von der zuständigen Organisation eine Hundemarke geben. Befestigen Sie die Marke am Halsband oder Geschirr. So kann jeder sofort erkennen, wo Ihr Hund registriert ist.
Wichtig: Die Chipnummer und der dazugehörige Strichcode sowie das Datum der Implantation werden im EU-Heimtierpass eingetragen. Die Chipnummer wird bei der Registrierung abgefragt und ist wichtig, um die Identifizierung bestätigen zu können.
Der Hunde-Chip ist nicht überall und für jeden Hund Pflicht
Grundsätzlich besteht in Deutschland keine bundesweite Chip-Pflicht für Hunde. Allerdings müssen Hunde ab einer bestimmten Größe beziehungsweise bestimmten Rasse nach der sogenannten „Rasseliste“ gechippt werden. In diesem Fall benötigen Welpen spätestens im Alter von drei Monaten einen Chip. Jedes Bundesland hat individuelle Regelungen zur Chip-Pflicht. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer Gemeinde, ob Sie Ihren Hund chippen lassen müssen. Wenn Sie sich aber für einen Hund vom Züchter entscheiden, können Sie davon ausgehen, dass dieser bereits gechippt ist. Denn das Chippen gehört zu den Auflagen der Zuchtvereine.
Auch wenn Sie mit Ihrem Hund ins Ausland reisen wollen, muss er gechippt sein. So schreibt es die EU-Verordnung vor.
Bemerkt der Hund das Chippen?
Um allen besorgten Hundehaltern gleich die Angst zu nehmen: Das Chippen ist kein großer Eingriff für Ihren Hund. Der Tierarzt implantiert den Hunde-Chip narkosefrei. Mit einer Kanüle wird der Chip unter die Haut Ihres Hundes gebracht.
Der Schmerz ist vergleichbar mit dem Piks einer Spritze. Dabei gilt: Je jünger Ihr Hund ist, desto geringer ist der Schmerz.
Denn in jungen Jahren sind Haut und Fell noch elastisch. Manche Tierärzte bieten auch Hunde-Chips in verschiedenen Größen an. Für kleine Hunde können Sie dann einen besonders kleinen Chip wählen. Um den Stress für Ihre Fellnase zu verringern, können Sie das Chippen zum Beispiel auch mit der nächsten Impfung verbinden. So muss Ihr Hund nur einmal den Tierarzt besuchen.
Das kostet Sie der Hunde-Chip
Die Kosten für den Hunde-Chip und die Implantation können variieren. Je nach Größe und Modell des Chips können Kosten in Höhe von 30 bis 60 € entstehen. Für die Implantation sind in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) Gebührensätze festgelegt. Diese betragen 10,24 €, 20,48 € oder 30,72 €. Der gewählte Satz ist vom Tierarzt abhängig. Da der Hunde-Chip das ganze Leben lang hält, sind die Kosten aber eine einmalige Investition.
Alternativen zum Hunde-Chip
Wenn für Ihren Hund keine Chip-Pflicht zutrifft, gibt es auch Alternativen.
Hunde-Tätowierung
Eine Alternative zum Hunde-Chip ist die Tätowierung einer Identifikationsnummer im Ohr. Seit Anfang 2010 dürfen Hunde nicht mehr ohne Narkose tätowiert werden. Die Tätowierung ist ohne Geräte direkt sichtbar. Sie kann aber auch verblassen und ist dann nicht mehr lesbar. Die tätowierte Nummer sollte ebenso wie eine Chipnummer registriert werden. Für Auslandsreisen reicht die Tätowierung seit 2011 jedoch nicht mehr aus. Für Hunde, die nach dem 3. Juli 2011 tätowiert wurden, ist der Chip im Ausland Pflicht.
GPS-Sender für Hunde
Ist Ihr Hund entlaufen, kann ein GPS-Sender helfen, ihn wiederzufinden. Befestigen Sie den GPS-Sender am Halsband oder Geschirr Ihres Hundes und laden Sie sich die entsprechende App auf Ihr Smartphone. Jetzt haben Sie Ihren Vierbeiner immer im Blick. Allerdings ersetzt der GPS-Sender rechtlich gesehen nicht den Hunde-Chip. Außerdem kann der GPS-Sender auch verloren gehen. Ein weiterer Nachteil: Der Akku muss gewechselt werden – während der Hunde-Chip ein Leben lang erhalten bleibt.
Hunde-Chip: Zusammengefasst
Ob Sie Ihren Hund chippen lassen oder nicht, bleibt Ihnen überlassen – solange es nicht vorgeschrieben ist. Spätestens aber, wenn Sie mit Ihrem Hund eine Reise ins Ausland planen, ist der Chip Pflicht. Zusätzlich erleichtert der Chip die Identifizierung und das Wiederfinden Ihres Hundes weltweit. Experten empfehlen, Hunde schon im Welpenalter zu chippen. Daher sollten Sie sich früh genug Gedanken über den Hunde-Chip machen.