Zum Tierarzt mit dem Hund – so klappt es stressfrei
Diese Tipps sorgen für einen rundum entspannten Tierarztbesuch mit Ihrem Hund
Impfauffrischung, Routineuntersuchung oder Notfall? Der Tierarzt ist der wichtigste Ansprechpartner, wenn es um die Gesundheit Ihres Hundes geht. Daher ist es unter Umständen sogar lebensnotwendig, dass Ihr Hund sich bei der Behandlung wohlfühlt. Ist Ihr Hund angespannt, kann sich das nämlich negativ auf den Tierarztbesuch auswirken. Hier erfahren Sie, wie Sie Angst und Stress rund um den Besuch beim Tierarzt bestmöglich vermeiden – sowohl beim Hund als auch bei Herrchen und Frauchen.
Welches Thema interessiert Sie besonders?
- Krankheit, Vorsorge, Impfung – darum lohnt sich der Tierarztbesuch für Ihren Hund
- 5 Tipps, wie Sie den passenden Tierarzt für Ihren Hund finden
- So bereiten Sie sich auf den Tierarztbesuch mit Ihrem Hund vor
- So vermeiden Sie Angst und Nervosität Ihres Hundes beim Tierarzt
- Fell, Zähne und Herzschlag – so läuft die Untersuchung Ihres Hundes beim Tierarzt ab
Krankheit, Vorsorge, Impfung – darum lohnt sich der Tierarztbesuch für Ihren Hund
Der Besuch beim Tierarzt sollte eine wichtige Konstante im Leben Ihres Hundes sein. Denn die ersten Untersuchungen finden am besten schon in der Welpenzeit statt. Hier wird der Welpe
- auf körperliche Auffälligkeiten untersucht,
- gechipt und
- grundimmunisiert.
Das heißt, der Tierarzt impft den Hund beispielsweise gegen Leptospirose, Hepatitis und Staupe. Auch über das Welpenalter hinaus sollten Sie den Arzt regelmäßig für Routineuntersuchungen, Auffrischungsimpfungen oder natürlich im akuten Krankheitsfall aufsuchen. Etwa bei klaren Erkrankungsanzeichen wie einer erhöhten Körpertemperatur, Durchfall, Erbrechen oder plötzlichen Verhaltensänderungen. Insbesondere für ältere Hunde sind Vorsorgemaßnahmen wichtig. Manchmal kann allein ein ungutes Gefühl darauf hindeuten, dass es Ihrem Hund nicht gut geht.
Tierärzte sind auch medizinische Berater für Ihren Hund
Dem Tierarzt können Sie alle Fragen rund um die Gesundheitsvorsorge Ihres Hundes, seine Ernährung, Spiel und Bewegung sowie Pflege stellen. Zum Beispiel zu:
- Krankheiten,
- Impfungen,
- Mikrochipping,
- Kastration,
- Not- und Unfallbehandlung,
- Entwurmung oder
- Trächtigkeit.
Die Kosten für einen Tierarztbesuch hängen von der Art der Untersuchung ab. Im Welpenalter geht die Behandlung beispielsweise mit einer Reihe von Impfungen einher. Jährliche Routineuntersuchungen kosten dagegen weniger. Grundsätzlich können Sie mit jährlichen Ausgaben zwischen 100 und 200 Euro rechnen. Spezielle Medikamente, schwere Verletzungen oder chronische Krankheiten können diesen Preis jedoch deutlich in die Höhe treiben. Falls sinnvoll, können Sie auch eine Krankenversicherung für Ihren Hund abschließen, die Sie vor hohen Rechnungen schützt.
Die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) legt die Mindest- und Höchstsätze für tierärztliche Leistungen in Deutschland fest. Diese umfassen Untersuchungen, Behandlungen, Operationen und Notdienste. Für Hunde gelten spezifische Sätze, die je nach Aufwand, Schwierigkeitsgrad und Zeit variieren können. Wichtig zu wissen ist, dass Tierärzte in bestimmten Fällen Beträge bis zum Dreifachen des Gebührensatzes berechnen dürfen, insbesondere bei schwierigen oder zeitaufwendigen Fällen.
5 Tipps, wie Sie den passenden Tierarzt für Ihren Hund finden
1. Örtliche Nähe: Wenn die Tierarztpraxis in der unmittelbaren Nähe Ihres Zuhauses liegt, haben Sie bei akuten Notfällen einen kurzen Weg. Ansonsten sollten Sie darauf achten, dass die Praxis gut mit dem Verkehrsmittel Ihrer Wahl zu erreichen ist.
2. Kompetenz: Erkundigen Sie sich nach den Fachgebieten und der Erfahrung des Tierarztes. Das ist besonders ausschlaggebend, wenn Ihr Hund unter einer komplizierten oder seltenen Hundekrankheit leidet.
3. Öffnungszeiten: Achten Sie darauf, welche Öffnungszeiten die Praxis anbietet. Passen diese zu Ihrem Tagesablauf und Berufsalltag? Manche Ärzte bieten zudem Notfallsprechstunden, Online-Sprechstunden oder Hausbesuche an. Je nach Bedarf kann dies eine wichtige Rolle bei Ihrer Suche spielen.
4. Zufriedenheit anderer Patienten: Vielleicht haben Personen aus Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis ebenfalls Haustiere und können Ihnen einen guten Tierarzt empfehlen. Ansonsten können Ihnen auch Bewertungen anderer Patienten im Internet bei der Suche helfen.
5. Ein gutes Gefühl: Am wichtigsten ist, dass die Chemie stimmt – zwischen Ihnen, Ihrem Hund und dem behandelnden Tierarzt. Achten Sie bei Ihrem ersten Besuch darauf, dass:
- Hygienestandards in der Praxis eingehalten werden,
- die Geräte sauber sind,
- das Personal mit Ihrem Hund schonungsvoll umgeht.
Fühlt sich etwas komisch an, zögern Sie nicht zu wechseln.
So bereiten Sie sich auf den Tierarztbesuch mit Ihrem Hund vor
Vereinbaren Sie vorab einen Termin, damit sich das Praxisteam auf Ihren Besuch vorbereiten und genug Zeit einplanen kann. Erklären Sie, um welches Anliegen es sich handelt. Und seien Sie dabei ehrlich: Wenn Ihr Hund sich während früherer Untersuchungen unruhig oder sogar aggressiv verhalten hat, kann Ihnen das Praxisteam entgegenkommen. Gegebenenfalls ist auch ein Maulkorb nötig.
Sorgen Sie für eine entspannte Anreise
Der Weg zum Tierarzt kann den Grundstein für den gesamten Besuch legen. Daher ist es wichtig, dass Ihr Hund entspannt ist und Sie ihn angemessen transportieren.
Zu Fuß: Sofern es Ihnen möglich ist, ist die Anreise zu Fuß zu empfehlen. Der Spaziergang entspannt Ihren Hund.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Je nach Größe des Vierbeiners können Sie eine Transportbox nutzen. Sie schützt Ihren Hund außerdem vor anderen Tieren im Wartezimmer und verhindert, dass er vor Angst wegläuft. Am besten gewöhnen Sie Ihren Hund schon vor dem Tierarztbesuch an die Box. Damit vermeiden Sie unnötigen Stress durch das neue Objekt.
Mit dem Auto: Gewöhnen Sie Ihren Hund ans Autofahren und schaffen Sie dort einen bequemen Platz für ihn. Dazu können Sie einen Käfig oder eine Box mit Decken, Spielzeugen und Leckerlis ausstatten.
Üben Sie die Untersuchung mit Ihrem Hund
Vorteilhaft ist, wenn Ihr Hund keine Berührungsangst hat. Das können Sie schon zu Hause üben. Beispielsweise während einer Schmuseeinheit. Betasten Sie die Ohren, das Fell und die Pfoten Ihres Hundes. Außerdem sollten Sie die Augen, die Zähne und das Geschlechtsorgan untersuchen. Dadurch gewöhnt sich Ihr Hund an die Berührungen und lernt stillzuhalten, wenn Sie seine Pfoten halten, seine Zähne anschauen oder seinen Bauch anfassen. Wenn Sie zwischendurch noch das eine oder andere Leckerli verfüttern, empfindet er die Berührungen schnell als positiv. Und abgesehen vom Tierarztbesuch bringt dies einen weiteren Vorteil mit sich: Die Pflegeroutine mit Ihrem Hund wird merklich einfacher. Das betrifft zum Beispiel das Krallenschneiden, die Zahnpflege und die Fellpflege.
Tipp: Auch den Umgang mit anderen Hunden oder Tieren können Sie vorab üben. Treffen Sie sich dazu mit anderen Tierbesitzern oder besuchen Sie eine Hundeschule.
Checkliste: Diese Dinge sollten Sie zum Tierarzt mitbringen
- Impfausweis
- EU-Heimtierausweis
- Dokumente zu Krankheiten und Medikamenten
- beim ersten Termin Geburtsurkunde
- ggf. Stuhlprobe
Tipp: Rufen Sie sich Informationen zu Vorbehandlungen, Symptomen, Medikamenten, Unverträglichkeiten und Allergien vor dem Besuch in Erinnerung, um auf Nachfragen sofort antworten zu können.
So vermeiden Sie Angst und Nervosität Ihres Hundes beim Tierarzt
Eingewöhnen: Nach Möglichkeit gewöhnen Sie Ihren Hund schon vor dem eigentlichen Besuch an den Tierarzt. Vielleicht bietet es sich an, beim Gassigehen an der Praxis vorbeizulaufen oder ihr sogar einen kurzen Besuch abzustatten. So kann Ihr Hund die neue Umgebung und das Personal in aller Ruhe kennenlernen und sich an die fremden Eindrücke gewöhnen.
Lange Wartezeiten vermeiden: Am besten buchen Sie einen frühen Termin, wenn die Praxis noch nicht allzu ausgelastet ist. Dadurch vermeiden Sie Begegnungen mit anderen Tieren, die Ihren Hund nervös machen oder anstecken könnten. Während Sie warten, sollten Sie Ihren Hund an der Leine halten und von dem Trubel um Sie herum ablenken. Sie können beruhigend mit ihm sprechen, ihn streicheln und mit Leckerlis verwöhnen. Alternativ können Sie auch außerhalb der Praxis auf dem Parkplatz oder im Auto warten, bis Sie aufgerufen werden.
Belohnen: Vergessen Sie nicht, Ihren Hund regelmäßig zu belohnen. Etwa durch Liebkosungen und Leckerlis. Insbesondere Kausnacks tragen zur Beruhigung Ihres Hundes bei. Dadurch verbindet Ihr Hund sehr positive Eindrücke mit dem Tierarztbesuch. Auch Spaziergänge vor oder nach dem Termin verhelfen ihm zum Entspannen.
Ruhe bewahren: Ausschlaggebend ist oft auch das Verhalten des Herrchens oder Frauchens. Versuchen Sie nach Möglichkeit, gelassen und entspannt zu bleiben. Das merkt Ihr Hund und es beeinflusst sein Verhalten. Je nach Praxis gibt es außerdem die Möglichkeit, dass der Tierarzt zu Ihnen nach Hause kommt oder in weniger akuten Fällen eine Online-Sprechstunde anbietet. Dadurch kann der Hund in seiner gewohnten Umgebung bleiben und ist deutlich ruhiger. Fragen Sie Ihren Tierarzt, welche Dienste er anbietet.
Fell, Zähne und Herzschlag – so läuft die Untersuchung Ihres Hundes beim Tierarzt ab
Die Art und Dauer der Untersuchung können je nach Krankheitsfall variieren. In der Regel dauern Routineuntersuchungen aber nur etwa zehn Minuten. Der Tierarzt
- untersucht die Haut und das Fell Ihres Hundes,
- prüft die Beweglichkeit der Gelenke und tastet den Bauch ab,
- wiegt den Hund,
- hört Herz und Lunge ab,
- misst seine Temperatur,
- untersucht seine Augen, Ohren und Zähne,
- überprüft den Mikrochip Ihres Hundes auf seine Funktionalität,
- schneidet, wenn nötig, die Krallen und
- macht ein Blutbild.
In der Regel befragt der Tierarzt Sie außerdem zum Fress- und Trinkverhalten Ihres Hundes, zu Verhaltensänderungen oder zur Beschaffenheit des Kots. Im besten Fall können Sie körperliche Auffälligkeiten durch die regelmäßigen Untersuchungen zu Hause bereits im Vorfeld selbst erkennen und ansprechen.
So oft sollten Sie mit Ihrem Hund zum Tierarzt gehen
Im Welpenalter sind häufige Besuche sehr wichtig, um Krankheiten vorzubeugen. Manchmal auch mehrmals im Monat. Danach sollten Sie mindestens einmal im Jahr zum Tierarzt gehen. Das dient der Vorsorge Ihres Hundes. Gehen Sie also auch zum Tierarzt, wenn Ihr Hund rundum gesund und munter erscheint. Dadurch gewöhnt sich Ihr Hund auch an regelmäßige Besuche und verbindet den Tierarzt nicht nur mit Schmerzen und Verletzungen.
Ab einem Alter von 7 bis 10 Jahren können je nach Größe der Rasse häufigere Untersuchungen erforderlich sein. Ältere Hunde können zum Beispiel häufiger Probleme mit Organen oder Gelenken haben.