Die Rute beim Hund – Balance, Kommunikation und mögliche Verletzungen
Kennen Sie die 5 wichtigsten Fakten zur Rute Ihres Hundes?
Die Rute des Hundes gehört zu den wichtigsten Körpersignalen für die Kommunikation. Aber dank der vielen Wirbel und Muskeln zeigt sie nicht nur die Stimmung Ihres Hundes perfekt an, sondern hilft auch bei der Balance. Die Hunderute ist sehr empfindlich. Bei Spiel und Spaß kommt es deshalb schnell zu Verletzungen. In unserem Artikel erfahren Sie die 5 wichtigsten Fakten rund um Bedeutung, Einsatz und Verletzungen der Rute Ihres Hundes.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
- Fakt 1: Die Rute hilft dem Hund bei der Balance und dient als Schwimmhilfe
- Fakt 2: Eine wedelnde Rute beim Hund ist nicht immer freundlich gemeint
- Fakt 3: Eine gebrochene Rute beim Hund muss schnell behandelt werden
- Fakt 4: Nach dem Schwimmen kann es zu einer Wasserrute kommen
- Fakt 5: Das Kupieren der Rute ist seit 1998 verboten
Fakt 1: Die Rute hilft dem Hund bei der Balance und dient als Schwimmhilfe
Die Rute stabilisiert den Körper des Hundes beim Laufen und verleiht ihm Balance. Ob bei Drehungen, Wendungen oder Bremsungen – die Rute spielt beim Jagen und Spielen eine große Rolle. Bei der Jagd ist sie zusätzlich das Gegengewicht zur Beute im Maul. Im Wasser benutzt der Hund seine Rute zum Steuern. Ohne dieses Ruder würde ihn die Strömung rasch wegtreiben.
Fakt 2: Eine wedelnde Rute beim Hund ist nicht immer freundlich gemeint
Die Rute ist das Stimmungsbarometer Ihres Hundes. Hunde kommunizieren über ihre Körpersprache, besonders durch ihre Haltung, ihre Rute und ihre Ohren. Menschen interpretieren das Schwanzwedeln meist als Freundlichkeit. Ein Missverständnis, denn die wedelnde Rute zeigt erst mal nur die Aufmerksamkeit Ihres Hundes. Er ist bereit zum Handeln. Neben Freude deutet eine wedelnde Rute auch Aggressivität an oder soll anderen Hunden imponieren.
Bei der Interpretation hilft die Höhe der Rute: Bei Freude ist sie sehr hoch erhoben und der Hund wackelt mit dem gesamten Hinterteil. Eine tiefe Rute (eventuell sogar eingeklemmt zwischen den Hinterläufen) zeigt Nervosität oder Unterwürfigkeit. Auch gesträubtes oder aufgestelltes Fell zeigt die Anspannung und Unruhe des Hundes an.
Die Wedelrichtung der Hunderute
Forscher aus Italien haben herausgefunden, dass Hunde je nach Stimmung mit ihrer Rute in unterschiedliche Richtungen wedeln (Quelle: Current Biology). Sie wedeln nach rechts, wenn sie fröhlich sind (zum Beispiel, wenn sie ihren Besitzer sehen), und nach links, wenn sie unsicher sind (zum Beispiel, wenn ihnen ein unbekannter Hund begegnet). Die Studie zeigt, dass Hunde dieses Verhalten bei Artgenossen erkennen. Sie reagieren entsprechend unterschiedlich, je nach Wedelrichtung der anderen Hunde. Die Rute hat also einen großen Einfluss auf das Sozialverhalten Ihres Hundes.
Fakt 3: Eine gebrochene Rute beim Hund muss schnell behandelt werden
Ihr Hund schlägt mit seiner Rute gegen den Schrank? Oder klemmt seine Rute in der Tür ein? Durch solche Unfälle kann es passieren, dass die Hunderute bricht. Anzeichen dafür sind:
- Schwellung an einer Stelle
- Knick in der Rute
- Schwierigkeiten bei Bewegungen
- Gleichgewichtsstörungen
- Inkontinenz
- Der Hund äußert Schmerzen durch Fiepen oder Winseln
- Unruhe
Gebrochene Ruten werden oft erst spät erkannt. Suchen Sie bei Verdacht direkt einen Tierarzt auf. Ihr Hund benötigt Schmerzmittel und eventuell Antibiotika. Der Tierarzt bandagiert die Hunderute, damit sie nicht falsch zusammenwächst. Ihr Hund darf während der Zeit der Heilung nicht wild toben, springen oder schwimmen. Auch Nervenschädigungen oder tiefe Schnittwunden an der Rute muss ein Tierarzt behandeln.
Fakt 4: Nach dem Schwimmen kann es zu einer Wasserrute kommen
Oh Schreck: Ihr Hund kommt aus dem Wasser und kann plötzlich seine Rute nicht mehr bewegen. Er hat Schmerzen und seine Rute hängt wie gelähmt zwischen seinen Beinen? Vermutlich handelt es sich um die sogenannte „Wasserrute“.
Beim Schwimmen werden Rücken- und Rutenmuskulatur unter Umständen stark (über-)beansprucht. Das Wasser ist außerdem kalt und die Muskulatur wird schlechter durchblutet. So entzünden sich die Muskeln oder reißen sogar.
So beugen Sie einer Verletzung vor:
- Strömung vermeiden: Lassen Sie Ihren Hund nicht bei starker Strömung schwimmen.
- Immer mit der Ruhe: Steigern Sie Schwimmabenteuer langsam. Ihr Hund kann so seine Muskulatur aufbauen.
- Kein Sprung ins kalte Nass: Besser ist es, wenn Ihr Hund langsam ins kalte Wasser geht und sich so an die Temperatur gewöhnen kann.
- Schnell ins Warme: Trocknen Sie Ihren Hund nach dem Schwimmen schnell ab und wärmen Sie ihn auf.
Eine Wasserrute heilt schnell und unkompliziert mithilfe von schmerzlindernden Medikamenten und Ruhe.
Fakt 5: Das Kupieren der Rute ist seit 1998 verboten
Früher wurden besonders Jagdhunden die Rute und die Ohren kupiert, das heißt unter Betäubung abgeschnitten. Grund dafür war hauptsächlich das Aussehen. Nach dem Eingriff leiden kupierte Hunde jedoch oft an Schmerzen. Sie können außerdem nur noch eingeschränkt kommunizieren. Kupierte Hunde werden von Artgenossen öfter als aggressiv wahrgenommen.
Deswegen gilt seit 1987 ein Kupierverbot für Hundeohren und seit 1998 ein Verbot für das Kupieren der Rute. Manche Länder, wie die Schweiz, verweigern sogar die langfristige Einfuhr von kupierten Hunden (ein kurzer Urlaub ist in Ordnung). Ausnahmen gibt es nur bei medizinischen Notfällen oder wenn das Kupieren für die Jagd unbedingt nötig ist. Das Kupierverbot wird jedoch leider oft umgangen. Züchter oder Halter reisen ins Ausland und lassen ihre Welpen dort kupieren. Achten Sie beim Welpenkauf deshalb darauf, dass Sie diesen Kupiertourismus nicht versehentlich unterstützen.