Welpenspaziergang – was ist wichtig?
Abwechslung, Ruhezeiten, Leinentraining – was Sie beachten sollten, wenn Sie das erste Mal mit Ihrem Welpen einen Spaziergang machen wollen
Ein Welpe bringt viel Neues, Schönes und Aufregendes mit sich – aber auch viele Fragen. Eine davon: Wann ist ein Welpe alt genug, um spazieren zu gehen? Welpen müssen noch viel lernen und brauchen viel Unterstützung von ihrem Halter. Was Sie dabei beachten sollten und wie lang die ersten Welpenspaziergang sein dürfen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was interessiert Sie besonders?
- Gehen Sie ab dem zweiten Tag nach dem Einzug spazieren
- Trainieren Sie diese Grundregeln vor dem ersten Welpenspaziergang
- Die Länge des Spaziergangs ist individuell
- Was sollte der Welpe beim Spaziergang lernen?
- Wie oft sollten Sie mit Ihrem Welpen spazieren gehen?
- Nach dem Spaziergang: Ruhezeit!
- Planen Sie bei den ersten Welpenspaziergängen viel Abwechslung ein
- Warum Spaziergänge allgemein für Hunde wichtig sind
Gehen Sie mit Ihrem Welpen erst ab dem zweiten Tag nach dem Einzug spazieren
Am Tag des Einzugs wird für Ihren Welpen erst einmal alles neu sein. Er muss sich an Sie, an die Umgebung, die vielen neuen Gerüche und Geräusche gewöhnen. Deshalb sollten Sie Ihren Welpen nicht direkt am ersten Tag mit einem Spaziergang überfordern. Ab dem zweiten Tag kann man mit den Entdeckungstouren starten.
Gehen Sie für sein Geschäft am besten in den Garten oder geradewegs an die nächste geeignete Stelle. Ab dem zweiten Tag können Sie dann damit beginnen, Ihren Welpen stubenrein zu bekommen.
Trainieren Sie diese Grundregeln beim Welpenspaziergang
Direkt von Anfang an sollte es für Ihren Welpen ein paar Grundregeln geben – die Erziehung beginnt schließlich mit dem ersten Tag des Zusammenlebens.
- Welpen sollten nichts vom Boden fressen. Dabei könnten sie sonst unbekömmliche Pflanzen, Abfall oder Giftköder erwischen.
- Viele Menschen mögen Hunde. Aber längst nicht alle! Deshalb sollten Sie darauf achten, dass Ihr Welpe keine Menschen anspringt – egal, wie sehr diese sich über den Welpen freuen.
- Ebenfalls tabu ist es, Jogger und Fahrradfahrer anzuspringen. Üben Sie mit Ihrem Welpen einen guten Umgang mit Joggern und Fahrrädern, damit er sich nicht von ihnen gestresst fühlt.
- Üben Sie mit Ihrem Welpen die Leinenführigkeit und trainieren Sie ein Abrufsignal.
Die Länge des Welpenspaziergangs ist individuell – aber es gibt eine Grundregel
Jeder Welpe hat einen eigenen Charakter und ein eigenes Tempo, in dem er die Welt kennenlernen möchte.
Als Orientierung kann die 5-Minuten-Regel helfen. Pro Lebensmonat des Welpen kann der Spaziergang um 5 Minuten verlängert werden. Mit einem 4 Monate alten Welpen sollten Sie also nicht länger als 20 Minuten pro Tag spazieren gehen. Das wirkt vielleicht nicht viel, ist aber sehr sinnvoll, damit Ihr Welpe die draußen erlebten Reize auch verarbeiten kann. Welpen brauchen außerdem viel Ruhe – am besten ca. 22 Stunden am Tag. Wenn der Welpe in seinem Zuhause aktiv ist, kann dort natürlich trotzdem gerne gespielt werden.
Beobachten Sie Ihren Welpen aktiv und reagieren Sie auf seine Signale: Ist Ihr Welpe sehr energiegeladen und aufgeweckt, kann der Spaziergang minimal länger sein, trotzdem sollte die Runde eine moderate Länge behalten. Ist Ihr Welpe ruhiger oder müde, sollten Sie besser eine kürzere Strecke wählen – gegebenenfalls ist es notwendig, den Hund zu tragen. Sonst gilt: Gehen Sie so lange mit Ihrem Welpen spazieren, wie er Freude daran hat, fit und ausgeruht wirkt – aber seien Sie sich immer bewusst, dass Ihr Welpe ein Baby ist, das viel Ruhe braucht.
Was sollte der Welpe beim Spaziergang lernen?
Passen Sie den Welpenspaziergang an den Charakter Ihres Welpens an. Ist Ihr Welpe eher ängstlich, sollten Sie nicht mitten in der Stadt, sondern an reizarmen Orten starten und die Intensität der Reize erst langsam steigern. Ansonsten wird er sich schnell überfordert fühlen.
Mit mutigen und extrovertierten Welpen können Sie gerne schon etwas längere Spaziergänge machen, bei denen es viel zu entdecken gibt. Aber auch dabei bleibt wichtig: Welpen schaffen keine so großen Runden wie ausgewachsene Hunde. Steigern Sie das Pensum mit der Entwicklung Ihres Welpen.
Wie oft sollten Sie mit Ihrem Welpen spazieren gehen?
Auch die Anzahl der Spaziergänge, die Ihr Hundewelpe machen möchte, ist sehr individuell. Sie können sich an zwei gängigen Aufteilungen orientieren:
- Gehen Sie etwas längere Runden spazieren, bei denen es viel zu entdecken gibt – dafür über den Tag verteilt weniger Runden. Achten Sie dabei aber immer auf die 5-Minuten-Regel. Möglich wären bei einem 4 Monate alten Hund also 2 Spaziergänge a 10 Minuten.
- Oder Sie planen im Laufe des Tages viele kürzere Spaziergänge.
Große Hunderassen brauchen länger, bis sie ausgewachsen sind – so auch ihr Bewegungsapparat. Die Knochen sind länger weich und schnell überlastet. Deshalb sollten gerade große Hunde eher kleinere Gassi-Runden machen. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Tierarzt, wie lang und intensiv der Spaziergang Ihres Welpen sein sollte.
Nach dem Spaziergang: Ruhezeit!
Auch wenn der Welpe den Spaziergang genießt, braucht er danach Ruhe! Eine Faustregel, die Sie sich merken können: Die Ruhezeit nach dem Spazierengehen muss mindestens dreimal so lang sein wie die Gassi-Zeit. Ruhezeit bedeutet, dass Ihr Welpe komplett in Ruhe gelassen wird und Streicheleinheiten, Spielen und Co. erst später folgen. Gerade wenn Sie Kinder haben, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Welpe ungestört ruhen kann. Wenn Welpen über einen längeren Zeitraum nicht auf die dringend benötigte Ruhezeit kommen, können sich daraus später Verhaltensauffälligkeiten entwickeln.
Planen Sie bei den ersten Welpenspaziergängen viel Abwechslung ein
Auch wenn für Ihren Welpen alles neu ist, sollten Sie versuchen, ihm in seinen ersten Lebensmonaten so viel wie möglich zu zeigen. Dann kann er sich an die unterschiedlichsten Umgebungen, Menschen und Geräuschkulissen gewöhnen. Das lässt ihn im Erwachsenenalter entspannter werden.
Fahren Sie mit Ihrem Hund in den Wald, laufen Sie über eine Wiese, besuchen Sie aber auch die nächste Stadt, gehen Sie in einen Tierfachmarkt oder besuchen Sie das Büro (gerade, wenn Ihr Hund später regelmäßig und ohne Stress mit ins Büro soll). Achten Sie aber unbedingt darauf, dass diese Ausflüge nur kurz dauern. Treffen Sie sich mit anderen Hunden für gemeinsames Spielen. Aber: Überfordern Sie Ihren Welpen nicht und achten Sie ganz genau auf Anzeichen, dass er eine Pause braucht. Anzeichen für Stress beim Hund sind unter anderem Zittern, Gähnen, eine geduckte Körperhaltung und das Aufstellen der Schwanz- und Nackenhaare.
Warum Spaziergänge für Hunde wichtig sind
Spaziergänge sind für alle Hunde essenziell – nicht nur, um sich zu erleichtern. Regelmäßige Spaziergänge sind für die Gesundheit der Hunde notwendig, sie dienen dem Muskelaufbau, verhindern Übergewicht und stärken das Herz-Kreislauf-System. Bei den Spaziergängen gibt es immer viel zu entdecken, sodass die Hunde geistig ausgelastet sind und auch mit anderen Hunden sozial interagieren können.
Spazierengehen hilft dabei, eine Bindung zum Hund aufzubauen und kann sehr viel Spaß machen. Im Ernstfall sind Sie für Ihren Welpen verantwortlich. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an bei der Welpenerziehung konsequent zu sein und Grenzen zu setzen. So bringt Ihr Welpe weder sich selbst, noch andere Hunde oder Sie als Halter in Gefahr. Dann können Sie mit Ihrem Welpen die Umgebung noch mal ganz neu erkunden und viele schöne Stunden draußen verbringen. Vor allem aber: genießen Sie die Anfangszeit. Welpen lernen alles begierig und schnell und sind häufig hoch fokussiert auf Sie – das können Sie direkt für die Erziehung nutzen.