So klappt die Fährtenarbeit mit Ihrem Hund
Alles über den Aufbau der Nasenarbeit für Hunde und wie Sie und Ihr Haustier davon profitieren
Fährtenarbeit mit Ihrem Hund bedeutet Nasenarbeit. Das bedeutet, dass Ihr Vierbeiner verschiedene Düfte erschnuppert und so eine Fährte verfolgt. Bei der Fährtensuche fordern Sie Ihren Hund sowohl geistig als auch körperlich heraus. Sie arbeiten als Team zusammen und stärken so die Bindung untereinander. Je nach Rasse liegt die Fährtenarbeit mehr oder weniger im Naturell Ihres Hundes. Deutsche Schäferhunde, Labrador Retriever und Golden Retriever eignen sich besonders als Spürhunde, aber auch andere Rassen oder Mischlingshunde haben viel Spaß daran. Im Artikel erfahren Sie, wie Sie die Fährtenarbeit mit Ihrem Hund trainieren.
So trainieren Sie die Fährtenarbeit mit Ihrem Hund
Fährtenarbeit bedeutet, einer Fährte zu folgen. Ihr Hund sucht dabei nach kleinen Fährtengegenständen. Fährtengegenstände können kleine Dinge aus unterschiedlichem Material wie etwa Holz, Leder, Textil oder Kork sein. Zusätzlich können Sie Leckerlis verstecken, dann ist der Hund besonders motiviert. Die Gegenstände platzieren Sie dort, wo es nach einer sogenannten Bodenverletzung riecht. Diese Stellen können beispielsweise eine aufgeworfene und beschädigte Erdoberfläche oder niedergetretenes Gras sein. Dafür markieren Sie den entsprechenden Bereich mit kleinen, festen Fußtritten in den Boden. Ihre Fußstapfen sollten eng beieinanderliegen, damit Ihr Hund einen möglichst klaren Geruch aufnimmt.
Diese Ausrüstung brauchen Sie für die Fährtenarbeit
Nicht jedes Gelände eignet sich für die Fährtenarbeit. Wählen Sie gerade am Anfang eine ruhige Wiese oder ein Waldstück mit einer freien Fläche und wenig Bäumen. Hier kann sich Ihr Hund am besten konzentrieren und lässt sich nicht so schnell von Umwelteindrücken ablenken. Um zu trainieren, brauchen Sie:
- Leine, Halsband oder ein Hundegeschirr: Eine Leine samt Halsband oder Hundegeschirr ist deswegen wichtig, weil sie Ihrem Hund Sicherheit bietet. Viel befahrene Straßen, neue Orte oder andere Menschen können sehr unterschiedlich auf Ihren Hund wirken. Während der Brut- und Setzzeit herrscht sogar eine Leinenpflicht. Für die Fährtenarbeit gibt es spezielle Suchgeschirre. Diese sind aber eher für Arbeitshunde wie ausgebildete Spürhunde geeignet und bei der Fährtenarbeit als Freizeitaktivität noch nicht notwendig. Ein normales Halsband oder Geschirr reicht völlig aus.
- Schilder: Damit Sie einen Überblick über Ihre Fährte behalten, empfiehlt es sich, ein oder mehrere Schilder zur Markierung mitzunehmen. So können Sie den Anfang, die Mitte und das Ende der Fährte kennzeichnen und finden im Zweifelsfall die ausgelegten Gegenstände selbst wieder.
- Leckerlis: Hunde lernen am schnellsten über Belohnung. Denken Sie deswegen an genügend Snacks, die Sie auf der Fährte auslegen oder Ihrem Hund zwischendurch geben können.
Was machen eigentlich Spürhunde?
Spürhunde durchlaufen eine spezielle Ausbildung, in der sie Aufgaben zur Geruchserkennung und -verfolgung übernehmen. Die meisten Spürhunde arbeiten bei der Polizei oder beim Zoll und werden dort insbesondere als Drogenspürhunde eingesetzt. In Deutschland werden seit 1896 Arbeitshunde bei der Polizei eingesetzt.
Grundsätzlich ist jeder Hund für eine Ausbildung zum Spürhund geeignet. Hunderassen wie der Deutsche Schäferhund, Beagle, Labrador Retriever und Golden Retriever haben aufgrund der hohen Anzahl an Riechzellen eine besondere Veranlagung zum Spürhund.
Passen Sie den Schwierigkeitsgrad der Fährte an Ihren Hund an
Wichtig ist, dass Ihr Hund erst auf Ihr Kommando hin nach der Bodenverletzung und den Leckerlis sucht. Trainieren Sie dafür zusätzlich das Kommando „Sitz“ oder „Platz“ und lassen Sie Ihren Hund nach der Fährte suchen, wenn Sie ihm ein Zeichen geben. Sie können die Fährtenarbeit in drei Stufen trainieren:
- Fährtenquadrat: Treten Sie in der ersten Stufe ein 1 mal 1 Meter großes Quadrat nieder und verteilen Sie Leckerlis darauf. Verteilen Sie kleine Fußabdrücke über das ganze Quadrat. Ihr Hund verbindet so die Bodenverletzug mit der Belohnung. Er lernt, dass es die Leckerlis nur bei der Bodenverletzung gibt.
- Die kurze Fährte: Treten Sie eine kurze Strecke aus engen Fußstapfen nieder und verteilen Sie Leckerlis auf dem ausgetretenen Boden. Legen Sie dafür die Leckerlis genau auf Ihre Fußspur. Sobald dieser Schritt gut funktioniert, können Sie vereinzelt Leckerlis auslassen.
- Die längere Fährte: Variieren Sie hier mit den Abständen zwischen den Leckerlis. Ihr Hund soll aktiv nach der Bodenverletzung und den Leckerlis suchen. Sie können auch die Länge und den Verlauf der Fährte freier gestalten und so das Schwierigkeitslevel anpassen.
Trainieren Sie jede Stufe ordentlich und überfordern Sie Ihren Hund nicht. Wenn Sie zu früh in die nächste Stufe gehen, kann das Ihren Hund verunsichern. So entsteht Frust – sowohl beim Hund als auch bei Ihnen.
Fährtenarbeit ist für Hunde eine ideale Auslastung
Fährtenarbeit mit Ihrem Hund ist sehr anspruchsvoll und fordernd. Sie lasten Ihren Hund dabei nicht nur körperlich, sondern auch geistig aus. Das Erschnüffeln, Unterscheiden und Verfolgen von verschiedenen Gerüchen macht den Vierbeinern zwar viel Spaß und liegt in ihrem Naturell, ist aber auch ermüdend.
Die richtige Auslastung ist in der Hundeerziehung besonders wichtig, da Ihr Hund sonst unruhig und unterfordert sein kann.
Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Hund an warmen Tagen nicht überlasten. Nasenarbeit ist gerade bei Hitze sehr anstrengend für Ihren Hund. Planen Sie regelmäßig Spiel- und Ruhepausen im Schatten ein und versorgen Sie Ihren Hund mit ausreichend Wasser oder einem Hundegetränk.
Fährtenarbeit stärkt die Bindung zu Ihrem Hund.