Die Hausapotheke für Ihren Hund – 16 wichtige Dinge für kleine Notfälle
Diese Ausstattung sollten Sie zu Hause haben, um Ihren Hund schnell und richtig zu behandeln
Es kann ganz schnell gehen. Und es passiert immer in den ungünstigsten Momenten: Ihr Hund zieht sich ausgerechnet am Wochenende oder an einem Feiertag eine Verletzung oder Erkrankung zu. Ob ein verstimmter Magen, ein Zeckenbiss oder eine Schnittwunde – mit einer gut ausgestatteten Hausapotheke können Sie kleinere Wehwehchen zum Glück auch selbst behandeln. Hier erfahren Sie, welche Utensilien und Medikamente Sie dafür brauchen.
Darum ist eine Hausapotheke für den Hund wichtig
Nicht bei jedem Unwohlsein Ihres Hundes müssen Sie zum Tierarzt. Kleinere Notsituationen, die das Leben Ihres Hundes nicht bedrohen, können Sie mit den passenden Hilfsmitteln auch zu Hause behandeln. Dazu gehören zum Beispiel harmlose Schürfwunden oder Schnitte, Magen-Darm-Probleme oder Stresssituationen. Doch auch bei größeren Unfällen hilft Ihnen die richtige Ausstattung dabei, die Schmerzen Ihres Hundes zu lindern und Folgeschäden zu reduzieren, bevor Sie einen Tierarzt aufsuchen können. Außerdem können Sie die Apotheke auch mitnehmen und unterwegs nutzen, wenn sie mit Ihrem Hund verreisen.
Checkliste: 16 Dinge, die in die Hausapotheke für Ihren Hund gehören
1. Verbandszeug
Kleine Schürfwunden und Schnittverletzungen können entstehen, wenn Ihr Hund mit dem Spielen und Erkunden der Natur beschäftigt ist. Es kann aber auch vorkommen, dass sich Ihr Hund die Pfoten wund leckt. Wenn Sie dies bei der Pfotenpflege entdecken, hilft ein schneller Griff zum Verbandskasten. Da hinein gehören:
- ein nicht brennendes Desinfektionsmittel oder Jod,
- Wund- und Heilsalbe,
- Kompressen und Mullbinden,
- sterile Mulltupfer,
- Pflaster,
- Verbandwatte, um Druckstellen zu vermeiden,
- medizinisches, wasserfestes Klebeband zur Fixierung und
- eine abgerundete Verbandschere, damit Sie Ihren Hund nicht versehentlich verletzen.
Um sich selbst und Ihren Hund vor Bakterien zu schützen, sollten Sie während der Behandlung zudem Einweghandschuhe tragen und auf Verbandklammern verzichten. Wenn Hunde daran knabbern, besteht die Gefahr, dass sie sie verschlucken und sich weiter verletzen.
2. Hundeschuhe oder -socken
Alternativ lässt sich eine verletzte Pfote auch durch einen Hundeschuh oder eine kleine Kindersocke stützen. Außerdem schützt der Schuh vor Verschmutzung und hindert Ihren Hund daran, an der Wunde zu lecken.
3. Isotonische Kochsalzlösung
Die Kochsalzlösung hilft Ihnen bei der Reinigung und Spülung von Wunden, Hundenase oder -augen. Sie enthält die gleiche Konzentration von Salz wie der Hundekörper und brennt daher nicht. Außerdem dient sie als Träger für weitere Wirk- und Nährstoffe. Sie erhalten die Lösung in Tierapotheken oder auch in Tierarztpraxen. Fragen Sie Ihren Tierarzt am besten nach Empfehlungen.
4. Maulkorb oder -binde
Bei Schock oder Schmerz kann auch der ruhigste Hund um sich beißen. Das verhindert, dass Sie sich um die Wunde kümmern können oder verletzt Sie im schlimmsten Fall sogar. Daher ist ein Maulkorb oder eine Maulschlaufe aus Gummi zu empfehlen. Während des Heilungsprozesses kann außerdem ein Halskragen von Vorteil sein, damit der Hund sich nicht ständig an der Wunde leckt.
5. Einwegspritze ohne Kanüle
Mit einer Spritze können Sie Desinfektionsmittel punktgenau auftragen. Außerdem eignet sich eine Spritze, um aufgelöste Medizin oder Nahrung zu verabreichen.
6. Pinzette und Zeckenzange
Durch eine Pinzette oder Zeckenzange können Sie Schmutz, Fremdkörper oder Parasiten wie Zecken aus der Haut Ihres Vierbeiners entfernen. Am besten mit abgerundeten Ecken, damit Sie Ihrem Hund keine weiteren Schmerzen zufügen.
7. Krallenschere
Bei eingerissenen oder verletzten Krallen schafft eine Krallenschere schnell Abhilfe. Doch auch im normalen Alltag gehört sie zur regelmäßigen Pfotenpflege dazu.
8. Fieberthermometer
Eine erhöhte Körpertemperatur stellen Sie schnell mit einem Fieberthermometer fest. Die zuverlässigste Messmethode ist die rektale Einführung des Thermometers. Gehen Sie hierbei behutsam vor und nutzen Sie im besten Fall Gleitmittel wie Vaseline.
9. Ohren- und Augentropfen
Wenn sich Ihr Hund häufig am Ohr kratzt und den Kopf schüttelt, kann das auf eine Entzündung hindeuten. Durch Ohrreinigungsmittel können Sie etwaige Fremdkörper aus dem Ohr spülen und haben einen klaren Blick in das gesäuberte Hundeohr. Augentropfen helfen bei der Behandlung von leichten Augenreizungen oder Bindehautentzündungen. Hier gibt es zwar auch rezeptfreie Medikamente, im besten Fall lassen Sie sich aber von Ihrem Tierarzt beraten.
10. Entwurmungs, Floh- und Insektenschutzmittel
Beim Streifen durch die Natur kommt manchmal leider auch der eine oder andere Parasit mit nach Hause. Für diese Fälle gibt es viele verschiedene Hilfsmittel wie Sprays, Tabletten, Pasten oder spezifische Halsbänder. Verwenden Sie das Produkt, das am besten zu Ihrer Situation passt.
11. Taschenlampe
Bei der Begutachtung von Wunden und Verletzungen kann Ihnen eine kleine Taschenlampe helfen. Alternativ können Sie auch die Taschenlampenfunktion Ihres Smartphones nutzen.
12. Medikamente gegen Übelkeit, Durchfall und Schmerzen
Besprechen Sie die Auswahl Ihrer Medikamente sowie die Dosierung in jedem Fall vorher mit Ihrem Tierarzt. Grundsätzlich helfen Kohletabletten gegen Durchfall. Diese sollten Sie Ihrem Hund jedoch nicht geben, wenn er gleichzeitig eine erhöhte Körpertemperatur hat.
13. Aktivkohle
Aktivkohle kann als erste Maßnahme dienen, falls Ihr Tier etwas potenziell Giftiges zu sich genommen hat. Sie hilft dabei, giftige Stoffe zu neutralisieren. Die Dosierung sollten Sie aber in jedem Fall mit dem Tierarzt absprechen. Hat Ihr Hund tatsächlich etwas Giftiges gegessen, sollten Sie sofort zu ihm gehen. Am besten bringen Sie Ausgeschiedenes, Erbrochenes oder den giftigen Stoff selbst in einer kleinen Plastiktüte mit.
14. Kühlpack und Rettungsdecke
Je nach Situation erfordern verletzte Körperstellen ein Kühlpack, um den Schmerz zu lindern. Andersherum schützt eine Rettungsdecke Ihren Hund vor einer Unterkühlung.
15. Ersatzleine
Falls es bei einem kleinen Notfall schnell gehen muss.
16. Wichtige Dokumente
In Ihrer hauseigenen Hundeapotheke dürfen auf keinen Fall diese Telefonnummern fehlen:
- die Ihres Tierarztes,
- die der Tierklinik und
- die des Tierärztlichen Notdienstes.
Dokumente wie zum Beispiel der Impfpass Ihres Hundes sollten ebenfalls griffbereit sein.
Darauf sollten Sie bei Ihrer Hausapotheke für den Hund achten
Individuelle Erweiterung und Absprache: Bei der Ausstattung und Zusammenstellung der Hausapotheke für Ihren Hund lassen Sie sich am besten von einem Tierarzt beraten. Kein Hund ist gleich wie der andere und die hier empfohlene Grundausstattung sollten Sie je nach Tier individuell erweitern. Ihr Hund leidet unter Unverträglichkeiten, Allergien oder einer chronischen Krankheit? Dann sollten Sie Ihrer Hundeapotheke außerdem ein tierärztliches Attest beilegen, das über die Art und Behandlung der Krankheit informiert.
Regelmäßige Prüfung: Es ist wichtig, den Inhalt der Apotheke regelmäßig zu prüfen und bei Bedarf zu ergänzen. Kontrollieren Sie auch die Haltbarkeitsdaten und den allgemeinen Zustand des Medikaments. Ist ein Mittel abgelaufen oder erscheint Ihnen mangelhaft, sollten Sie es entsorgen und ersetzen.
Die richtige Lagerung: Am besten lagern Sie die Hausapotheke für Ihren Hund an einem Ort, der weder für Tiere noch für Kinder zugänglich ist. Verschließbare Schränke eignen sich hierfür sehr gut. Zudem sollten Sie auf eine Umgebung achten, die nicht zu warm oder zu feucht ist. Wählen Sie etwa einen kühlen Flur oder das Schlafzimmer.
Keine Medikamente für den Menschen: Viele Arznei- und Lebensmittel, die uns Menschen helfen, dürfen Hunde nicht zu sich nehmen, da sie für sie lebensbedrohlich sind. Außerdem ist die Wirkstoffkonzentration in der Regel viel zu hoch für Hunde. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihrem Hund niemals Medikamente verabreichen, die eigentlich für Menschen sind. Greifen Sie stattdessen zu Arznei- und Schmerzmitteln für Hunde.
Die Hundeapotheke ersetzt keinen Tierarztbesuch: Bitte denken Sie daran, dass die Hundeapotheke in echten Notfällen oder bei schwerwiegenden Krankheiten keinen Besuch beim Tierarzt ersetzt. Sprechen Sie die Einnahme von Medikamenten in jedem Fall mit Ihrem Tierarzt ab. Tipp: Wenn Sie ein besseres Gespür für das Wohlbefinden Ihres Hundes entwickeln möchten, ist ein Erste-Hilfe-Kurs ratsam. In der Regel wird dieser an Hundeschulen angeboten.