Der Border Collie – eine treue Seele mit ordentlich Grips
Die wichtigsten Infos über Aussehen, Charakter, Gesundheit und Erziehung von Border Collies im Rasseporträt
Border Collies gelten als eine der intelligentesten Hunderasse der Welt. Aber auch als treue und überaus freundliche Familienmitglieder sind sie bekannt. Wie jede andere Rasse auch bringt die der Border Collies Besonderheiten mit sich, z. B. bei der Haltung, Erziehung und Ernährung. Ob der Border Collie eine passende Hunderasse für Sie ist, erfahren Sie hier im Rasseporträt.
Das erwartet Sie in diesem Rasseporträt:
- Aussehen des Border Collies
- Charakter – Border Collies sind treue Seelen
- Haltung: 3 Dinge, die Sie beachten müssen, wenn Sie einen Border Collie halten
- Gesundheit – Die Schattenseite der schönen Merle-Ausprägung
- Fellpflege beim Border Collie
- Geschichte und Herkunft des Border Collies
- Erziehung beim Border Collie
- Futter und Ernährung: Das ist beim Border Collie wichtig
- Was kostet ein Border Collie?
Steckbrief des Border Collies
Rasse: Border Collie
Herkunft: Großbritannien und Schottland
Aussehen: Mittelgroß mit verschiedenfarbigem Fell und teils auffälliger Merle-Färbung im Fell
Charakter: Intelligent und treu
Widerristhöhe: Zwischen 46 und 56 Zentimeter
Gewicht: Ca. zwischen 12 und 20 Kilogramm
Lebenserwartung: 12 bis 15 Jahre
Aussehen des Border Collies
Border Collies sind mittelgroße Hunde mit einem athletischen Körperbau und einer Widerristhöhe von 48–56 cm für Rüden und 46–53 cm für Hündinnen. Generell sind sie schlank und agil. Ihr leicht gewelltes Fell kann verschiedene Farben und Muster haben:
- schwarz-weiß
- braun-weiß
- blau-merle
- rot-merle
Der Merle-Faktor:
Der Merle-Faktor stellt eine genetische Mutation beim Hund dar, die speziell die Fellfarbe betrifft. Diese Mutation beeinflusst das Silver-Gen und führt zu einer Verdünnung der ursprünglichen Fellfarbe des Hundes, wodurch das typische Merle-Muster entsteht. Die charakteristische Merle-Färbung ist geprägt von einer zufälligen, gesprenkelten Farbaufhellung, die dem Fell ein marmoriertes Erscheinungsbild verleiht. Das Fell von Hunden mit Merle-Färbung hat in der Regel eine helle Grundfarbe und farblich abgesetzte Flecken und Streifen in verschiedenen dunkleren Farben, wie Grau, Schwarz oder Braun. Aber aufgepasst: Wie sich der Merle-Faktor auf die Gesundheit von Border Collies auswirken kann, erfahren Sie hier.
Charakter – Border Collies sind treue Seelen
Diese Hunde sind bekannt für ihre Treue und Hingabe. Hat er Sie einmal in sein Herz geschlossen, folgt ein Border Collie Ihnen treu auf Schritt und Tritt und ist loyal und liebevoll. Nicht ohne Grund gehören diese Tiere zu den beliebtesten Familienhunden. Viele Border Collies sind sehr kinderlieb und bauen schnell eine Bindung zu ihren Haltern auf. Trotzdem sollten Sie wie alle Hunde langsam und am Anfang unter Aufsicht den entspannten Kontakt mit Kindern lernen. Obwohl sie in der Regel keine Angst vor Fremden haben, sind sie bei der ersten Begegnung mit ihnen unbekannten Menschen meist zurückhaltend.
Durch ihre ausgeprägte Intelligenz und eine schnelle Auffassungsgabe sind sie zudem äußerst lernwillig und begeistern sich für anspruchsvolle Spiele, bei denen sie etwas lernen können. Ballspiele sind für Border Collies jedoch nicht empfehlenswert. Der Grund: Die Hunderasse neigt dazu, extrem aufgeregt auf den Ball zu reagieren. Sie sind oft übermäßig fixiert darauf und können langfristig unerwünschte Verhaltensstörungen entwickeln.
Ihr hoher Bewegungsdrang macht die Border Collies zu idealen Partnern für aktive Menschen und Familien, die gerne Zeit im Freien verbringen. Als treue Seelen erobern sie meist im Sturm die Herzen ihrer Besitzer. Gerade ihre Vielseitigkeit macht sie zu bereichernden Mitgliedern in Familien und zu einem Teil Ihres Lebens.
Auch bei Rassehunden: Jeder Hund hat seinen individuellen Charakter
Rasseporträts sagen viel über das Aussehen eines Hundes und häufige Anlagen der Rasse aus. Wie der einzelne Hund seinen Charakter am Ende jedoch ausprägt, ist von vielen verschiedenen Einflüssen bestimmt. Die Rasse und die Gene, aber auch die erste Zeit als Welpe, seine Erziehung und alle Erlebnisse prägen einen Hund. So kommt es, dass jeder Hund individuell ist – auch bei Rassehunden. In einem einzigen Wurf sind meist Hunde mit unterschiedlich ausgeprägten Wesensmerkmalen zu finden. Unter Hundegeschwistern gibt es lebhafte, draufgängerische genauso wie zurückhaltende oder sogar schüchterne Individuen. Wenn Sie einen Hund suchen, der zu Ihnen passt, lohnt sich deshalb ein genauer Blick auf den ganzen Wurf. Doch auch die Erziehung und das Leben mit dem Hundehalter verändern einen Hund.
Haltung: 3 Dinge, die Sie beachten müssen, wenn Sie einen Border Collie halten
1. Border Collies brauchen viel Platz für Bewegung. Sie haben von Natur aus besonders viel Energie. Freie Bewegung, große Gassi-Runden oder eine Runde Joggen bieten dazu genau die richtigen Möglichkeiten. Achten Sie daher vor der Anschaffung schon darauf, ob dies zu Ihnen und Ihrem Alltag passt. Und vergessen Sie auch ausreichend Ruhe als Ausgleich nicht.
2. Border Collies lieben Beschäftigungen, die sie fordern und fördern. Neben einer großen Portion Bewegung müssen sich Border Collies auch mental so richtig auspowern. Da sie ursprünglich als Arbeitstier gezüchtet wurden und ausdauernd Schafe bewacht haben, brauchen Border Collies stets eine sinnvolle Beschäftigung für den Kopf. Unterforderte Border Collies suchen sich oft andere Aufgaben, wie das „Hüten“ von Kindern oder „Treiben“ von Fahrradfahrern. Sie sollten also regelmäßig anspruchsvolle Aktivitäten wie
- Suchspiele,
- das Lernen von Tricks,
- Gehorsamkeitstraining und
- Hundesport
in den Hundealltag integrieren, damit es diesen Hunden nicht langweilig wird.
3. Gerade die soziale Bindung ist für sie wichtig. Ihre soziale Ader erlaubt es ihnen, schnell eine tiefe Bindung zu ihrer Menschenfamilie aufzubauen. Verbringen Sie daher gerade im Welpenalter viel Zeit mit Ihrem Collie, damit er sich wohlfühlt und eine starke Beziehung aufbauen kann. Diese hilft ihm später, ein selbstbewusster Hund zu werden. Nehmen Sie Ihren Hund daher, sofern das möglich ist, auch gerne bei alltäglichen Besorgungen, ins Restaurant oder ins Büro mit.
Gesundheit – die Schattenseite der schönen Merle-Ausprägung
Das für die auffällige Färbung im Fell verantwortliche „Merle-Gen“ kann mit gesundheitlichen Problemen verbunden sein. Insbesondere wenn es in doppelter Ausprägung (bei der Doppel-Merle kommen zwei Merle-Ausprägungen zusammen) vorkommt, kann es nämlich zu erheblichen Seh- und Hörproblemen kommen. Dies erhöht das Risiko für:
- Blindheit
- Taubheit
- Epilepsie
Passen Sie bei der Anschaffung eines Border Collies auf
Gerade eine starke Merle-Ausprägung wird von vielen Border-Collie-Besitzern bevorzugt. Aber passen Sie beim Kauf auf, denn die Kreuzung zweier Merle-Hunde ist in Deutschland aus gesundheitlichen Gründen verboten. Aufgrund der hohen Nachfrage kommt genau das trotzdem immer wieder vor. Informieren Sie sich bei Ihrem Züchter also auch über die Eltern und Herkunft der Border Collies, um die Unterstützung einer Qualzucht zu vermeiden.
Fellpflege beim Border Collie
Border Collies haben meist dichtes und langes Fell. Das erfordert besondere Aufmerksamkeit bei der Pflege. Wir haben 4 Tipps, worauf Sie unbedingt achten müssen:
- Um loses Haar zu entfernen und lästige Verfilzungen zu vermeiden, ist regelmäßiges Bürsten (mehrmals die Woche, besser täglich) wichtig.
- Auch an sensiblen Stellen, wie den Ohren oder Beinen, können diese Verfilzungen vorkommen. Entwirren Sie hier das Fell sanft und regelmäßig mit den Fingern, einem groben Kamm oder einer einfachen Haarbürste für Menschen, um auch hier Verfilzungen vorzubeugen.
- Border Collies benötigen nur in besonderen Ausnahmen ein Bad. Um das natürliche Gleichgewicht der schützenden Hautbarriere nicht zu stören, baden Sie Ihren Border Collie nur selten. Besonders im Welpenalter sollten Sie dennoch so gut es geht auf das Baden verzichten.
- Gerade während des Fellwechsels haben einige Border Collies eine dichte Unterwolle. Achten Sie beim Bürsten darauf, dass Sie diese nicht vernachlässigen und befreien Sie Ihren Border Collie von überschüssigem Fell.
Die Herkunft und Geschichte der Border Collies
Der Border Collie stammt ursprünglich aus den rauen Grenzgebieten zwischen Schottland und England, wo er im 19. Jahrhundert speziell für seine außergewöhnlichen Hütefähigkeiten gezüchtet wurde. Der Name leitet sich von der geografischen Region „Border Counties“ zwischen England und Schottland ab, in der er erstmals auftrat. Der Border Collie Old Hemp, der von 1893 bis 1901 lebte, gilt als Stammvater der heutigen Border Collies. Er war ein herausragender Hütehund und wurde deshalb als der wesentliche Zuchtrüde für die Rasse eingesetzt. Ihre hervorragende Fähigkeit, Viehherden zu kontrollieren und zu hüten, machte Border Collies zu wertvollen Helfern der Schafzüchter in der Region. Über die Jahre hinweg wurden Border Collies aufgrund ihrer herausragenden Arbeitsethik und Intelligenz weltweit bekannt und geschätzt. Heute werden sie nicht nur als zuverlässige Arbeitshunde auf Farmen und in ländlichen Gebieten eingesetzt, sondern auch als vielseitige Begleiter in Familien, die ihre hervorragenden Gehorsamkeits- und Trainingsfähigkeiten zu schätzen wissen.
So erziehen Sie Ihren Border Collie
Border Collies sind für ihre außergewöhnlich ausgeprägte Sensibilität und Lernfähigkeit bekannt. Die Erziehung erfordert daher besondere Aufmerksamkeit. Dank ihrer schnellen Auffassungsgabe lernen sie flink, das bedeutet auch, dass sie sich genauso rasch unerwünschte Verhaltensmuster aneignen. Eine von Anfang an konsequente Erziehung ist daher unerlässlich und sollte schon im Welpenalter beginnen. Geben Sie Ihrem noch jungen Collie klare Anleitungen und erklären Sie, was in Ordnung ist und was nicht. Das schafft eine solide Grundlage, auf die Sie zum Beispiel in einer Hundeschule oder durch Training zu Hause aufbauen können.
Legen Sie zudem einen besonderen Fokus auf das Gehorsamkeitstraining Ihres Border Collies. Bei dieser Rasse handelt es sich um Hunde mit einem ausgeprägten Hüte-Sinn. Sie sollten daher unbedingt darauf trainiert werden, auf Ihre Kommandos zu hören, um unkontrolliertes Hüteverhalten zu verhindern. Schaffen können Sie das durch konsequentes Clicker-Training. Damit lernt Ihr Hund klare Signale zu lesen und es stärkt die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Hund.
Futter und Ernährung: Das ist beim Border Collie wichtig
Durch eine ausgewogene, vielseitige und hochwertige Ernährung können Sie sicherstellen, dass ihr aktiver Begleiter immer die notwendige Energie hat, um gesund und glücklich zu sein. Gerade in Kombination mit einer großen Portion Bewegung fördert das richtige Futtermittel in der richtigen Menge die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners. Achten Sie zusätzlich darauf, Leckerlis nur als besondere Belohnung zu geben. Ein übermäßiger Konsum führt zur Gewichtszunahme und kann gesundheitliche Probleme verursachen.
Der fesselnde „Border-Collie-Blick“
Das sogenannte „Eye“ der Border Collies ist ein charakteristisches Verhalten und wird oft als eine Art hypnotischer Blick beschrieben. Ursprünglich wurden Border Collies Border als Hütehunde eingesetzt. Collies können mit einem durchdringenden Blick ihre Hüte-Tiere fixieren und ihnen so ohne lautes Bellen oder andere Bewegungen vermitteln, dass sie der Chef der Herde sind. Mit diesem ganz besonderen Blick kontrollieren sie z. B. Schafe und führen sie in die gewünschte Richtung.
Was kostet ein Border Collie?
Bei seriösen Züchtern, die registriert und vertrauenswürdig sind, kann man einen Border Collie ab 1000 Euro kaufen.
Wie bei der Anschaffung jedes Hundes fallen auch beim Border Collie neben dem Kaufpreis und der Erstausstattung weitere Kosten an. Dazu zählen:
- laufende Tierarztkosten für Routineuntersuchungen und regelmäßig anstehende Impfungen
- Futter
- Training in einer Hundeschule oder mit einem Trainer
- Versicherung
- Hundesteuer
- Notfallkosten für den Fall, dass Ihr Border Collie sich verletzt
Schon vor der Anschaffung ist es also wichtig, die finanziellen Aspekte der Anschaffung und Pflege eines Border Collies einzuplanen – denn diese Hunde können bis zu 15 Jahre alt werden.