Rasseporträt: Huskys, die aktiven Schlittenhunde
Die wichtigsten Infos über Aussehen, Charakter, Geschichte und Haltung im Rasseporträt
Schnee, Schlittenfahrten, Huskys – der Husky gilt als die kleinste und schnellste Schlittenhunderasse. Sprechen wir vom Husky, meinen wir in den meisten Fällen die Rasse Sibirischer Husky (oder englisch „Siberian Husky“). Die Rasse unterteilt sich aber in verschiedene Husky-Arten. Erfahren Sie in diesem Rasseporträt mehr über einen der typischen Schlittenhunde, den Husky.
Auf einen Blick:
Das müssen Sie beachten, wenn Sie einen Husky halten
Gesundheit: Einige typische Krankheiten des Huskys
Unkomplizierte Fellnasen: So pflegen Sie Ihren Husky richtig
So bringen Sie Ihre Schlittenhunde richtig in Schwung
Diese Kosten sollten Sie erwarten, wenn Sie sich einen Husky zulegen
Kurzporträt/Steckbrief
Rasse: Sibirischer Husky
Herkunft: nördliches Sibirien
Aussehen: mittelgroß, kräftiger bis muskulöser Körperbau
Charakter: freundlich, kooperativ, aber auch temperamentvoll und oft eigensinnig
Widerristhöhe: Rüde 53,5–60 cm, Hündin 50,5–56 cm
Gewicht: Rüde 20,5–28 kg, Hündin 15,5–23 kg
Lebenserwartung: 12–15 Jahre
Augen, Fell und Körperbau: Huskys sind nordische Schönheiten
Huskys sind leicht zu erkennen. Ihre Augen sind schräg eingesetzt, wirken mandelförmig und sind oft eisblau oder grau. Aber auch braune, bernsteinfarbene oder zwei unterschiedliche Augenfarben kommen beim Husky vor. Der Husky sieht dem Wolf sehr ähnlich. Schließlich ist er auch recht nah mit ihm verwandt. Er hat eine typische Fellzeichnung: Über der weißen bis leicht gefärbten dichten Unterwolle kann das mittellange Deckhaar in verschiedenen Farben vorkommen, von weiß über rot bis schwarz oder grau. Die Färbung ist am Rücken kräftig und wird an den Seiten zum Bauch hin schwächer. Brust und Bauch sind meist rein weiß. Der Körperbau des Huskys unterscheidet sich bei der Rennlinie und der Showlinie:
- Während der Körperbau der Showlinie durch eine imposante Erscheinung geprägt und gedrungener ist …
- … hat die Rennlinie einen schlankeren und sportlicheren Körperbau. Sie eignet sich daher besonders für den Zughundesport.
Nach dem Rassestandard besitzt der sibirische Husky eine Sichelrute, die keinesfalls über den Körper gerollt getragen werden darf.
Die Details unterscheiden die Husky-Rassen
Interessant ist der Vergleich zwischen dem Alaskan Husky und dem Sibirischen Husky: Obwohl der Sibirische Husky etwas kleiner ist als sein Verwandter, der Alaskan Husky, ist der Sibirische Husky ein wenig schwerer. Der Alaskan Husky ist aber keine eigenständige Hunderasse – sondern soll eine Kreuzung von Sibirischem Husky, Windhund, Deutschem Schäferhund und Malamute sein.
Weitere Husky-Arten sind:
- Miniatur Husky
- Labrador Husky
Oft wird der Husky auch mit dem Alaskan Malamute verwechselt. Der Alaskan Malamute ist der größte und schwerste Schlittenhund. Ein weiteres auffälliges Merkmal ist, dass der Alaskan Malamute nach dem Rassestandard der Fédération Cynologique Internationale (FCI) braune Augen haben muss. Blaue Augen, wie sie für den Husky typisch sind, dürfen bei dieser Rasse nicht vorkommen.
Sanftmütig, intelligent und manchmal eigensinnig: der Charakter des Huskys
Der Husky ist in der Regel menschenfreundlich und sanftmütig. Er fühlt sich in der Gruppe wohl und eignet sich bei entsprechender Haltung und Erziehung als Familienhund. Da er Fremden gegenüber selten misstrauisch ist, sollten Sie ihn nicht als Wachhund halten. Sozialisieren Sie Ihren Husky frühzeitig, um ein friedliches Zusammenleben mit Menschen, insbesondere Kindern, und anderen Haustieren zu gewährleisten.
Huskys sind sehr kommunikationsfreudig
Sie kommunizieren in ihrer Hundesprache oft durch Heulen, Bellen und Jaulen. Deswegen ist es wichtig, dass Sie sich an die Lautstärke gewöhnen. Ein gutes Training kann helfen, das häufige Bellen etwas abzugewöhnen. Sie sollten Ihrem Husky jedoch nicht die Möglichkeit nehmen, sich aktiv mitzuteilen.
Huskys sind intelligente und eigensinnige Arbeitshunde
Die aktiven Vierbeiner benötigen viel Zeit und Aufmerksamkeit. Ihr ausgeprägter Jagdtrieb erfordert eine disziplinierte Erziehung. Die Vierbeiner jagen gerne Kleintiere wie Vögel oder Nagetiere und können dabei Gefahren wie Straßen oft nicht richtig einschätzen. Lassen Sie Ihren Husky deshalb vor allem in wildreichen Gegenden nicht von der Leine.
Auch bei Rassehunden: Jeder Hund hat seinen individuellen Charakter
Rasseporträts sagen viel über das Aussehen eines Hundes und häufige Anlagen der Rasse aus. Wie der einzelne Hund seinen Charakter am Ende jedoch ausprägt, ist von vielen verschiedenen Einflüssen bestimmt. Die Rasse und die Gene, aber auch die erste Zeit als Welpe, seine Erziehung und alle Erlebnisse prägen einen Hund. So kommt es, dass jeder Hund individuell ist – auch bei Rassehunden. In einem einzigen Wurf sind meist Hunde mit unterschiedlich ausgeprägten Wesensmerkmalen zu finden. Unter Hundegeschwistern gibt es lebhafte, draufgängerische genauso wie zurückhaltende oder sogar schüchterne Individuen. Wenn Sie einen Hund suchen, der zu Ihnen passt, lohnt sich deshalb ein genauer Blick auf den ganzen Wurf. Doch auch die Erziehung und das Leben mit dem Hundehalter verändern einen Hund.
Sozialisierung und Auslauf: Das müssen Sie beachten, wenn Sie einen Husky halten
Huskys sind für den Zugsport gezüchtet und lieben die Gesellschaft im Rudel. Sie fühlen sich daher unwohl, wenn sie längere Zeit alleine sind. Sorgen Sie für ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten oder die Gesellschaft anderer Hunde. Das verringert die Trennungsangst Ihres Huskys. Auch eine Welpen- oder Hundeschule bietet sich an, um Freundschaften zu schließen. Wenn Sie vorhaben, neben Ihrem Husky eine Katze zu halten, sollten Sie Ihren Vierbeiner schon im Welpenalter an Katzen gewöhnen. Weitere Infos rund um die artgerechte Husky-Haltung finden Sie HIER.
Huskys sind nichts für unerfahrene Hundehalter
Sie sind anspruchsvoll und wollen immer ausgelastet werden. Mit einem einfachen Spaziergang sind Huskys meist nicht zufrieden – sie müssen laufen können und sich richtig auspowern. Ein großer Garten ist daher die ideale Voraussetzung für die Haltung eines Huskys. Achten Sie aber darauf, dass der Gartenzaun eine gewisse Höhe hat, damit Ihr Hund ihn nicht aus Neugier leichtfüßig überspringt. Außerdem buddeln Huskys gerne und graben Löcher. Das sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie Wert auf einen gepflegten Rasen legen.
Gesundheit: Einige typische Krankheiten des Huskys
Der Sibirische Husky ist eine sehr robuste Rasse. Trotzdem gibt es Krankheiten, für die Huskys besonders anfällig sind, wie zum Beispiel:
- Hüftdysplasie
- Augenerkrankungen wie Hornhautdystrophie
- Zink-reaktive Dermatose
- Willebrand-Krankheit
- Getreideallergie
Eine Getreideallergie oder -unverträglichkeit zeigt sich durch juckenden Ausschlag, tränende Augen oder Durchfall. In diesem Fall sollten Sie darauf achten, Ihren Hund nur mit getreidefreiem Futter zu füttern.
Sollte Ihr Hund unter einer Zink-reaktiven Dermatose leiden, müssen Sie Ihrem Vierbeiner möglicherweise ein Leben lang Zink zufüttern. Wenden Sie sich bei Verdacht auf eine Erkrankung unbedingt an Ihren Tierarzt. Er berät Sie über die optimale Ernährung.
Unkomplizierte Fellnasen: So pflegen Sie Ihren Husky richtig
Die Pflege des Huskys ist sehr unkompliziert. Während des (halb-)jährlichen Fellwechsels benötigt das Fell Ihres Hundes aber mehr Aufmerksamkeit als sonst. Sie sollten es in der Zeit regelmäßig ausbürsten.
Auch Schmutzreste können Sie aus dem Fell bürsten, wenn sie getrocknet sind. Sie sollten Ihren Husky allerdings nicht oft baden. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, verwenden Sie am besten ein mildes Hundeshampoo und spülen es mit klarem Wasser aus. So bleibt die natürliche Schutzschicht der Haut erhalten. Denken Sie auch daran, dass das dichte Fell der Huskys einige Zeit zum Trocknen braucht. Rubbeln Sie ihn daher immer gut mit einem Frotteehandtuch ab.
Huskys sind Schlittenhunde mit Geschichte
Wie der Name schon sagt, stammt der Alaskan Husky aus Alaska in Nordamerika, während der Sibirische Husky im nördlichen Teil Sibiriens beheimatet ist. Dort wurden sie von den Tschuktschen, einem Nomadenvolk, als Zug- und Nutztiere gezüchtet. Der Name der Hunde kommt nicht von ungefähr: Husky war ein Schimpfwort für die Inuit. 1909 nahm der sibirische Pelzhändler William Goosak am Schlittenhunderennen All Alaska Sweepstakes teil. Goosak fiel durch seine Hunde auf. Sie waren vergleichsweise klein und konnten in Größe und Gewicht nicht mit den berühmten Alaskan Malamutes mithalten. Sie wurden belächelt und abfällig Huskys genannt. Entgegen allen Erwartungen der Zuschauer belegte Goosak bei diesem Rennen jedoch den dritten Platz. Ein Jahr später belegten Gespanne mit diesen kleineren Hunden sogar die Plätze eins, zwei und vier. Diese Erfolge gaben der Husky-Zucht ab 1910 Auftrieb.
Futter: Die Ernährung des Huskys
Wie alle Schlittenhunde benötigen die aktiven Huskys viel Auslauf. Dementsprechend haben sie einen hohen Energiebedarf. Bieten Sie Ihrem Husky eine optimale Ernährung durch:
- ein Trockenfutter für aktive Hunde mit hohem Fleischanteil oder
- ein Nassfutter, das Sie zusätzlich mit Fett und Kohlenhydraten anreichern können.
Sollte Ihr Husky unter einer Getreideallergie leiden, achten Sie auf getreidefreies Futter.
So bringen Sie Ihre Schlittenhunde richtig in Schwung
Huskys wurden für die Schlittenfahrt gezüchtet. Je schneller, desto besser. Dieser Aktivität gehen sie liebend gern nach. Dabei müssen sie nicht unbedingt einen Schlitten durch den Schnee ziehen. Gute Alternativen für schneefreie Tage sind weitere Hundesportarten wie:
- CaniCross: Die Hunde ziehen einen Läufer mithilfe eines Bauchgurtes.
- Bike-, Ski- und Scooterjöring: Die Hunde ziehen ein Mountainbike, einen Skiläufer oder einen speziellen Roller.
- Trikes oder Trainingswagen: Die Hunde ziehen eine Art Schlitten auf Rädern.
Ein Schlittenhunde-Event der besonderen Art sind die Baltic Lights. Statt durch den Schnee ziehen Schlittenhunde die Wagen am Strand von Usedom. In Kombination mit den knisternden Biike-Strandfeuern wird das Event auf der Ostseeinsel zu einem einzigartigen Erlebnis – nicht nur für die Teilnehmer. Mehr als 60.000 Zuschauer verfolgten 2023 die Trainings, spektakulären Rennen und leuchtenden Feuer zwischen den Seebrücken von Heringsdorf und Ahlbeck.
Preis: Diese Kosten sollten Sie erwarten, wenn Sie sich einen Husky zulegen
Sie sollten Ihren Husky nur bei einem seriösen Züchter kaufen. Achten Sie darauf, dass der Züchter einem Hundeverein angehört. Er sollte Ihnen alle Papiere aushändigen, wie z. B. den Impfpass und den Stammbaum. Huskys aus seriöser Zucht kosten zwischen 1.000 und 1.800 Euro. Alternativ können Sie sich auch in Tierheimen oder bei Husky-Not-Vereinigungen nach Husky-Mischlingen erkundigen.
Auch beim Husky fallen neben dem Geld für den Kauf und die Erstausstattung weitere finanzielle Aufwendungen an. Diese umfassen:
- laufende Zahlungen an Tierärzte für regelmäßige Untersuchungen und Impfungen
- Futter
- Ausbildung, sei es in einer Hundeschule oder durch einen Trainer
- Versicherung
- Hundesteuer
- Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben, z. B. bei Verletzungen des Huskys,
- oder eine Tierkrankenversicherung
Machen Sie sich über die finanziellen Aspekte der Anschaffung und Haltung eines Huskys Gedanken, bevor Sie sich einen Hund anschaffen. Denn die Lebenserwartung eines Huskys kann bis zu 15 Jahre betragen.