Punkt für Punkt: Alles über Dalmatiner
Dalmatiner: Die wichtigsten Infos über Aussehen, Charakter, Gesundheit und Erziehung im Rasseporträt
Bekannt wurden Dalmatiner vielen Menschen vor allem durch den Disney-Film „1001 Dalmatiner“ aus dem Jahr 1996. Dort retten die Rassehunde heldenhaft ihre Familie. Dank ihres liebevollen Charakters und freundlichen, familienbezogenen Wesens eroberten die Dalmatiner aber auch außerhalb des Films schnell die Herzen. Sie sind heute in vielen Ländern eine der bekanntesten und beliebtesten Hunderassen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Dalmatiner auszeichnet und was Sie bei der Haltung beachten sollten.
Kurzporträt/Steckbrief
Rasse: Dalmatiner
Herkunft: Kroatien, aus der Region Dalmatien
Aussehen: besondere Fellzeichnung mit lederbraunen oder schwarzen Tupfen
Charakter: gelten als freundlich, aktiv und liebevoll
Widerristhöhe: zwischen 54 und 62 Zentimeter
Gewicht: zwischen 24 und 32 Kilogramm
Lebenserwartung: 10 bis 13 Jahre
Das Wichtigste im Überblick:
Fell, Augenfarbe, Größe und Körperbau: So sehen Dalmatiner aus
Charakter und Eigenschaften der Dalmatiner: Familienhund und Sportbegleiter
Ein Dalmatiner ist kein Hund für Anfänger und Stubenhocker: 3 Dinge, die Sie beachten müssen
Gesundheit: Diese (Erb-)Krankheiten sind bei Dalmatinern verbreitet
Dalmatiner brauchen viel Bewegung
Lebenserwartung: So alt werden Dalmatiner
Häufig bürsten: die richtige Fellpflege für Dalmatiner
Die Geschichte des Dalmatiners: Vom Statussymbol zum Rettungshund
Das sollten Sie bei der Erziehung Ihres Dalmatiners beachten
Gesundheit beginnt im Napf: Mit dem richtigen Futter Krankheiten vorbeugen
Fell, Augenfarbe, Größe und Körperbau: So sehen Dalmatiner aus
- Fell: Charakteristisch für Dalmatiner ist ihr weißes Fell mit schwarzen oder lederbraunen Tupfen. Diese Flecken können unterschiedlich groß und verschieden geformt sein. Das Fell ist kurz, sehr dicht und fest. Dalmatiner haben Fell mit wenig bis kaum Unterwolle. Sie frieren deswegen schnell! Im Winter hilft ein Mantel gegen die Kälte und Regen.
- Augenfarbe: Je nach Tupfen-Farbe unterscheidet sich auch die Augenfarbe. Schwarz-gefleckte Hunde haben meist dunkelbraune Augen und Hunde mit lederbraunen Flecken bernsteinfarbene Augen.
- Größe: Dalmatiner zählen zu den mittelgroßen Hunden. Rüden haben eine Widerristhöhe von 56 bis 62 Zentimetern und Hündinnen eine Höhe von 54 bis 60 Zentimetern.
- Körperbau: Dalmatiner haben einen schlanken und athletischen Körperbau. Hündinnen wiegen zwischen 24 und 29 Kilogramm und Rüden zwischen 27 und 32 Kilogramm. Dadurch wirken sie sehr elegant und vornehm.
Langhaar-Dalmatiner: Eine seltene Züchtung
Sehr selten sind langhaarige Dalmatiner. Äußerlich ähneln sie den Kurzhaar-Dalmatinern sehr, weichen durch ihr längeres Fell aber vom typischen Rassestandard ab. Verantwortlich dafür ist ein sogenanntes rezessives Gen, das heißt, die Eigenschaft wird zwar weitervererbt, zeigt sich aber nicht immer. In der deutschen Langhaar-Dalmatiner-Zucht ist aktuell der sogenannte Inzuchtkoeffizient relativ hoch. Das bedeutet, dass eine enge Verwandtschaft der Eltern und somit eine erhöhte Gefahr der Inzucht besteht. Aus diesem Grund ist eine verantwortungsvolle Züchtung der besonderen Langhaar-Dalmatiner noch nicht möglich und sollte nicht unterstützt werden.
Dalmatiner-Welpen haben keine Punkte
Dalmatiner-Welpen sind bei der Geburt meist komplett weiß! Ihre typischen Flecken bilden sich erst im Alter von 10 bis 14 Tagen. Bis der junge Hund ein Jahr alt ist, verändern und vermehren sich seine Flecken. Einige Dalmatiner-Welpen haben schon nach der Geburt einen großen Fleck, meistens am Kopf oder Rücken.
Charakter und Eigenschaften der Dalmatiner: Familienhund und Sportbegleiter
Dalmatiner gelten als liebevoll, aktiv, kinderlieb, sensibel, lebendig und anhänglich. Sie sind gerne in Gesellschaft und eignen sich deswegen hervorragend als Familienhunde. Auch mit Katzen und anderen Haustieren verstehen sie sich gut. Auf Stress reagieren Dalmatiner oft sensibel, aber meist nicht aggressiv.
Dalmatiner brauchen viel Bewegung, Beschäftigung und Zuwendung.
Dalmatiner lieben Such- und Denkspiele. Sie können den intelligenten Hunden auch super kleine Kunststücke beibringen. Entsprechend ausgelastet, sind Dalmatiner sehr anpassungsfähige und angenehme Begleiter. Aufgrund ihres ruhigen Wesens sind Dalmatiner als Therapiehunde geeignet.
Auch bei Rassehunden: Jeder Hund hat seinen individuellen Charakter
Rasseporträts sagen viel über das Aussehen eines Hundes und häufige Anlagen der Rasse aus. Wie der einzelne Hund seinen Charakter am Ende jedoch ausprägt, ist von vielen verschiedenen Einflüssen bestimmt. Die Rasse und die Gene, aber auch die erste Zeit als Welpe, seine Erziehung und alle Erlebnisse prägen einen Hund. So kommt es, dass jeder Hund individuell ist – auch bei Rassehunden. In einem einzigen Wurf sind meist Hunde mit unterschiedlich ausgeprägten Wesensmerkmalen zu finden. Unter Hundegeschwistern gibt es lebhafte, draufgängerische genauso wie zurückhaltende oder sogar schüchterne Individuen. Wenn Sie einen Hund suchen, der zu Ihnen passt, lohnt sich deshalb ein genauer Blick auf den ganzen Wurf. Doch auch die Erziehung und das Leben mit dem Hundehalter verändern einen Hund.
Ein Dalmatiner ist kein Hund für Anfänger und Stubenhocker: 3 Dinge, die Sie beachten müssen
- Auch wenn Dalmatiner tolle Familienhunde sind, eignen sie sich auf keinen Fall für unerfahrene Hundehalter. Sie sind keine Hunde für Anfänger, denn ihre Erziehung erfordert Konsequenz und Erfahrung.
- Dalmatiner brauchen viel Beschäftigung und Aktivität. Sie eignen sich also nicht für voll berufstätige Personen oder Stubenhocker. In einer großen Familie bekommt Ihr Dalmatiner genügend Aufmerksamkeit und Abwechslung. Alternativ können Sie Ihren Dalmatiner auch mit ins Büro nehmen, sofern das möglich ist.
- Durch ihre Größe brauchen Dalmatiner viel Bewegung und fühlen sich in einer engen Wohnung unwohl. Mindestens zwei Stunden Bewegung am Tag sind für diese Hunde ein Muss. Aufgrund ihres Bewegungsdranges und dünnen Fells sind Dalmatiner auch auf keinen Fall für die Zwingerhaltung geeignet.
Gesundheit: Diese (Erb-)Krankheiten sind bei Dalmatinern verbreitet
- Harnsteine: Aufgrund eines Defekts in ihrem Harnstoffwechsel neigen Dalmatiner zu Harnsteinen. Dieser Defekt wird auch „Dalmatiner-Syndrom“ genannt. Eine ausgewogene Ernährung wirkt vorbeugend. Auch häufiges Wasserlassen ist sinnvoll. Sorgen Sie also dafür, dass Ihr Dalmatiner möglichst viel trinkt
- Taubheit: Etwa 20–30 % der Dalmatiner-Welpen sind taub [Quelle: George M. Strain: Deafness in Dogs and Cats. CABI Publishing, Wallingford, Oxfordshire 2011, ISBN 978-1-84593-937-3. über Wikipedia]. Forscher vermuten, dass dies an dem Gen liegt, welches auch für die weiße Fellfärbung verantwortlich ist. Bei einem Verdacht lassen Sie Ihren Dalmatiner am besten bereits im Welpenalter untersuchen.
- Hautprobleme: Durch die helle Haut und das weiße Fell neigen Dalmatiner zu Allergien, Dermatitis oder auch zu Sonnenbrand. Verwenden Sie deswegen Sonnenschutz für Ihren Hund.
- Hüftgelenksdysplasie (kurz: HD): Große Rassen wie der Dalmatiner leiden oft unter einer HD. Meistens wird diese Krankheit genetisch vererbt. Auch hier kann durch richtiges Futter einer Krankheit möglicherweise vorgebeugt werden.
Dalmatiner brauchen viel Bewegung
Die sportlichen Hunde wurden ursprünglich als Laufhunde gezüchtet und brauchen dementsprechend ausreichend Bewegung.
Experten empfehlen mindestens zwei, besser drei bis vier Stunden Bewegung am Tag.
Ihr Hund geht gerne mit Ihnen auf ausgedehnte Spaziergänge, joggen, Rad fahren oder läuft neben einem Pferd her. Auch der Besuch eines Badesees oder Schwimmen im Fluss sorgen für Abwechslung. Dalmatiner sind super für Hundesport wie Dog Dancing, Agility oder Obedience geeignet.
Lebenserwartung: So alt werden Dalmatiner
Dalmatiner haben eine Lebenserwartung von 10 bis 13 Jahren. Die Abstammung und Genetik spielen hier eine große Rolle. Eine artgerechte Haltung und hochwertiges Futter führen zu einem hohen Alter.
Häufig bürsten: Die richtige Fellpflege für Dalmatiner
Das kurze, dichte Fell der Dalmatiner ist pflegeleicht. Bürsten Sie Ihren Hund mindestens einmal die Woche, damit loses Haar entfernt wird. Bei Bedarf können Sie Ihren Dalmatiner auch mit milden, hautfreundlichen Shampoos baden und so Hautkrankheiten vorbeugen.
Kontrollieren Sie, wie bei anderen Rassen auch, regelmäßig die Schlappohren auf Entzündungen und vergessen Sie die Nagelpflege nicht. Dabei kann Sie auch der Tierarzt unterstützen!
Die Geschichte des Dalmatiners: Vom Statussymbol zum Rettungshund
Die genaue Herkunft der Rasse ist ungeklärt. Ihr Ursprung liegt vermutlich im östlichen Mittelmeerraum und der kroatischen Provinz Dalmatien. Dort wurde die Rasse 1719 erstmals namentlich in Aufzeichnungen erwähnt. Sehr wahrscheinlich ist auch der Name der Hunderasse in diesem Ort entstanden. 1890 wurde die Rasse offiziell eingetragen und einheitliche Rassestandards wurden aufgestellt.
Dalmatiner waren besonders beim Adel begehrt, die auffälligen Hunde galten als Statussymbol. Sie wurden dazu trainiert, lange Strecken neben der Kutsche zu laufen. Ab dem 19. Jahrhundert setzte die Feuerwehr in den USA Dalmatiner ein. Dort liefen die Hunde vor den Feuerwehr-Kutschen und bellten die Straße frei. Die Rasse ist deswegen heute noch das Maskottchen vieler amerikanischer Feuerwehrstationen.
Das sollten Sie bei der Erziehung Ihres Dalmatiners beachten
- Dalmatiner benötigen eine liebevolle Erziehung ohne Zwang, denn bei Zwang reagieren sie oft stur.
- Dalmatiner sind der schlau: Sie brauchen Konsequenz und klare Regeln.
- Den Jagdtrieb können Sie mit konsequenter Erziehung unterbinden.
- Lob und positive Verstärkung wirken am besten.
Gesundheit beginnt im Napf: Mit dem richtigen Futter Krankheiten vorbeugen
Tierärzte empfehlen eine purinarme Ernährung. Purine kommen als Teil des Zellkerns in allen Lebensmitteln vor. Purin ist beispielsweise enthalten in:
- Rindfleisch
- Innereien
- Fisch
- Hefe
Hunde wandeln Purine aus Lebensmitteln in Harnsäure um. Ist diese Umwandlung gestört, werden folglich Purine nicht in ausreichendem Maß ausgeschieden. So kann es zu einem erhöhten Harnsäurespiegel kommen. Ein Verzicht senkt den Harnsäurespiegel im Urin und reduziert so das Risiko für Harnsteine. Füttern Sie Ihren Dalmatiner am besten mit proteinarmem Diätfutter, welches speziell für Hunde mit Nierenproblemen entwickelt wurde.
Weitere Ernährungstipps für Dalmatiner sind:
- Trockenfutter ist aufgrund des geringen Fleischanteils besser geeignet als Dosenfutter.
- Gegen Allergien hilft Diätfutter.
- Übergewicht ist sehr selten und ein Zeichen für fehlende Bewegung. Falls Ihr Dalmatiner trotz genügend Bewegung übergewichtig ist, hilft auch hier spezielles Diätfutter.
- Viel trinken beugt ebenfalls Harnsteinen vor.
- Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie auch mit Ihrem Tierarzt einen Ernährungsplan erstellen. In unserem Magazin helfen wir Ihnen zudem, die richtige Menge an Futter zu ermitteln.
Was kostet ein Dalmatiner?
Der Kaufpreis eines Dalmatiner-Welpen variiert stark. Er liegt zwischen 1.100 und 2.200 €. Kaufen Sie Ihren Dalmatiner-Welpen nur von einem seriösen Züchter. Dieser sorgt für alle notwendigen Impfungen und eine gute Sozialisation.
Möchte Sie einen erwachsenen Hund adoptieren, lohnt es sich, die örtlichen Tierheime zu fragen. Neben der Anschaffung kommen weitere laufende Kosten hinzu, die Sie nicht unterschätzen dürfen. Schon vor der Anschaffung ist es also wichtig, die finanziellen Aspekte der Anschaffung und Pflege eines Dalmatiners einzuplanen. So garantieren Sie das perfekte Zusammenleben mit Ihrem treuen Wegbegleiter.