Einfach spitze: Ein Rasseporträt über den Kleinspitz
Kleinspitze: Die wichtigsten Infos über Aussehen, Charakter, Gesundheit und Erziehung im Rasseporträt
Der Kleinspitz zählt zu den ältesten und kleinsten Hunderassen Mitteleuropas. Mit ihrem niedlichen, plüschigen Aussehen und lebhaften Wesen erobern diese kleinen Wirbelwinde die Herzen von Hundefreunden weltweit. Im Gegensatz zu Zwergspitzen gibt es bei Kleinspitzen kaum Qualzucht oder Erbkrankheiten. Sie gelten als sehr robust, pflegeleicht und treu.
In unserem Artikel erfahren Sie alles über Aussehen, Charakter, Pflege und Gesundheit des Kleinspitzes.
Das Wichtigste im Überblick:
Was ist der Unterschied zwischen einem Kleinspitz und einem Zwergspitz?
Wie groß wird der Kleinspitz – und wie sieht er aus?
Charakter und Eigenschaften der Kleinspitze: Reisebegleiter und Spielkamerad
Kleinspitze erziehen: Das sollten Sie beachten
Ein Kleinspitz ist kein Handtaschenhund: Worauf Sie bei Haltung und Erziehung achten müssen
Gesundheit bei Kleinspitzen: Erbkrankheiten und Prävention
Kleinspitze brauchen viel Bewegung
Lebenserwartung: Wie alt wird ein Kleinspitz?
Regelmäßig bürsten: Die richtige Fellpflege für Kleinspitze
Kurzporträt/Steckbrief
Rasse: Kleinspitz
Herkunft: Deutschland
Aussehen: kleine Hunde mit flauschigem, langem Fell und fuchsähnlichem Kopf
Charakter: gelten als selbstbewusst, lebhaft und freundlich
Widerristhöhe: zwischen 23 und 29 cm
Gewicht: zwischen 4 und 5 Kilogramm
Lebenserwartung: 13 bis 15 Jahre
Was ist der Unterschied zwischen einem Kleinspitz und einem Zwergspitz?
Weder Kleinspitze noch Zwergspitze sind eine eigene Rasse. Beide gehören zu den deutschen Spitzen. Insgesamt gibt es fünf deutsche Spitz-Arten:
- Wolfsspitz
- Großspitz
- Mittelspitz
- Kleinspitz
- Zwergspitz
Der Kleinspitz ist somit die zweitkleinste Spitz-Art. Kleinspitze sehen den Zwergspitzen sehr ähnlich, sind aber deutlich weniger überzüchtet. So ist auch die Liste der Erbkrankheiten bei den Kleinspitzen deutlich kürzer als bei den Zwergspitzen. Auch im Wesen unterscheiden sich die beiden kleinen Spitzarten kaum.
Kleinspitze sind eine verantwortungsvolle Alternative zum Zwergspitz
Kleinspitze sind keine Qualzucht. Zwergspitze hingegen werden leider stark überzüchtet. Viele Züchter achten sehr auf äußerliche, besonders niedliche Merkmale: einen kurzen Rücken, kleine Pfoten, kurze Beine und einen fuchsähnlichen Kopf. Die Hunderasse wird oft als Accessoire gesehen und nicht artgerecht gehalten. Diese Art der Zucht hat gesundheitliche Folgen. So sind Zwergspitze anfällig für Erbkrankheiten. Kleinspitze ähneln den Zwergspitzen äußerlich und charakterlich sehr. Sie sind aber robuster, gesünder und nicht von Qualzucht betroffen. Somit sind Kleinspitze eine mögliche Alternative zu einem Zwergspitz. Erkundigen Sie sich im örtlichen Tierheim oder bei Rettungsorganisationen, wenn Sie trotzdem einen Zwergspitz halten möchten.
Wie groß wird der Kleinspitz – und wie sieht er aus?
Kleinspitze gehören mit einer Schulterhöhe von nur etwa 25 cm zu den kleinsten Hunderassen. Ihre Beine sind kurz und dünn. Im Gegensatz dazu steht ihr plüschiges, dichtes und langes Fell. Kleinspitze kommen grundsätzlich in allen Fellfarben vor: grau, braun, schwarz, orange oder weiß. Besonders häufig sind aber klassische Fellfarben wie schwarz, weiß oder orange. Die Köpfe der kleinen Hunde erinnern an einen Fuchs. Diese Kopfform, ihre mittelgroßen, dunklen Augen und spitzen Stehohren verleihen den Kleinspitzen ihr niedliches Aussehen. Aufgrund ihrer Größe wiegen Zwergspitze nur 4–5 Kilogramm. Bei Größe und Gewicht gibt es kaum Unterschiede zwischen Rüden und Hündinnen.
Charakter und Eigenschaften der Kleinspitze: Reisebegleiter und Spielkamerad
Kleinspitze gelten als verspielt, freundlich und lebhaft. Sie haben ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Das führt manchmal dazu, dass der kleine Hund sich selbst überschätzt und für größer hält, als er ist. Die Rasse gilt als sehr stolz, temperamentvoll und extrovertiert.
Kleinspitze sind ungern alleine und sehr auf ihre Menschen fixiert. Tiere dieser Rasse haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Sie lieben abwechslungsreiche Abenteuer und erkunden mit ihren Besitzern gerne die Welt. Als gute Reisebegleiter sind sie treu, sehr anpassungsfähig und fühlen sich in der Gegenwart ihres Herrchens oder Frauchens überall wohl.
Kleinspitze spielen viel und gerne. Sie sind sehr intelligent. Probieren Sie doch mal Denkspiele oder üben Sie mit Ihrem Kleinspitz Tricks ein!
Auch bei Rassehunden gilt: Jeder Hund hat seinen individuellen Charakter
Rasseporträts sagen viel über das Aussehen eines Hundes und häufige Anlagen der Rasse aus. Wie der einzelne Hund seinen Charakter am Ende jedoch ausprägt, ist von vielen verschiedenen Einflüssen bestimmt. Die Rasse und die Gene, aber auch die erste Zeit als Welpe, seine Erziehung und alle Erlebnisse prägen einen Hund. So kommt es, dass jeder Hund individuell ist – auch bei Rassehunden. In einem einzigen Wurf sind meist Hunde mit unterschiedlich ausgeprägten Wesensmerkmalen zu finden. Unter Hundegeschwistern gibt es lebhafte, draufgängerische genauso wie zurückhaltende oder sogar schüchterne Individuen. Wenn Sie einen Hund suchen, der zu Ihnen passt, lohnt sich deshalb ein genauer Blick auf den ganzen Wurf. Doch auch die Erziehung und das Leben mit dem Hundehalter verändern einen Hund.
Kleinspitze erziehen: Das sollten Sie beachten
Der Kleinspitz ist ein guter Anfängerhund, braucht aber trotzdem eine konsequente Erziehung. Unterschätzen Sie ihn nicht! Er braucht soziale Kontakte, ausreichend Beschäftigung und eine konsequente Erziehung genauso dringend wie große Hunde. Bei unzureichender Erziehung entwickelt Ihr Kleinspitz Verhaltensstörungen und bellt zum Beispiel ständig. Generell hat diese Rasse einen ausgeprägten Wachinstinkt. Gepaart mit einem großen Selbstbewusstsein kann dies zu Problemen mit anderen Hunden oder fremden Menschen führen. Verhindern Sie Fehlverhalten schon im Welpenalter und besuchen Sie mit Ihrem Vierbeiner eine Hundeschule. Konsequent eingehaltene und klare Grenzen sind sehr wichtig.
Ein Kleinspitz ist kein Handtaschenhund: Worauf Sie bei Haltung und Erziehung achten müssen
Aufgrund ihrer Größe wirken kleine Spitze wie der Kleinspitz oder auch der Zwergspitz wie perfekte Handtaschenhunde. Allerdings: Ihr Kleinspitz möchte zwar überall mit hingenommen werden – für die Handtasche eignet er sich jedoch definitiv nicht. Auch einen kleinen Hund sollten Sie wie einen großen Hund halten. Er braucht viel Bewegung und liebt die Abwechslung. Dank seiner geringen Größe reichen ihm kleinere Gassirunden.
Ein unkomplizierter Familienhund
Der Kleinspitz ist ein guter Familienhund, eignet sich aber auch hervorragend für Anfänger. Sein Wesen ist recht unkompliziert, dennoch ist eine konsequente Erziehung sehr wichtig. Als Familienhund wünscht sich der sensible Kleinspitz eine ruhige, kleine Familie. Gewöhnen Sie ihn früh genug an andere Haustiere wie beispielsweise Katzen, akzeptiert er diese meist problemlos als zusätzliche Familienmitglieder.
Ein perfekter Wachhund: Die Geschichte des Kleinspitzes
Der Spitz ist die älteste Hunderasse in Mitteleuropa. Schon bei den Römern und Griechen gab es Abbildungen von Hunden, die dem Spitz ähnelten. Über die Zeit unterteilte sich die Rasse dann in fünf Spitzarten, nach Größe unterschieden. Der Kleinspitz ist die zweitkleinste Rasse. Nur der Zwergspitz ist noch kleiner.
Die Spitze haben einen nur schwach ausgebildeten Jagdtrieb, sind aber gute Wachhunde. Deswegen waren sie im Mittelalter vor allem bei Kleinbauern beliebt. Zunächst waren die Kleinspitze deutlich größer und wogen etwa 9–13 Kilogramm. Im Laufe der Zeit wurden sie immer kleiner gezüchtet. Heute sind sie weniger als Wachhunde, sondern mehr als Begleit- und Familienhunde bekannt.
Gesundheit bei Kleinspitzen: Erbkrankheiten und Prävention
Grundsätzlich sind Kleinspitze sehr gesund und robust. Eine seriöse Zucht vermeidet zusätzlich Erbkrankheiten!
- Patellaluxation: Bei diesem Gendefekt sitzt die Kniescheibe zu locker und verrutscht bei Bewegung. Der Hund kann dann nicht mehr schmerzfrei laufen. Übergewicht begünstigt die Kniescheibenverlagerung. Sie erkennen die Patellaluxation daran, dass Ihr Kleinspitz das betroffene Hinterbein nicht richtig belastet. Futter gegen Gelenkschmerzen kann Beschwerden lindern.
- Alopezie X: Haarausfall, der besonders häufig am Hals und Rumpf auftritt. Teilweise sind die haarlosen Stellen dunkel gefärbt (Hyperpigmentation). Diese Erbkrankheit ist bei den Kleinspitzen eher selten.
- Zahnstein: Manche Hunde der Rasse benötigen 3- bis 4-mal pro Jahr eine professionelle Zahnreinigung. Hier können Sie mit gewissenhafter Zahnpflege vorbeugen.
Kleinspitze brauchen viel Bewegung
Kleinspitze gelten als sehr pflegeleicht. Sie benötigen aber trotzdem mindestens eine Stunde Bewegung pro Tag und geistige Auslastung. Allgemein lieben sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten Hundesport wie:
- Agility,
- Freestyle,
- Rallye und Tracking.
Natürlich benötigen die kleinen Hunde aufgrund ihrer Größe weniger Auslauf als große Hunderassen. Sie freuen sich aber trotzdem sehr über lange Spaziergänge und neue Hundefreunde.
Lebenserwartung: Wie alt wird ein Kleinspitz?
Kleinspitze haben eine Lebenserwartung von 13 bis 15 Jahren! Mit genügend Bewegung und gesundem Futter können sie aber auch deutlich älter werden.
Regelmäßig bürsten: Die richtige Fellpflege für Kleinspitze
Kleinspitze sind relativ pflegeleicht. Ihr langes, flauschiges Fell neigt aber manchmal zu Verfilzungen – insbesondere das grobe Deckhaar. Sie müssen es daher mehrmals wöchentlich entwirren und bürsten. Diese Pflegeroutine ist nicht nur aus ästhetischen Gründen wichtig. Sie fördert auch die Gesundheit des Hundes, indem sie lose Haare entfernt und die Luftzirkulation auf der Haut verbessert. Kontrollieren Sie auch empfindliche Stellen wie Ohren, Pfoten und Bauch, um mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen. Beim Fellwechsel im Herbst und im Frühling verliert der Kleinspitz viel Haare und muss daher täglich gebürstet werden.
Die passende Ernährung für Ihren Kleinspitz
Das Futter sollten Sie unbedingt an das Aktivitätslevel des Hundes anpassen. In unserem Magazin helfen wir Ihnen, die richtige Menge an Futter zu ermitteln.
Wie jeder Hund freut sich der Kleinspitz über frisches, hochwertiges Futter. Trotz ihres von Natur aus schnellen Stoffwechsels neigen Kleinspitze zu Übergewicht. Angesichts ihrer kurzen Beine ist das sehr gefährlich für die Rasse. Diätfutter kann Übergewicht vorbeugen. Halten Sie feste Mahlzeiten ein und geben Sie Ihrem Zwergspitz nur selten Snacks oder Leckerlis.
Das Futter muss zum Alter des Hundes passen, dafür gibt es spezielles Welpenfutter oder Futter für Senioren.
Was kostet ein Kleinspitz?
Angebot und Nachfrage beeinflussen den Preis der Hunderasse. Kleinspitze sind im Gegensatz zu Zwergspitzen nicht so stark im Trend. So ist es unwahrscheinlich, dass Sie mit Ihrem Kauf eine illegale Zucht unterstützen.
Achten Sie bei der Auswahl des Züchters trotzdem darauf, dass er seriös ist. Seriöse Züchter finden Sie beispielsweise auf der Seite des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH). Eine gesunde Zucht beeinflusst die Lebenserwartung, denn sie minimiert das Risiko von Erbkrankheiten.
Holen Sie sich einen Kleinspitz am besten aus einem Tierheim oder dem Tierschutz.